Keine Bewegung im Bahn-Streit Zeichen stehen auf Streik
27.09.2007, 17:19 UhrIm Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL werden Streiks in der kommenden Woche wahrscheinlicher. Ein Geheimtreffen zwischen Bahnchef Hartmut Mehdorn und dem GDL-Vorsitzenden Manfred Schell brachte nach dessen Angaben keine Annäherung in dem festgefahrenen Streit. "Da ist gar nichts rausgekommen. Es sind keine neuen Vorschläge gemacht worden", sagte Schell dem ZDF. Er habe deshalb starke Zweifel, dass bis diesen Sonntag noch eine Lösung gefunden werden könne. Dann läuft der von der GDL zugesagte Streikverzicht ab.
"Die Zeichen stehen auf Streik, wenn der Sonntag vorbei ist und sich nichts Positives bewegt hat", machte Schell klar. Die GDL warte noch auf "vernünftige Angebote, mit denen die Lokomotivführer leben können". Sollten diese nicht kommen, habe der Bahnvorstand die Folgen zu vertreten. Die Gewerkschaft will am Montag ihr weiteres Vorgehen bekanntgeben. Da die GDL Streiks 24 Stunden im Voraus ankündigen will, könnte es schon an diesem Dienstag zu Störungen im Bahnverkehr kommen. Eine Gewerkschaftssprecherin sagte in Frankfurt, der Feiertag am Mittwoch sei von möglichen Aktionen ausgenommen.
Die Bahn hatte der GDL unter anderem angeboten, den bereits mit den größeren Gewerkschaften Transnet und GDBA gefundenen Abschluss mit 4,5 Prozent Einkommensplus zu übernehmen. Zudem könnten Regeln vereinbart werden, bei Mehrarbeit mehr Geld zu zahlen. Ein "andersartiger Tarifvertrag" für die GDL sei aber weiterhin nicht akzeptabel, hatte der Konzern betont. Dieses Angebot werde von den GDL-Mitgliedern "rundweg abgelehnt", betonte Schell. Die GDL fordert einen eigenen Tarifvertrag für Lokführer und will eine Anhebung des Anfangsentgelts von rund 2000 auf 2500 Euro durchsetzen.
Quelle: ntv.de