Verkauf von Post-Aktien Zumwinkel bedauert
10.12.2007, 18:22 UhrPostchef Klaus Zumwinkel gesteht nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ein, dass er beim Verkauf seiner Aktien mitten in der politischen Debatte über den Postmindestlohn einen Fehler gemacht hat. Die Tragweite seiner Verkaufsentscheidung habe er nicht bedacht "und das bedauere ich heute sehr", schreibt Zumwinkel in der nächsten Weihnachtsausgabe der Mitarbeiterzeitung "Premium Post", auf deren Druckvorlage sich die "FAZ" in ihrem Bericht bezieht.
Damit äußert Zumwinkel sich erstmals persönlich zu der Auseinandersetzung, die der Verkauf seines Aktienpaketes entfacht hatte. "Ich verstehe die öffentliche Kritik und weiß jetzt, dass der Zeitpunkt inmitten einer intensiven politischen Diskussion falsch war", zitiert die Zeitung weiter aus der Weihnachtsbotschaft des Postchefs.
Zumwinkel hatte kurz nach der Einigung der Koalition auf einen Mindestlohn in der Postbranche ein millionenschweres Aktienpaket der Deutschen Post verkauft. Kritiker werfen ihm vor, die Mindestlohn-Entscheidung dank des gestiegenen Aktienkurses der Deutschen Post im Zuge der politischen Einigung für seinen privaten Vorteil genutzt zu haben.
Zumwinkel stimmt die Mitarbeiter darin aber trotz der Mindestlohnvereinbarung und der von der Politik versprochenen Verlängerung der Mehrwertsteuerbefreiung auf einen weiterhin harten Wettbewerb ein. "Bei den Geschäftskunden wird es richtig ernst", zitiert die "FAZ". Die Post habe im ersten Halbjahr 2007 schon 14 Prozent des Briefmarktes an die Wettbewerber verloren. Das entspricht einer Verdoppelung im Vergleich zu 2005. "Wie auch immer das gekommen ist - Dumpinglöhne lassen grüßen - es ist schon alarmierend", schreibt Zumwinkel der Zeitung zufolge weiter.
Quelle: ntv.de