Wahl ohne Probleme Zoellick ist Weltbank-Chef
25.06.2007, 18:12 UhrNach dem Rücktritt von Paul Wolfowitz ist der frühere US-Vizeaußenminister Robert Zoellick einstimmig zum neuen Weltbank-Präsidenten gewählt worden. Der Exekutivrat der internationalen Entwicklungshilfeorganisation bestätigte den 53-Jährigen am Montag. Zoellick war der einzige Kandidat. Der Diplomat und frühere US-Handelsbeauftragte war Ende Mai von Präsident George W. Bush für das Amt nominiert worden, das traditionell an einen Amerikaner vergeben wird.
Nach wochenlangem Widerstand hatte Wolfowitz im Mai wegen Vorwürfen der Günstlingswirtschaft seinen Amtsverzicht zum 1. Juli erklärt. Der frühere US-Vizeverteidigungsminister hatte dazu beigetragen, seiner ebenfalls bei der Weltbank beschäftigten Lebensgefährtin eine Beförderung samt großzügiger Gehaltserhöhung zu verschaffen.
Der als intellektuell brillant und pragmatisch beschriebene Diplomat Zoellick gehört zum inneren Zirkel der Bush-Regierung. Zoellick sei ein überzeugter Internationalist und dank seiner langen Karriere in der Diplomatie und Wirtschaft gut auf den Posten vorbereitet, hatte der US-Präsident bei der Nominierung Zoellicks betont. Er fühle sich dem Auftrag der Weltbank verpflichtet, Ländern bei der Bekämpfung von Armut zu helfen. Zudem habe er das Vertrauen und die Unterstützung von politischen Führern aus allen Teilen der Welt erworben.
Zoellick hatte nach seiner Nominierung die 10.000 Mitarbeiter der Bank und die Geberländer dazu aufgerufen, die Spannungen, Frustrationen und Ängste der vergangenen Monate hinter sich zu lassen und sich auf die Zukunft der Weltbank zu konzentrieren. Ohne seinen Vorgänger Wolfowitz namentlich zu nennen, versprach Zoellick eine gute Zusammenarbeit mit dem Exekutivrat und den Mitarbeitern. Die Amtszeit des Weltbank-Präsidenten beträgt fünf Jahre.
Quelle: ntv.de