Warnstreiks kommende Woche? Zäher Bahn-Tarifpoker
23.01.2009, 12:12 UhrDie größte Bahn-Gewerkschaft Transnet droht der Deutschen Bahn mit Streiks. "Wenn die Bahn nicht in den nächsten Verhandlungstagen große Zugeständnisse macht, streiken wir", sagte der Chef der größten Bahn-Gewerkschaft, Alexander Kirchner, im Hessischen Rundfunk. Erste Warnstreiks seien bereits in der kommenden Woche möglich.
Die Tarifgemeinschaft aus Transnet und der kleineren GDBA hat für heute ihre Tarifkommissionen zu einer Sitzung zusammengerufen, um über einen möglichen Arbeitskampf zu beraten. Zuvor hatten sich die Tarifparteien ohne Ergebnis und Aussicht auf eine Einigung getrennt. "Wir liegen noch weit auseinander", sagte ein Transnet-Sprecher. Ein weiterer Verhandlungstermin ist für kommenden Mittwoch in Frankfurt geplant.
Die parallel laufenden Verhandlungen mit der Lokführergewerkschaft GDL wurden in Frankfurt fortgesetzt. Aber auch hier laufen die Gespräche zäh. "Wir haben bisher keine nennenswerten Ergebnisse erzielt", sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Eventuelle Streiks der rund 12.000 Lokführer sind jedoch frühestens ab Anfang Februar zu erwarten. Bis Ende Januar gilt die Friedenspflicht.
Im Zentrum der zweiten Verhandlungsrunde für die insgesamt rund 150.000 Bahn-Beschäftigten standen die von den Gewerkschaften geforderten besseren Arbeitsbedingungen. Sie wollen dabei unter anderem eine bessere Planung von Dienstzeiten erreichen.
Die Bahn hatte zu Beginn der Gesprächsrunde ein neues Angebot für die Regelung der Arbeitszeit gemacht, war aber bei der vorgeschlagenen Lohnerhöhung von einem Prozent geblieben. Transnet und GDBA fordern jedoch ein Plus von zehn Prozent, die Lokführer wollen 6,5 Prozent mehr Gehalt.
Quelle: ntv.de