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Bau-Tarifstreit Zeichen stehen auf Einigung

Nach monatelangem Gezerre ist in den Tarifverhandlungen für die bundesweit 700.000 Beschäftigten im Baugewerbe eine endgültige Einigung in Sicht. Die Gewerkschaft IG BAU und die norddeutschen Arbeitgeber verständigten sich am Mittwochabend in Hannover auf die Übernahme des in Details leicht veränderten Schlichterspruchs.

So soll nach Angaben des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein ein firmenbezogener Verbandstarifvertrag eingeführt werden, der die regionalen Besonderheiten berücksichtigt. Der IG BAU zufolge besteht die einzige Änderung darin, dass der Mindestlohn für Tarif ungebundene Unternehmen in Westdeutschland noch in diesem Jahr auf 13 Euro angehoben werden soll. Die Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften hätten bis 12. Juli Zeit, der Einigung zuzustimmen. Der Streik in Niedersachsen und Schleswig-Holstein werde bis dahin fortgesetzt, aber nicht ausgeweitet. Auch die Beschäftigten müssen die Einigung per Urabstimmung billigen.

Mit einer Zustimmung beider Seiten zum Ergebnis des rund achtstündigen Sondierungsgesprächs in Hannover wäre der Weg frei, die im Mai erzielte bundesweite Einigung umzusetzen. Sie sieht bundesweit für die Bau-Beschäftigten ab Juni 3,1 Prozent mehr Lohn, einen befristeten Zuschlag von 0,4 Prozent und ab kommendem Jahr weitere Anhebungen vor. Darauf hatten sich beide Seiten mit Hilfe des früheren Bundeswirtschaftsministers Wolfgang Clement (SPD) als Schlichter verständigt. Eine endgültige Einigung scheiterte jedoch an den Arbeitgebern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die den Kompromiss als zu teuer ablehnten.

Die IG BAU hatte am Mittwoch parallel zu den Sondierungsgesprächen ihren seit zweieinhalb Wochen dauernden Streik fortgesetzt. Knapp 2000 Bauarbeiter ließen nach Gewerkschaftsangaben auf fast 300 Baustellen die Arbeit ruhen.

Quelle: ntv.de

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