Langsamere Gangart Wirtschaft kriecht ins 3. Quartal
10.07.2008, 11:15 UhrDie deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) im zweiten Quartal gewachsen und bleibt auch im dritten Quartal auf moderatem Expansionskurs. "Die Wirtschaft kriecht ins dritte Quartal", heißt es in dem nun veröffentlichten aktuellen DIW-Konjunkturbarometer. Dieses signalisiere für das laufende dritte Quartal ein ähnlich schwaches Wachstum, wie es auch schon für das Vorquartal erwartet werde.
"Gemessen am saison- und kalenderbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) beträgt der Zuwachs knapp 0,3 Prozent", heißt es im DIW-Konjunkturbarometer. Damit bestätige sich die DIW-Einschätzung, dass dem kräftigen Anstieg zum Jahresauftakt zunächst eine deutlich langsamere Gangart der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung folge.
Für das zweite Quartal hat das DIW seine bisherige Prognose eines BIP-Anstieges von 0,2 Prozent bestätigt. Im ersten Quartal hatte das Wachstum bei 1,5 Prozent gelegen.
Im dritten Quartal zeichne sich für das Produzierende Gewerbe (ohne Bauwirtschaft) auf der Basis der zuletzt insgesamt schwächeren Produktions- und Auftragseingangszahlen erstmals seit fast vier Jahren ein Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität ab. "Dieser fällt mit 0,3 Prozent jedoch vor dem Hintergrund der recht kräftigen Expansion im ersten Halbjahr moderat aus", heißt es vom DIW.
Die Bauwirtschaft dürfte aus DIW-Sicht nach dem Auf und Ab in den beiden Vorquartalen einen ruhigen Sommer erleben, in dem die Wirtschaftsleistung praktisch stagniere.
Handel, Gaststätten und Verkehr nehmen Fahrt auf
Demgegenüber nimmt der Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr laut DIW im dritten Quartal wieder etwas Fahrt auf und dürfte um 0,6 Prozent steigen. "Gut zwei Drittel des Wachstums im dritten Quartal steuern die anderen Dienstleistungssektoren bei", heißt es vom DIW. Die unternehmensnahen Dienstleistungen werden im dritten Quartal nach DIW-Einschätzung um 0,6 Prozent und die öffentlichen und privaten Dienstleistungen um knapp 0,3 Prozent wachsen.
Für das Gesamtjahr prognostiziert das DIW eine Steigerung des Wirtschaftswachstums um 2,7 Prozent. Die Prognose für das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im kommenden Jahr lautet 1,2 Prozent.
Quelle: ntv.de