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Icahn stößt auf Widerstand Yahoo gibt nicht nach

Yahoo hat die Forderung des US-Milliardärs Carl Icahn nach einer Neuaufnahme der Übernahmegespräche mit Microsoft zurückgewiesen. Auch Icahns Vorschlag zur Wahl eines handverlesenen Yahoo-Verwaltungsrats diene nicht den Interessen des Konzerns und seiner Aktionäre, schrieb der Vorsitzende des Gremiums, Roy Bostock, in einem Brief an den Großinvestor. Das Direktorium sei jedoch weiterhin dabei, strategische Optionen zu prüfen. Der Verwaltungsrat habe zudem stets deutlich gemacht, für jedes Angebot offen zu sein, das zur Wertmaximierung für die Aktionäre führe. Dies sei auch weiterhin der Fall.

Icahn hatte argumentiert, Microsofts Übernahme-Offerte biete für Yahoo eine bessere Perspektive als die Aussicht auf eine eigenständige Fortführung seiner Geschäfte. Dem Yahoo-Management warf er vor, sich mit der Ablehnung des Angebots "irrational" zu verhalten zu haben. Für die Hauptversammlung im Juli legte er eine Kandidatenliste für einen kompletten Verwaltungsrat vor, die neben ihm selbst neun Gefolgsleute umfasst. Zugleich ließ Icahn auch eine Hintertür für eine gütliche Einigung mit der Yahoo-Spitze offen: Er drängte den Internetkonzern dazu, sich schnell um Fusionsverhandlungen mit Microsoft zu bemühen und so eine Auseinandersetzung zu vermeiden.

Unterst ützung für Icahn

Mindestens ein weiterer großer Investor, der Hedge Fonds Paulson & Co, befürwortet das Vorgehen Icahns. Man werde die Liste Icahns unterstützen, hoffe jedoch, dass Yahoo mit Microsoft eine Vereinbarung aushandeln werde, teilte der Fonds mit. Ein Kampf um die Verwaltungsratsmitglieder könnte Wochen oder Monate dauern und für die Anleger daher erneut Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Aktie bedeuten.

Ein Microsoft-Sprecher bekräftigte unterdessen die offizielle Linie seines Konzerns seit dem Rückzug, wonach das Thema Yahoo beendet sei. Mit seinem Schachzug hat Icahn jedoch Microsoft die Tür geöffnet, um Yahoo mit einer freundlichen Übernahme vor einer Auseinandersetzung mit den Aktionären zu bewahren. Microsoft ist nach wie vor daran interessiert, im Internet-Anzeigengeschäft mit dem Rivalen Google gleichzuziehen. Dieses Ziel aus eigener Kraft zu erreichen, könnte für den Software-Riesen Risiken mit sich bringen.

Unterdessen gab Yahoo bekannt, mit der WPP Group eine Allianz für das Anzeigengeschäft abgeschlossen zu haben.

Die Übernahme durch Microsoft war vor knapp zwei Wochen im Streit um den Preis spektakulär geplatzt. Microsoft zog seine zuletzt auf 47,5 Milliarden US-Dollar erhöhte Offerte zurück. Bostock betonte in dem Brief, Yahoo hätte einer Übernahme für 37 US-Dollar je Aktie statt der von Microsoft gebotenen 33 US-Dollar zugestimmt.

Quelle: ntv.de

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