Freitag, 18. August 2017Der Börsen-Tag

18:01 Uhr

Dax schließt im Minus - Stada räumen ab

Der Dax geht mit einem Minus ins Wochenende. Nach den Terroranschlägen in Spanien und wegen der innenpolitischen Lage in den USA verliert er 0,3 Prozent auf 12.165 Punkte.

Es ist vollbracht: Die Hedgefonds übernehmen Grippostad.

Es ist vollbracht: Die Hedgefonds übernehmen Grippostad.

(Foto: picture alliance / Frank Rumpenh)

Überflieger des Tages sind Stada, die mit starken Kursgewinnen auf die Annahme des Übernahmeangebots der beiden Finanzinvestoren Bain und Cinven reagierten. In einem etwas leichteren Gesamtmarkt gewann die Aktie 13,2 Prozent auf 72,55

Anleger setzen darauf, dass längerfristig ein so genannter Squeeze-Out erfolgen wird, also eine Abfindung der verbliebenen Aktionäre zu einem Kurs oberhalb des Angebots. Dann könnten die Aktien ganz von der Börse genommen werden.

DAX
DAX 23.739,47

Lufthansa schlossen nach deutlichen Abschlägen zu Handelsbeginn mit einem Plus von 0,4 Prozent.

Auf der Gewinnerseite im Dax standen Munich Re mit einem Plus von 1,3 Prozent. Die Commerzbank hat die Aktie auf "Kaufen" heraufgestuft. Dagegen litten Adidas unter schwachen Zahlen des US-Konkurrenten Foot Locker und verloren 1,3 Prozent.

Bei den kleineren Werten zogen Hapag-Lloyd (plus 3,9 Prozent) und Hamburger Hafen (plus 1,2 Prozent) mit dem günstigen Welthandel weiter an. Dagegen litten Bertrandt mit einem Minus von 7,8 Prozent unter einer Abstufung.

Bei VTG belastete der Ausblick den Kurs. Das Schienenlogistikunternehmen geht nun für das laufende Jahr von einem Ebitda von 330 bis 360 Millionen Euro aus. Zuvor hatte VTG einen leichten Anstieg über das Vorjahresergebnis von 345,3 Millionen Euro prognostiziert. Zur Begründung hieß es, die Nachfrage nach Güterwagen sei zum Anfang des dritten Quartals ungewöhnlich hoch gewesen. Ehe daraus zusätzliche Erträge erzielt würden, entstünden jedoch Kosten für die Instandsetzung von bisher unvermieteten und zwischenzeitlich abgestellten Wagen. Der Kurs fiel um 3,9 Prozent.

 

Das war's mit dieser Börsen-Woche. Wie melden uns an dieser Stelle am Montag für Sie zurück - in neuer Frische! Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.

17:41 Uhr

US-Politchaos belastet Dollar - Euro steigt

Der Euro profitiert von der Dollar-Schwäche. Am späten Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1750 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen.

US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

Am Devisenmarkt wird die Schwäche des Dollar vor allem mit den politischen Turbulenzen in Washington erklärt. US-Präsident Donald Trump leistet sich einen verbalen Ausrutscher nach dem anderen.

Außerdem sei Trump bislang "nicht in der Lage, seine wirtschaftspolitische Agenda durchzusetzen", heißt es in einem Kommentar der Landesbank Hessen-Thüringen. Diese Stimmung lastet auf dem Dollar, der unmmittelbar nach der Wahl Trumps noch stark zugelegt hatte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1740 (Donnerstag: 1,1697) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit umgekehrt 0,8518 (0,8549) Euro.

17:27 Uhr

Anleger suchen Sicherheit: Gold kurz bei 1300 Dollar

"Sichere Häfen" stehen angesichts der allgemeinen Verunsicherung wieder mal hoch im Kurs: Der Goldpreis kostet erstmals in diesem Jahr kurzzeitig über 1300 Dollar je Feinunze.

Gold in USD
Gold in USD 3.788,61

Sollte er die 1300er Marke nach den vergeblichen Anläufen im April und im Juni nun nachhaltig überwinden, winken Anschlussgewinne Richtung 1.350 Dollar, möglicherweise sogar Richtung 1.370 Dollar, sagen Marktanalysten.

Die Terroranschläge in und nahe Barcelona dürfte der Gesamtmarkt noch schnell abstreifen. Das haben die Reaktionen auf andere Anschläge gezeigt. Nachhaltiger belasten könnte die Börsen allerdings die innenpolitische Lage in den USA.

Mit dem bröckelnden Rückhalt für US-Präsident Donald Trump wird besonders der aufbrechenden Diskussion um die Schuldenobergrenze misstrauisch begegnet.

Die US-Regierung kann nur noch bis September mit ihren Mitteln auskommen, wenn ihr die Gesetzgebung keine zusätzlichen Schulden genehmigt.

Die US-Börsen hatten am Donnerstag bereits den zweitstärksten Tagesverlust in diesem Jahr erlitten. Auch am heutigen Freitag geben sie leicht nach.

17:14 Uhr

Tops und Flops: Lufthansa im Plus, Adidas im Keller

Adidas
Adidas 179,90

Größter Verlierer im Dax sind Adidas, die zuletzt 1,8 Prozent einbüßen. Schuld sind die US-Konkurrenten, die nach schwachen Zahlen regelrecht einbrechen.

So verlieren Foot Locker nach schwachen Umsatzzahlen zum Börsenstart in New York 23,5 Prozent. Die Aktie von Nike verliert knapp 5 Prozent.

Lufthansa sind mittlerweile dafür ins Plus gedreht. Nach anfänglichen Verlusten wegen der Terroranschläge steigt der Kurs nun um 0,4 Prozent.

Lufthansa
Lufthansa 7,75

"Die Delle nach den Terroranschlägen in Spanien wird zum Kauf genutzt", sagt ein Händler. Der Markt setze darauf, dass die Anschläge auch dieses Mal keine nachhaltige Wirkung auf die Luftfahrtindustrie hätten. Deshalb werde nun wieder zugegriffen, auch mit Blick auf positive Effekte aus der Insolvenz von Air Berlin.

In Europa liegt der Index der Reise- und Freizeit-Aktien dagegen noch 1,5 Prozent im Minus. Air France verlieren 1,7 Prozent und IAG 1,6 Prozent. Unter den Touristiktiteln verlieren Thomas Cook 0,8 Prozent und TUI 0,3 Prozent.

16:42 Uhr

100 Millionen Sondergewinn für Deutsche Bank

Die Anfang des Jahres mit der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz erzielte Einigung in einem jahrelangen Rechtsstreit hat der Deutschen Bank einen bereits verbuchten Sondergewinn von rund 100 Millionen Euro gebracht.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 30,43

Dies meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die größte deutsche Bank hatte für die Beilegung des Rechtsstreits offenbar 100 Millionen Euro mehr zurückgelegt als diese dann letztendlich gekostet hat.

Dadurch verbuchte die Bank - wie bereits bekannt und im Geschäftsbericht ausgewiesen - im ersten Halbjahr unter dem Posten Rechtsstreitigkeiten unterm Strich einen Gewinn von 57 Millionen Euro. Dies war einer der Gründe für den deutlichen Anstieg beim Überschuss in den ersten sechs Monaten.

16:21 Uhr

US-Energiesektor: Milliardengebot für Calpine

Bei den Einzelwerten in den USA stechen Calpine heraus. Eine Investorengruppe übernimmt den US-Energieversorger für 5,6 Milliarden Dollar. Damit geht die Konsolidierung des im Umbruch befindlichen US-Energiesektors weiter.

Der Finanzinvestor Energy Capital Partners und einigen Co-Investoren zahlen 15,25 Dollar pro Aktie. Inklusive Schulden beträgt das Volumen des Deals 17 Milliarden Dollar.

Die Calpine-Aktie schießt danach um 9,4 Prozent auf 14,77 Dollar nach oben.

Erste Gerüchte über einen Verkauf waren bereits im Mai aufgekommen. Der Preis bedeutet eine Prämie von 51 Prozent auf den Schlusskurs des Unternehmens von 10,09 Dollar vom 9. Mai, den Tag, bevor die ersten Übernahmegerüchte aufkamen. Ende Juli hat Calpine die Verkaufspläne öffentlich gemacht.

Warren Buffet lässt bei Oncor nicht locker.

Warren Buffet lässt bei Oncor nicht locker.

(Foto: REUTERS)

Auf dem US-Versorgermarkt macht derzeit in Texas noch eine andere Übernahme von sich reden. US-Starinvestor Warren Buffett kündigte Anfang Juli an, den texanischen Stromanbieter Oncor für einen Gesamtwert von 18 Milliarden Dollar kaufen zu wollen.

Allerdings hat sich seitdem der aktivistische Hedgefonds Elliott in die Übernahme eingeschaltet. Er fordert einen höheren Preis. Bislang ist Buffett hart geblieben.

16:04 Uhr

Wall Street baut ab - Experte warnt vor Korrektur

Nach den deutlichen Vortagesabgaben präsentiert sich die Wall Street heute erwartungsgemäß im Minus.

(Foto: AP)

Die Gründe sind dieselben, die auch Börsianer in Europa umtreiben. Diese sind:

  • Zweifel an einem Zustandekommen der versprochenen Wirtschaftsreformen in den USA,
  • Spekulationen um einen Rücktritt von Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn und
  • der Terroranschlag in Barcelona, der die Risikofreude dämpft.

Der Dow-Jones-Index verliert im frühen Handel 0,3 Prozent auf 21.681 Punkte. Der S&P-500 gibt ebenfalls um 0,3 Prozent nach. Am Vortag hatte er das deutlichste Minus seit drei Monaten verzeichnet. Der Nasdaq-Composite fällt um 0,2 Prozent.

Die Prognosen sind düster:

S&P 500
S&P 500 6.643,76

Ein Scheitern der USA, rechtzeitig vor dem 29. September die Schuldenobergrenze zu erhöhen, oder ein ähnliches Ereignis könnten nach Einschätzung von Geoff Lewis, Asienstratege bei Manulife Asset Management, eine 10- bis 15-prozentige Korrektur im S&P-500 auslösen! Auch mit Übertragungseffekten auf Aktien außerhalb der USA, auf Anleihen und Währungen.

Dem dürfte dann aber schnell eine Erholungsphase folgen, rudert der Experte im gleichen Atemzug zurück. "Es gibt keine starken Belege, dass die jüngste Phase mit niedriger Volatilität in beunruhigendem Ausmaß zum Aufbau systemischer Risiken geführt hat", erklärt er weiter.

15:04 Uhr

China beschränkt "irrationale" Auslandsinvestitionen

Chinas Führung stemmt sich weiter gegen eine massive Kapitalflucht.

Jetzt kündigt Peking an, heimische Unternehmen bei Investitionen im Ausland stärker an die Kandare nehmen zu wollen. Aufkäufe in den Bereichen Hotelerie, Immobilien und Unterhaltung sowie von Sportclubs würden Beschränkungen auferlegt, heißt es.

Peking schließt Schlupflöcher.

Peking schließt Schlupflöcher.

(Foto: REUTERS)

Chinesische Unternehmen seien "bei Auslandsinvestitionen nicht bloß mit relativ guten Chancen, sondern auch mit verschiedenen Risiken konfrontiert."

In einer Mitteilung ist von "irrationalen" Investitionen jenseits der Realwirtschaft die Rede. Während dies künftig unterbunden werden solle, seien gleichzeitig Engagements etwa in den Ausbau der "Seidenstraße" zu unterstützen. 

Chinesen schaffen seit geraumer Zeit viel Geld aus dem Land. Die Gründe dafür sind:

  • die Risiken aufgrund der wirtschaftlichen Abkühlung,
  • die hohe Verschuldung vor allem von Unternehmen sowie
  • die Gefahr einer Überhitzung am Immobilienmarkt.

In diesem Jahr ist bislang allerdings deutlich weniger Kapital als im bisherigen Rekordjahr 2016 aus dem Lande geschafft worden.

Übrigens sind Bitcoins in China so beliebt wie nirgendwo sonst. Immer mehr Bürger nutzen das digitale Geld, um ihr Vermögen ins Ausland zu schaffen!

Hier mehr zum Thema Bitcoin-Hype.

14:48 Uhr

Commerzbank: Stellenabbau geht "stückweise" voran

Die Commerzbank kommt bei ihrem Stellenabbau auch über Altersteilzeitangebote voran. Mehr als 1100 Mitarbeiter haben das Angebot angenommen, vorzeitig in Ruhestand zu gehen und sich das mit einer Prämie von je 30.000 Euro versüßen zu lassen.

Commerzbank
Commerzbank 33,00

Das sind fast 40 Prozent der rund 2800 Mitarbeiter, denen ein entsprechendes Angebot unterbreitet wurde!

Mit dieser Resonanz ist das Institut "sehr zufrieden". "Wir sind damit unserem Ziel, den anstehenden Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich umzusetzen, ein Stück näher gekommen", sagt ein Sprecher.

Die teilverstaatlichte Commerzbank hatte im Herbst angekündigt, bis zum Jahr 2020 insgesamt 9600 Vollzeitstellen zu streichen ohne das Filialnetz auszudünnen. Bis zum Jahr 2020 plant das Institut mit einem Stammpersonal von rund 36.000 Vollzeitstellen.

Figur des Märchenbrunnens am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt vor der Commerzbank-Zentrale.

Figur des Märchenbrunnens am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt vor der Commerzbank-Zentrale.

(Foto: imago/Steinach)

Das Sparprogramm ist erst einmal keine Erleichterung, sondern kommt die Bank erst einmal teuer. Für den Stellenabbau stellte sie im zweiten Quartal 807 Millionen Euro für Abfindungen und andere Kosten zurück. Das brockte dem Dax-Konzern im Zeitraum April bis Ende Juni 2017 rote Zahlen ein.

14:04 Uhr

Diesel-Affäre: Ex-Audi-Manager bleibt in Haft

Die Diesel-Affäre bleibt für VW ein juristischer Großkampf an mehreren Schauplätzen. In Europa, aber auch in den USA sind weiterhin viele Fragen offen.

Gegen rund 40 Personen laufen strafrechtliche Ermittlungen wegen Betrugsverdachts. Auch gegen VW-Chef Martin Winterkorn läuft ein Verfahren.

Die Münchner Strafverfolger sorgten bisher für die einzige bekanntgewordene Verhaftung in Deutschland im VW-Dieselskandal.

Die Münchner Strafverfolger sorgten bisher für die einzige bekanntgewordene Verhaftung in Deutschland im VW-Dieselskandal.

(Foto: dpa)

Ein VW-Manager sitzt in US-Haft, ihm drohen 169 Jahre Gefängnis.

Auch ein Ex-Manager von Audi befindet sich im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre in U-Haft - allerdings in München. Dort wird er, so wie es aussieht, auch erst einmal bleiben.

Die USA haben ein vorläufiges Ersuchen zur Inhaftierung des Mannes an die bayerische Justiz gerichtet. Die US-Justiz wirft dem Audi-Manager vor, er habe "Audi Mitarbeiter angewiesen, Software zu entwickeln und einzubauen, mit der die US-Abgastests getäuscht werden."

Das Amtsgericht München erließ deshalb eine "Festhalteanordnung". Einen formellen Auslieferungsantrag aus Washington gibt es darüber hinaus aber bislang nicht.

Der Manager war früher für Audi in den USA tätig und ist vom dortigen Justizministerium angeklagt worden.

13:31 Uhr

Wall Street dürfte niedriger starten

Die Wall Street dürfte im Fahrwasser der europäischen Börsen negativ starten. Anleger zweifeln weiter am Zustandekommen der versprochenen Wirtschaftsreformen in den USA.

Nach der Auflösung von zwei Beratergremien hatten zuletzt auch Spekulationen um einen möglichen Rücktritt von Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn auch noch aufhorchen lassen.

S&P 500
S&P 500 6.643,76

Zwar dementierte das Weiße Haus die Rücktrittspläne, doch die Skepsis bei den Investoren bleibt. Dazu kommt der Terroranschlag in Barcelona, der die Risikofreude etwas dämpfen dürfte.

Der Future auf den S&P-500 deutet aktuell auf eine knapp behauptete Eröffnung hin. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist  übersichtlich, es wird lediglich der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für August veröffentlicht. Hier wird mit einem leichten Anstieg auf 94,5 von zuvor 93,4 gerechnet.

Auf Interesse dürfte auch eine Rede von Dallas-Fed-Präsident Robert Kaplan stoßen. Das Fed-Protokoll in dieser Woche hatte gezeigt, dass vor allem die anhaltende niedrige Inflation den US-Notenbankern weiter Sorgen bereitet.

13:13 Uhr

VW: Aus für Verbrennungsmotor dauert Jahrzehnte

Wenn eine Branche im Umbruch ist, dann ist es die Autobranche.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 90,62

Politische Forderungen nach einem schnellen Aus für den Verbrennungsmotor sind allerdings zumindest nach Einschätzung von VW-Personalvorstand Karlheinz Blessing unrealistisch. Der Umstieg vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb werde Jahrzehnte in Anspruch nehmen, sagt er der "Braunschweiger Zeitung".

Warum? Unter anderem wegen der Menschen, die an den Bändern stehen. "Wenn dieser Wandel und der absehbare Abbau von Arbeitsplätzen sozialverträglich gestaltet werden sollen, dann erfordert das Zeit", sagt Blessing.

12:57 Uhr

Gas so günstig wie seit Jahren nicht

Das freut Verbraucher natürlich: Gas kostet derzeit so wenig wie seit etwa zwölf Jahren nicht mehr. Wie das Vergleichsportal Verivox mitteilt, fiel der durchschnittliche Gaspreis im August auf 5,76 Cent pro Kilowattstunde (kWh) und war damit 4,3 Prozent günstiger als noch vor einem Jahr.

(Foto: Bernd Von Jutrczenka/dpa)

Innerhalb der vergangenen vier Jahre gab der Gaspreis demnach sogar um 16 Prozent nach.Laut Verivox lagen die Jahreskosten für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden im August 2013 bei 1368 Euro. Im August 2017 liegen sie bei 1152 Euro.

Warum das so ist, erfahren Sie hier.

12:27 Uhr

Stada-Übernahme erfolgreich - Aktie steigt

Steter Tropfen höhlt den Stein: Das zweite Gebot der Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven ist endlich erfolgreich, sie bekommen mehr als die geforderten 63 Prozent am Aktienkapital des Pharmaherstellers angedient.

Anleger honorieren das. Der Aktienkurs springt mit der Meldung nach oben.

"Anleger setzen darauf, dass die Finanzinvestoren mittelfristig das Unternehmen von der Börse nehmen", so ein Marktteilnehmer. Hier werde damit gerechnet, dass nochmals ein Zuschlag gezahlt wird.

Stada notieren zuletzt mit zwölf Prozent im Plus.

12:08 Uhr

Air Berlin verschiebt Vorlage der Halbjahresbilanz

Aber wenden wir uns wieder anderen Themen zu: Das Hängen und Würgen bei Air Berlin geht weiter. Neuesten Mitteilungen zufolge will die insolvente Fluggesellschaft die Vorlage ihrer Halbjahresbilanz auf unbestimmte Zeit verschieben. Eigentlich sollten die Zahlen heute veröffentlicht werden.

Aber angesichts der jüngsten Entwicklung müssten die Daten nun noch einmal überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden, sagt ein Sprecher. Nach den gesetzlichen Bestimmungen habe Air Berlin bis zum 2. Oktober Zeit, um den Zwischenbericht zu veröffentlichen.

Von diesem Freitag an sind Verkaufsverhandlungen für die zweitgrößte deutsche Airline geplant. Der deutsche Marktführer Lufthansa will sich aus der Insolvenzmasse einen großen Teil der Flugzeuge sichern. Gespräche laufen laut Air Berlin auch mit zwei weiteren Interessenten.

11:07 Uhr

Sandra Navidi: "Trump ist im Selbstzerstörungsmodus"

Nun aber zurück zu den anderen marktbestimmenden Themen. In den USA braut sich was zusammen. US-Präsident Donald Trump hat kaum mehr Alliierte, er hat alle vor den Kopf gestoßen. Welche Folgen wird es nun haben, dass Trump seine Beratergremien aufgelöst hat? n-tv-Börsenmoderator Markus Koch fragt Sandra Navidi von Beyond Global.

Niemand will von Trump verspeist werden.

Niemand will von Trump verspeist werden.

(Foto: REUTERS)

Die CEOs seien in einem Dilemma gewesen, sagt die Finanzmarktexpertin: "Sie dachten: Lieber einen Platz am Tisch, als auf der Speisekarte." Der Rückzug sei ein "moralischer Imperativ" für die Unternehmenslenker gewesen. "Damit haben sie ein wichtiges Signal gesetzt", so Navidi weiter. (Hier lesen Sie, was Sandra Navidi uns bereits kurz nach der Wahl von Trump zum US-Präsidenten erzählt hat.)

Was Navidi für die Amtszeit Trumps prophezeit, erfahren Sie hier:

10:17 Uhr

Wie wirkt sich Terror auf die Wirtschaft aus?

Ich möchte noch etwas beim Thema Terror bleiben.

Barcelona ist ein riesiger Touristenmagnet. Neun Millionen Besucher zählt die Stadt jedes Jahr. Die Menschen, die beim Terroranschlag gestern starben, stammen aus 18 Nationen! Was soll man den Reisenden raten? Was kann eine Stadt tun und wie sollen sich die Unternehmen in den Metropolen verhalten? Wegbleiben oder wegziehen?

Mitten in Barcelona, auf der Flaniermeile Las Ramblas, überfährt ein Lieferwagen gezielt Menschen und tötet dabei dreizehn Personen.

Mitten in Barcelona, auf der Flaniermeile Las Ramblas, überfährt ein Lieferwagen gezielt Menschen und tötet dabei dreizehn Personen.

(Foto: imago/Westend61)

Jonathan Wood, Terrorismusexperte des Unternehmensberaters Control Risks, spricht im BBC-Interview von der Gefahr dadurch, dass sich die Ziele verschoben haben. "Stadtzentren und weiche Ziele" stehen bei Terroristen heute im Fokus.

Nicht nur die Mitarbeiter, auch das Eigentum von Unternehmen kann so plötzlich und unerwartet dem Terror ausgesetzt sein.

Sehr viele große Unternehmen in Westeuropa würden ihre Angestellten bereits instruieren, wie sie sich im Fall eines Anschlags verhalten sollen.

Wood zitiert die Strategie "Lauf, Verstecke dich und melde es", die seit dem Anschlag in London verwendet wird.  Alle Vorsichtsmaßnahmen könnten solche Angriffe aber "nur sehr schwer verhindern". Schutz sei immer nur begrenzt möglich.

09:31 Uhr

Anschlag in Barcelona zieht Dax nach unten

Nach dem Anschlag in Barcelona ist die Stimmung an den Märkten erwartungsgemäß gedrückt.

DAX
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"Der neue Terror verunsichert die Anleger", sagt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Und wenn Anleger eines nicht mögen, ist es Unsicherheit."

Der deutsche Leitindex Dax baut 0,8 Prozent auf 12.099 Punkte ab.

Wegen der Spekulationen über einen politischen Stillstand in den USA hatte der Markt allerdings auch zuvor schon auf wackeligen Füßen gestanden.

"Nach der Auflösung zweier Beratergremien und der harschen Kritik republikanischer Politiker erscheint der US-Präsident isolierter als je zuvor", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. "Dadurch stellt sich die Frage, ob er irgendwas erreichen kann."

Der Terror nimmt kein Ende.

Der Terror nimmt kein Ende.

(Foto: dpa)

Schließlich hätten Anleger in den vergangenen Monaten auf Donald Trumps Programm zur Ankurbelung der Konjunktur gehofft. Wegen seiner umstrittenen Äußerungen zu den rechtsextremen Ausschreitungen vom Wochenende distanzieren sich immer mehr Konzernlenker und führende Republikaner vom US-Präsidenten.

Auf den Anschlag in Spanien reagieren vor allem die Airlines. "Die Fluggesellschaften leiden kurzfristig unter dem Terror-Anschlag in Barcelona", sagt ein Aktienhändler. Das Interesse an Städtereisen - wie eben nach Barcelona - dürfte zurückgehen. Air France verlieren knapp 4 Prozent, IAG gut 3 Prozent und Lufthansa 2,3 Prozent.

Zu den wenigen Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählt Stada mit einem Kursplus von 1,9 Prozent. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge signalisierte Stada-Großaktionär Elliott Unterstützung für die geplante Übernahme des Arzneimittel-Herstellers durch zwei Finanzinvestoren.

09:12 Uhr

Terror lässt Ölpreise weitgehend kalt

Mit den Ölpreisen geht es am Freitag leicht nach unten. Am Morgen kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 50,96 US-Dollar. Das sind sieben Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September fällt um sechs Cent auf 47,03 Dollar.

Die Aussicht auf ein weiter hohes Ölangebot lastet laut Händlern weiterhin etwas auf den Preisen. Der Terroranschlag in Barcelona hatte am Ölmarkt für keine nachhaltige Verunsicherung gesorgt. Im weiteren Tagesverlauf werden die Anleger den Blick auf Daten zu den US-Ölbohrlöchern des Ölausrüsters Baker Hughes richten, die weiteren Aufschluss über das US-Angebot geben werden.

08:27 Uhr

Asiens Börsen gehen angeschlagen ins Wochenende

Der Anschlag in Barcelona mit 13 Toten und wachsende Zweifel an der Durchsetzung der Wirtschaftspläne von US-Präsident Donald Trump haben die Aktienbörsen in Asien belastet.

Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans tendierte 0,5 Prozent tiefer. Der Tokioter Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte ging mit einem Minus von 1,2 Prozent auf 19.470 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix gab 1,1 Prozent auf 1597 Zähler nach. In Hongkong tendierte der Leitindex mit rund 0,5 Prozent im Minus. Auch Taiwan und Australien verloren. Lediglich in Shanghai ging es nach oben.

Unter den Einzelwerten in Japan standen Bankentitel unter Verkaufsdruck. So verloren Mizuho Financial-Aktien 1,0 Prozent und UFJ Financial-Anteile 2,0 Prozent.

07:39 Uhr

Terror und Trump belasten den Dax

Guten Morgen,

diese Woche nimmt leider ein trauriges Ende. Wir versuchen, Sie über alle Entwicklungen rund um den Anschlag in Barcelona auf dem Laufenden zu halten. Gleichzeitig behalten wir aber auch andere Themen im Blick, so auch die politischen Kapriolen in Washington, die politisch und wirtschaftlich nicht unerheblich sind. Ich heiße Diana Dittmer und führe Sie durch den letzten Handelstag.

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Hier zunächst einmal der Ausblick, was uns heute am Aktienmarkt erwartet: Die Zeichen stehen auf Rot. "Das Risiko für die Investoren ist in den letzten 24 Stunden deutlich gestiegen", stuft ein Aktienhändler die Großwetterlage ein.

Er verweist dabei zu einem auf die Anschläge in Spanien, die zeigten, dass der Terror keine Grenzen kennt. Zum anderen warnt er vor dem Riss zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und der heimischen Wirtschaft, der immer deutlicher wird. Nachdem das Beratergremium von Konzernmanagern bereits aufgelöst wurde, kommt der Infrastruktur-Rat wohl gar nicht erst zustande.

"Das Blatt hat sich gewendet, das Sentiment eingetrübt", sagt Chris Weston, Marktstratege bei IG Group. In diesem Umfeld erwartet sein Haus den Dax 80 Punkte tiefer. Am Donnerstag hatte der Dax knapp 0,5 Prozent leichter bei 12.203 Punkten geschlossen.

Für Schwankungen könnte zudem der kleine Verfalltermin sorgen. Dagegen werden die sicheren Häfen wie Gold und Staatsanleihen von den Investoren angesteuert. Auch die Schwäche an der Wall Street dürfte übergeordnet belasten, erwartet ein anderer Marktteilnehmer.

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