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Viel Dynamik im Innern Wirtschaft fährt hoch

Die deutsche Wirtschaft hat im Sommer zu alter Stärke zurückgefunden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal saison- und kalenderbereinigt real um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal - das war das kräftigste Wachstum seit Ende 2006.

Wichtigster Antriebsmotor waren die Investitionen der Firmen, die wieder mehr Geld in Maschinen und Gebäude steckten. Auch die Verbraucher gaben etwas mehr für den Konsum aus. Dagegen trug der Außenhandel - als Saldo aus Exporten und Importen - nicht zum Wachstum bei, weil die Einfuhren stärker als die Ausfuhren zulegten.

"Die Aufwärtsentwicklung der deutschen Wirtschaft hat sich im dritten Quartal verstärkt", sagte ein Statistiker des Bundesamtes zu der Beschleunigung der Konjunktur. Zu Jahresbeginn hatte das Wachstum 0,5 Prozent betragen und sich im Frühjahr auf 0,3 Prozent abgeschwächt. Das BIP misst den Wert der im Inland erwirtschafteten Leistung. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten infolge der US-Hypothekenkrise scheinen das robuste Wirtschaftswachstum bislang nicht gestoppt zu haben.

Im Vergleich zum Sommerquartal 2006 hat die Wirtschaft im dritten Quartal 2007 um 2,5 Prozent zugelegt. Für die ersten neun Monate ergibt sich insgesamt ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent.

Gegenwind wird stärker

Bis zum Jahresende wird die Wirtschaft nach Einschätzung von Volkswirten aber kaum noch zulegen. Der starke Euro, die hohen Ölpreise und die schwächere weltwirtschaftliche Nachfrage werden die Konjunktur bremsen. Dennoch rechnen Großbanken und Wirtschaftsforschungsinstitute für das Gesamtjahr mit einem Zuwachs von rund 2,5 Prozent. Das wäre kaum weniger als im Aufschwungjahr 2006 mit plus 2,9 Prozent. "Auch 2007 ist ein gutes Wachstumsjahr", sagte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer.

Die Wirtschaftsleistung wurde im dritten Quartal von 39,9 Mio. Erwerbstätigen erbracht, das waren 632.000 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Ausführliche Ergebnisse gibt das Statistische Bundesamt am 22. November bekannt.

1,25 Millionen offene Stellen

Der Aufschwung kommt auch am Arbeitsmarkt an. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg gab es im dritten Quartal 1,25 Mio. offene Stellen, rund 70.000 mehr als vor einem Jahr. Mit 990.000 freien Stellen im Westen und 265.000 im Osten sei der Arbeitskräftebedarf "auf hohem Niveau stabil", hieß es unter Berufung auf eine Befragung von rund 8000 Betrieben und Verwaltungen.

Im Osten sind den Angaben zufolge 80 Prozent der Stellen sofort zu besetzen, im Westen 61 Prozent. Daraus schließen die Arbeitsmarktforscher, dass die Unternehmen in Westdeutschland wieder mit mehr Vorlauf Personal suchten. Bundesweit waren rund 642.000 offene Stellen den Arbeitsagenturen gemeldet. Das entspreche einer relativ hohen Meldequote von 51 Prozent.

Quelle: ntv.de

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