Montag, 04. Juni 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski
17:50 Uhr

Trump und Italien halten Dax im Schach

DAX
DAX 23.596,98

Der Dax erholt sich bis zum Abend von seinem Tagestief und schließt knapp 0,4 Prozent im Plus bei 12.770 Punkten.

  • Die freundliche Eröffnung an Wall Street stützt am Nachmittag. Übergeordnet bleibt die Stimmung aber angeschlagen. So lange die Situation sowohl hinsichtlich des Zollstreits mit den USA, als auch in Italien unübersichtlich bleibt, dürften sich viele Anleger wohl erst einmal mit Käufen weiter zurückhalten, sagt Thomas Metzger, Head of Asset-Management beim Bankhaus Bauer. "Mit einem nachhaltigen Angriff auf die Marke von 13.000 Punkten im Dax rechne ich daher zunächst nicht."
  • Der Euro-Stoxx-50 legt mit Aufschlägen von 0,5 Prozent auf 3.471 deutlicher als der deutsche Leitindex zu. Verantwortlich dafür sind vor allem die starken Aufschläge an der Madrider Börse von 1,3 Prozent. Der Regierungswechsel in Spanien kommt bei den Anlegern gut an.
  • Bei den Einzelaktien im Fokus stehen Bayer. Das Unternehmen hat nun die bereits erwartete Kapitalerhöhung zur restlichen Finanzierung des Kaufs von Monsanto eingeleitet. Die Aktie verliert 0,6 Prozent. S&P hat derweil das Rating von Bayer wegen der Kapitalmaßnahme um zwei Stufen von A- auf BBB gesenkt.
  • Merck (die KGaA, nicht die US Merck Co) geben 2,6 Prozent nach - hier ist von Gewinnmitnahmen die Rede.
  • Der Euro nimmt seine Aufwärtstendenz wieder auf, die er - zumindest gegenüber dem Dollar - nach stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag unterbrochen hatte. Er kostet 1,1714, verglichen mit 1,1665 Dollar am späten Freitag.
17:16 Uhr

Studienerfolg für Hautkrebsmedikament stützt Merck

MerckCo
MerckCo 72,10

Der Pharmakonzern Merck hat mit seinem Medikament Keytruda einen Studienerfolg bei der Behandlung von fortgeschrittenen Melanomen erzielt. Neue Daten aus einer Phase-3-Studie hätten gezeigt, dass 86 Prozent der Patienten 20 Monate nach einer zweijährigen Behandlung mit Keytruda progressionsfrei waren. Die Aktie legt um 2 Prozent zu.

17:10 Uhr

Manager-Sprech: Bosse "verschweigen Ross und Reiter"

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(Foto: picture alliance / Wolfgang Kumm)

Das Positive zuerst: Deutsche Spitzenmanager reden so verständlich wie noch nie.

Das Negative: Das heißt noch lange nicht, dass man sie immer verstehen kann - oder überhaupt soll

Bandwurmsätze und unklare Fachbegiffe in Reden deutscher Konzernbosse werden laut einer Untersuchung der Universität Hohenheim seltener. Auf einer Skala von Null bis 20 erreichte der Verständlichkeitswert in diesem Jahr 15,1 Punkte - das beste Ergebnis seit Beginn der Untersuchung vor sechs Jahren.

Allerdings verwendeten immer noch viele Spitzenmanager Passiv-Formulierungen, erklärte der Stuttgarter Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider. "Sie verschweigen Ross und Reiter." Damit bleibe unklar, wer eigentlich handelt, "und die Zuhörer verlieren den Faden und schlussendlich auch das Interesse". Zudem seien in anderen Reden unter anderem Wortungetüme und Fachbegriffe wie "Abgasnachbehandlungskonzept" oder "Glasfaser-Backbonenetze" verwendet worden.

16:20 Uhr

Lange verteufelt - nun zahlt Microsoft Milliarden für GitHub

Was würde Steve dazu sagen?

Was würde Steve dazu sagen?

(Foto: imago/ZUMA Press)

Unter den Einzelwerten an der Wall Street legen Microsoft um 0,8 Prozent zu. Der Technologiekonzern will die Software-Entwicklerplattform GitHub übernehmen.

  • Der Kaufpreis von umgerechnet 6,4 Milliarden Euro werde in Aktien bezahlt, wie Microsoft mitteilte. Bei GitHub veröffentlichen Entwicklerteams ihren Software-Code und arbeiten an gemeinsamen Projekten. Microsoft war bereits einer der führenden Nutzer der Plattform.
  • Für GitHub bedeutet der Preis einen drastischen Wertanstieg: Bei der vergangenen Finanzierungsrunde im Jahr 2015 sei die Plattform noch mit zwei Milliarden Dollar bewertet worden, wie der Finanzdienst Bloomberg am Wochenende in einem ersten Bericht über die bevorstehende Übernahme berichtete.
  • Für Microsoft ist die Übernahme ein klarer Schnitt zu seinem früheren, auf Windows ausgerichteten Geschäftskonzept. Denn das Herzstück von GitHub ist quelloffene Open-Source-Software. Lange Jahre hatte das Microsoft-Management um dem früheren CEO Steve Ballmer die Open-Source-Bewegung regelrecht verteufelt - und setzte stattdessen auf seine proprietäre "Cash cow" Windows.
15:51 Uhr

Wall Street startet im Plus

Mit Gewinnen ist die Wall Street in die neue Woche gegangen. Kurz nach Handelsstart steigt der Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent auf 24.823 Punkte, der S&P-500 wie der Nasdaq-Composite legen um jeweils 0,4 Prozent zu.

Teilnehmer sprechen von einer Fortsetzung der durch starke Jobdaten verursachten Rally vom Freitag. Die US-Ökonomie befinde sich in besserer Verfassung als vielfach befürchtet worden war, so lautet die nahezu einhellige Meinung der Experten.

Der Euro setzt die Erholungsansätze der Vorwoche fort. Aktuell wird er mit 1,1708 Dollar bezahlt nach einem Freitagstief bei 1,1617 Dollar. Die Sorgen um die von der italienischen Politik ausgehenden Risiken zerstreuten sich weiter, heißt es.

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

SPDR S&P 500 ETF
SPDR S&P 500 ETF 453,00

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 21.700,39

15:34 Uhr

Entscheidung in Peking schreckt deutsche Solar-Branche

SMA Solar
SMA Solar 18,94

Der Baustopp für Solarkraftwerke und Subventionskürzungen in China machen Börsianern zufolge der europäischen Solarbranche zu schaffen. Die Aktien der beiden deutschen Zulieferer Wacker Chemie und SMA Solar fielen am Montag um jeweils knapp sieben Prozent. An der Börse Oslo verloren Titel von REC bis zu 4,5 Prozent.

Zuvor waren bereits die Papiere der chinesischen Solarfirmen Longi, Tongwei und Zhejiang Chint an der Börse Shanghai um die jeweils maximal möglichen zehn Prozent eingebrochen.

Die Regierung in Peking hatte am Freitag angekündigt, 2018 keine regulären Solarkraftwerke bauen zu wollen. Außerdem werde die Subvention für in die Netze eingespeisten Solarstrom erneut sgekürzt.

15:29 Uhr

Skandal bedroht auch Steinhoff-Tochter Kika/Leiner

Die österreichische Möbelhaus-Kette Kika/Leiner hat aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten des südafrikanischen Mutterkonzerns Steinhoff International mit neuen Problemen zu kämpfen. Nachdem die Kreditversicherer kürzlich beschlossen hätten, für die Gruppe weltweit keine Forderungsausfälle für Lieferanten mehr abzusichern, sucht Kika/Leiner-Chef Gunnar George nach einer Lösung.

Eine mögliche Lösung könne ein anderer Versicherungspartner sein. Ein Verkauf des Unternehmens mit 5000 Mitarbeitern und Sitz im niederösterreichischen St. Pölten sei derzeit kein Thema, sagte der Firmenchef. "Als 100-prozentige Tochter ist es relativ schwierig sich selbst zu verkaufen." Man müsse aber abwarten, was die nächsten Tage und Wochen bringen.

Den Ausfall der Versicherer begründete der Kika/Leiner-Chef mit den anhaltenden finanzielle Schwierigkeiten der Mutter. "Die weltweite Lage von Steinhoff International hat sich ja nach wie vor nicht gebessert", sagte er.

Insgesamt lastet auf dem Konzern mit Sitz in Stellenbosch bei Kapstadt eine Schuldenlast von zehn Milliarden Euro. Nach einem durch mutmaßliche Bilanz-Unregelmäßigkeiten ausgelösten Kurssturz ringt Steinhoff seit Ende vergangenen Jahres ums Überleben.

15:18 Uhr

Warum kauft sich ein Hotelkonzern bei Air France ein?

Air France-KLM
Air France-KLM 13,11

Die Nachricht, dass der Hotelkonzern Accor einen Einstieg als Minderheitsaktionär plant, lässt die Aktien der streikgeplagten Fluggesellschaft Air France-KLM in die Höhe schießen. Es soll um das bislang im französischen Staatsbesitz befindliche Aktienpaket von 14,3 Prozent gehen.

Aber was will Accor mit der Air-France-Beteiligung überhaupt? Der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an dem französisch-niederländischen Airline-Konzern würde das Wachstum der Branche stärken, heißt es offiziell.

Das leuchtet nicht allen Beobachtern sofort ein. Nach Einschätzung von Kepler Cheuvreux handelt es sich nicht um einen rationalen Schritt. Strategisch passe die Beteiligung nicht, und Reiseveranstalter hätten derzeit eher Probleme, im Flugverkehr überhaupt Gewinne zu generieren. Kepler erwartet bei einer Übernahme des Staatsanteils von Air France in Höhe von 14 Prozent eine erhöhte Volatilität bei der Entwicklung des Gewinns je Aktie. Eine kommerzielle Zusammenarbeit beider Partner ohne Kapitalverschmelzung würde nach Ansicht von Kepler die gleichen Ergebnisse liefern.

15:09 Uhr

Zalando soll um jeden Preis wachsen

Zalando
Zalando 24,69

Europas größter Online-Modehändler Zalando wird in den kommenden Jahren den Fokus weiter auf Investitionen in Wachstum setzen, auch wenn dies auf Kosten der Profitabilität geht, bekräftigte Co-Chef Rubin Ritter. Für den Sommer kündigte er den Markteintritt in Irland und Tschechien an.

"Wir erwarten nicht, in den kommenden Jahren die Profitabilität zu verbessern", sagte Co-CEO Rubin Ritter bei einer Presseveranstaltung einen Tag vor dem Kapitalmarkttag des Berliner Startup-Unternehmens.

Laut Ritter sei diese Strategie mit den Großaktionären abgestimmt. "Es wäre nicht intelligent, sich jetzt nicht mehr aufs Wachstum zu konzentrieren." Im Modemarkt in Europa würden jährlich 420 Milliarden Euro umgesetzt. Zalando habe einen Marktanteil von etwas mehr als 1 Prozent. "Das ist nicht der Punkt, wo man sagt, dass dies ausreicht."

Die Aktie reagierte nur kurzfristig negativ auf Ritters Äußerung und notiert am frühen Nachmittag 0,7 Prozent im Plus.

14:56 Uhr

USA-Förderrekord lässt Ölpreis fallen

Brent Rohöl
Brent Rohöl 65,67

Der kontinuierliche Anstieg der US-Förderung hat dem Ölpreis erneut zugesetzt.

Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 76,1 Dollar je Barrel. Außerdem belaste die Diskussion innerhalb der Opec über eine mögliche Ausweitung der Produktion gegen Ende des Jahres, schrieben die Analysten der ANZ Bank in einem Kommentar.

Dem US-Energieministerium zufolge erreichte die US-Ölförderung im März mit 10,47 Millionen Barrel pro Tag ein Rekordhoch. Die Zahl der aktiven Bohrlöcher dort erreichte in der vergangenen Woche mit 861 den höchsten Stand seit gut drei Jahrehn, teilte der Ölindustrie-Dienstleister Baker Hughes am Freitagabend mit.

14:02 Uhr

BMW- und Mercedes-Absatz in Deutschland bricht ein

Daimler
Daimler 52,92

Der deutsche Automarkt ist im Mai geschrumpft. Wie das Kraftfahrtbundesamt mitteilte, wurden im vergangenen Monat 305.057 Pkw neu zugelassen, 5,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

In den ersten fünf Monaten des Jahres verbuchte der deutsche Automarkt ein Wachstum von 2,6 Prozent auf knapp 1,5 Millionen Pkw.

Der Dieselantrieb ist weiter auf dem absteigenden Ast. Die Anzahl der Diesel-Pkw sank im Mai um 27,2 Prozent. Er kam damit auf einen Anteil von 31,3 Prozent. Der Anteil benzinbetriebener Autos legte dagegen auf 64 Prozent zu.

BMW
BMW 88,44

Gegen den Trend erzielte die Marke Volkswagen im Mai ein Wachstum von 5,8 Prozent auf 63.835 Autos. Die deutschen Premiummarken verloren jedoch. Hielt sich das Minus bei der VW-Tochter Audi mit 0,4 Prozent noch in Grenzen, mussten BMW und Mercedes deutliche Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen.

13:57 Uhr

Wall Street mit Gewinnen erwartet

Mit Gewinnen dürfte die Wall Street in die neue Woche gehen.

Teilnehmer rechnen damit, dass die durch starke Jobdaten verursachte Rally vom Freitag noch eine Fortsetzung findet. Die US-Ökonomie befindet sich in besserer Verfassung als vielfach befürchtet worden war, wie die nahezu einhellige Meinung der Experten lautet. Die Daten haben auch zunächst die Sorgen rund um begonnene oder drohende Handelskriege in den Hintergrund geschoben. Das Thema bleibt aber aktuell und kann am Montag bereits wieder gespielt werden - zumal am Wochenende Gespräche zwischen Amerika und China ohne Ergebnis abgebrochen wurden.

Unter den Einzelwerten legen Microsoft vorbörslich 0,8 Prozent zu. Der Technologiegigant will die Software-Entwicklerplattform GitHub übernehmen.

Advanced Micro Devices rücken um 1,5 Prozent vor, nachdem sie vor dem Hintergrund einer positiven Analystenstudie am Freitag bereits 4,9 Prozent geklettert waren

13:07 Uhr

Merkel versetzt Euro einen Dämpfer

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Bundeskanzlerin Angela Merkel habe de facto wichtigen Teilen der Pläne von Frankreichs Präsident Emanuel Macron eine Absage erteilt, kommentiert Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst der Commerzbank, Merkel-Aussagen vom Wochenende.

Ein "Investivhaushalt für die Eurozone im unteren zweistelligen Milliardenbereich" sei sicher kein signifikanter Schritt in Richtung einer Fiskalunion, wie es Macrons Pläne wären. Und ein Europäischer Währungsfonds, der - wie bislang der ESM - nach Maßgabe der nationalen Regierungen Krisenkredite vergebe, sei kein Ersatz für den apolitisch handelnden IWF.

 Merkel sei nicht bereit, sich signifikant auf die Positionen von Macron zuzubewegen, so Leuchtmann. Das möge richtig oder falsch sein, die "Europhorie" vom vergangenen Jahr stelle sich damit aber definitiv als unbegründet heraus. Falls in den gegenwärtigen Euro-Kursen davon noch etwas drinstecke, sei es Zeit für den Devisenmarkt, diesen Teil auszupreisen. Als Macron 2017 seine Pläne zur Umgestaltung von EU und Euroraum vorgelegt habe, sei dies vom Markt nämlich als Euro-positiv aufgefasst worden.

Aktuell kostet der Euro 1,1722, verglichen mit 1,1665 Dollar am späten Freitag. Das Tageshoch vom Freitag hat er nun wieder erreicht. Die Anleger schätzen vor allem die Lage in Italien viel weniger riskant ein als noch vor wenigen Tagen.

12:52 Uhr

Rally in Italien - Investoren vergessen Schock

In Italien steht die Regierungsübernahme durch exakt die Personen und Parteien bevor, die vor einer Woche noch als Sargnagel für die gesamte europäische Wirtschaft galten. Vor einer Woche noch schnellten die Renditen italienischer Staatsanleihen aufgrund der Aussicht auf eine Koalition aus 5-Sterne-Bewegung und Lega in die Höhe.

Nun erleben die italienischen Börsen in der selben Situation eine kleine Rally: Die Rendite für zwei jährige Staatsanleihen sank von ihrem langjährigen Höchststand vergangene Woche um rund zwei Prozentpunkte auf 0,76 Prozent.

Die Rendite steigt, wenn der Preis, den Anleger für eine Anleihe zu bezahlen bereit sind, sinkt. Wollen viele Investoren eine Anleihe haben und bezahlen sie höhere Preise, sinkt die Rendite.

Auch die Aktien an der Mailänder Börse legen zu. Der FTSE MIB steigt bis zum Mittag um knapp 0,4 Prozent.

12:17 Uhr

Dax gibt Teil der Gewinne ab

DAX
DAX 23.596,98

Der deutsche Aktienmarkt gibt am Mittag etwas von seinen Gewinnen ab. Der Dax notiert 0,26 Prozent höher bei 12.757 Punkten. Der MDax der 50 mittelgroßen Werte liegt 0,13 Prozent im Plus bei 26.565 Punkten. Das Technologiewerte-Barometer TecDax rückte um 0,23 Prozent auf 2801 Punkte vor.

Spigtzenreiter im deutschen Leitindex ist am Mittag Lufthansa. Die Airline profitiert von gesunkenen Ölpreis und von der Nachrichte über einen möglichen Einstieg der Hotelkette Accor beim Konkurrenten KLM-Air France.

Bayer fallen nach anfänglichen Gewinnen dagegen ins Minus: Zur Finanzierung der Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto plant Bayer die Ausgabe von 74,6 Millionen Aktien zu je 81 Euro, wodurch das Grundkapital um knapp 9 Prozent steigen dürfte. Die Altaktionäre haben ein Bezugsrecht und können für je 23 gehaltene Anteile 2 neue erwerben. Das Volumen lag mit 6 Milliarden Euro am oberen Rand der jüngsten Analystenerwartungen.

11:47 Uhr

Überraschung in Griechenland: Wirtschaft startet durch

Die Aussichten für Europas Wachstum haben sich zuletzt stark eingetrübt - doch Griechenland startet durch: Die Wirtschaft ist im ersten Quartal um 0,8 Prozent gewachsten, wie das Statistikamt in Athen mitteilte. Damit fiel das Plus doppelt so kräftig aus wie im Schnitt der Euro-Zone.

Die griechische Wirtschaft wächst bereits seit fünf Quartalen ununterbrochen. Ende 2017 hatte es allerdings nur zu einem Plus von 0,2 Prozent gereicht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum expandierte die Wirtschaftsleistung in den ersten drei Monaten 2018 um 2,3 Prozent.

11:46 Uhr

Moderate Erzeugerpreise mindern Inflationsdruck

In der Eurozone hat sich der Preisdruck auf der Erzeugerebene im April viel schwächer gezeigt als erwartet.

  • Die Preise auf der Erzeugerstufe stagnierten im Vergleich zum Vormonat, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 2,0 Prozent höher. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Plus von 2,4 Prozent gelautet.
  • Für die gesamte EU nannte Eurostat im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg der Erzeugerpreise um 0,1 Prozent, binnen Jahresfrist haben sich die Preise um 2,4 Prozent erhöht. Die Produzentenpreise geben tendenziell die Richtung für die Verbraucherpreise vor: In der Regel reichen die Betriebe höhere oder niedrigere Einkaufskosten an ihre Kunden weiter.
  • Auf der Ebene der Verbraucher hatte im Mai der Inflationsdruck überraschend stark zugenommen. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 1,9 (April: 1,2) Prozent. Das war der höchste Wert seit April 2017. Der deutliche Inflationsanstieg beruhte zum Teil auf dem Wegfall von Verzerrungen im Zusammengang mit der frühen Lage der Osterferien.

 

11:05 Uhr

Investoren sicher: Der Aufschwung ist vorbei

Während der Dax mehr als zwei Prozent im Plus liegt: Angesichts der politischen Lage in Italien und dem Handelsstreit mit den USA bewerten Börsianer die Konjunkturaussichten in der Euro-Zone so schlecht wie seit fast sechs Jahre nicht mehr.

  • Das entsprechende Barometer fiel im Juni um 11,3 auf minus 13,3 Punkte, wie die Investmentberatung Sentix zu ihrer Umfrage unter 920 Investoren mitteilte. Das ist bereits der fünfte Rückgang in Folge. "Der neuen Regierung in Rom schlägt große Skepsis entgegen", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.
  • Aber ob das wirklich der Hauptgrund für den Pessimismus ist? Gleichzeitig reißen sich die Anleger gerade wieder förmlich um italienische Staatsanleihen. (Dazu gleich mehr)
  • Daneben belasten auch die in Kraft getretenen höheren Importzölle der USA auf Stahl und Aluminium aus der EU, zumal Europa Gegenmaßnahmen vorbereitet hat.
  • Auch für Europas größte Volkswirtschaft Deutschland trübt sich die Stimmung der Investoren den fünften Monat in Folge ein. Hier fiel das Barometer für die Konjunkturerwartungen um 6,0 auf minus 13,8 Zähler und damit ebenfalls auf den niedrigsten Wert seit knapp sechs Jahren.
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10:21 Uhr

Türkische Inflation zieht so stark an, "dass es schon wieder gut ist"

Ärgerlich für Erdogan:

Wie das türkische Statistikamt mitteilt, stieg die Inflationsrate im Mai im Jahresvergleich auf 12,15 Prozent. Im April hatte sie noch bei 10,85 Prozent gelegen. Hauptgrund sind der anziehende Ölpreis und der kräftige Wertverlust der Lira, der Importe massiv verteuert.

In wenigen Tagen trifft sich die Zentralbank erneut zu einer Zinssitzung. Normalerweise wäre eine erneute Zinserhöhung in dieser Situation eine ausgemachte Sache. Doch Präsident Erdogan hat sich mehrfach vehement dagegen ausgesprochen.

Die Lage ist nun misslich: Entweder ignoriert die Zentralbank kraft ihrer verfassungsmäßigen Unabhängigkeit das Staatsoberhaupt und lässt ihn damit kurz vor der Präsidentschaftswahl ohnmächtig aussehen. Oder sie lässt die Sache einfach laufen in Erdogans Sinne, was unweigerlich zu einem weiteren Absturz der Lira und einem Anheizen der Inflation führen würde, was bei den Wählern auch keinen guten Eindruck machen dürfte.

Anleger wetten offenbar darauf, dass die Zentralbank die Zinsen anheben muss. Gegenüber Dollar und Euro legt die Lira zu. Die "Financial Times" zitiert einen Analysten mit den Worten, die Inflationsdaten seien "so schlecht, dass sie schon wieder gut" seien. Denn der Druck auf die Notenbank aus Anlegersicht das Richtige zu tun - die Zinsen zu erhöhen - sei nun riesig.

10:01 Uhr

Bosnier und Chinesen kämpfen um deutschen Mittelständler

Die Übernahmeschlacht um den bayerischen Autozulieferer Grammer ist noch nicht vorbei. Der bosnisch-deutsche Investor Hastor hat zwar wohl kaum mehr eine Chance den Mittelständler ganz in seine Prevent-Gruppe einzuverleiben, will aber offenbar keineswegs dem chinesischen Konkurrenten Jifeng die Beute kampflos überlassen.

Das Hastor-Angebot war von Grammers Management, Belegschaft, Gewerkschaften, Kunden und Politikern schon im vergangenen Jahr zurückgewiesen worden. Vor allem aus Angst vor dem offenen Konflikt der bosnisch-deutschen Investoren-Familie mit dem VW-Konzern. Jifeng trat später als Weißer Ritter auf den Plan, erwarb eine Sperrminorität und legte zuletzt ein Übernahmeangebot vor.

Hastor will nun zumindest ordentlich Kasse machen. Statt der von Jifeng gebotenen gut 61 Euro je Aktie fordert der Großaktionär laut "Handelsblatt" um die 100 Euro. Damit dürften die Bosnier ihren Einsatz bei Grammer wohl etwa verdreifachen.

Grammer
Grammer 6,30

 

09:26 Uhr

Mega-Fusionsplan treibt auch Deutsche und Commerzbank

DaxSector Banken
DaxSector Banken 326,43

Das Gerücht um eine Mega-Bankenfusion in Europa und die Aussicht auf einen anhaltenden Konjunkturaufschwung des wichtigen Handelspartners USA gibt dem Dax Auftrieb. Er steigt zur Eröffnung um 0,9 Prozent auf 12.839 Punkte.

Der MDax der 50 mittelgroßen Werte gewinnt 0,63 Prozent auf 26 695,11 Punkte. Das Technologiewerte-Barometer TecDax rückt um 1,21 Prozent auf 2828,86 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 klettert kurz nach Handelsauftakt um 0,9 Prozent nach oben.

"Die Stimmung an den Börsen hat sich wieder deutlich verbessert", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Wir sehen keinen grenzenlosen Optimismus, aber es wird auch nicht alles negativ wahrgenommen."

Zusätzlichen Schub erhielt der deutsche Aktienmarkt Börsianern zufolge von Fusionsfantasien in der maladen europäischen Bankenbranche. Der "Financial Times" zufolge spielt die italienische HVB-Mutter Unicredit einen Zusammenschluss mit dem französischen Geldhaus Societe Generale (SocGen) durch.

Die Aktien der beiden Institute stiegen daraufhin um 2,2 und 3,7 Prozent. Die zuletzt gebeutelte Deutsche Bank und Commerzbank gewannen jeweils mehr als zwei Prozent.

 

09:11 Uhr

Name "Monsanto" soll verschwinden

Die umstrittene Mega-Fusion der Agrarriesen Bayer und Monsanto steht vor dem Abschluss. Bayer gab gerade bekannt, dass es dazu sechs Milliarden Euro frisches Kapital aufnehmen will. Vor allem in Deutschland gibt es Bedenken, dass Bayer mit dem Glyphosat-Hersteller Monsanto eine schwere Hypothek für das eigene Image aufnehme. Der Name Monsanto soll allerdings nach der Übernahme aus dem Konzern und der Produktpalette verschwinden, teilt Bayer jetzt mit.

08:47 Uhr

Dax-Futures steigen über 12.800er-Marke

Freundlich sind die Dax-Futures in die neue Handelswoche gestartet. Unter anderem treibt Konsolidierungsfantasie im Bankensektor. Der Kontrakt überspringt dabei die wichtige 12.800er-Marke und steigt auf 12.807 Punkte. Das Tageshoch liegt bislang bei 12.814,5 und das Tagestief bei 12.748 Punkten. Umgesetzt wurden bis 8.30 Uhr rund 3500 Kontrakte.

Die deutschen Renten-Futures gingen dagegen mit leichterer Tendenz in den Handel. Die allgemeine politische Entspannung in Europa sorgt weiter dafür, dass tendenziell wieder Kapital aus den sicheren Häfen wie deutschen Anleihen abfließt, die Kurse also fallen. Nach einem Hoch von über 164 Prozent inmitten der Italien-Panik in der vergangenen Woche gibt der Bund-Future weitere 22 Ticks nach auf 161,10 Prozent. Das Tageshoch liegt bislang bei 161,33 Prozent und das Tagestief bei 161,04 Prozent.

08:27 Uhr

Ölpreise bleiben nach Daten unter Druck

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(Foto: imago/Gustavo Alabiso)

Die Ölpreise sind am Montag leicht gesunken. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 76,42 US-Dollar. Das waren 37 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung fiel um sieben Cent auf 65,74 Dollar.

 Nach Einschätzung von Marktbeobachtern werden die Ölpreise durch jüngste Daten zu den Ölexporten Saudi-Arabiens belastet. Am Freitag war bekannt geworden, dass die Rohölausfuhren des wichtigen Förderlandes im Mai auf den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen waren. Saudi-Arabien und Russland hatten sich zuletzt für eine Produktionsausweitung ausgesprochen. Am 22. Juni soll in Wien auf einem Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) über eine mögliche höhere Fördermenge gesprochen werden.

Außerdem setzten neue Daten zur Anzahl der aktiven Bohrlöcher in den USA die Ölpreise unter Druck. Am Freitag hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes gemeldet, dass die Zahl der Förderanlagen in der vergangenen Woche auf 861 gestiegen war und damit auf den höchsten Stand seit März 2015.

08:18 Uhr

Nikkei schließt mit sattem Plus

Ermutigende US-Konjunkturdaten haben den asiatischen Börsen Auftrieb gegeben. Der japanische Nikkei-Index stieg zum Wochenauftakt um 1,4 Prozent und schloss bei 22.476 Punkten. Die Börse in Shanghai legte um 0,5 Prozent zu.

"Wir hatten starke US-Arbeitsmarktdaten, aber der Lohnanstieg war gedämpft" sagte Hirokazu Kabeya, Chef-Anlagestratege der Investmentbank Daiwa. Dies dämpfe die Furcht vor einer anziehenden Inflation und aggressiveren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed.

Zu den Favoriten am japanischen Aktienmarkt zählte Ito En. Die Aktien des Tee-Anbieters stiegen um bis zu 7,5 Prozent auf ein 18-Jahres-Hoch von 4900 Yen. Das Unternehmen stellte für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinnanstieg um 11,5 Prozent auf umgerechnet 109 Millionen Euro in Aussicht.

07:46 Uhr

Eurokurs steigt leicht

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Mit dem Kurs des Euro geht es zu Wochenbeginn leicht bergauf. Im frühen Handel wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1689 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1669 Dollar festgelegt.

Zuletzt hat sich die Lage auf dem Markt für europäische Staatsanleihen wieder spürbar beruhigt. Die Risikoaufschläge für italienische Papiere waren deutlich gesunken und Marktbeobachter sprachen von einem eher impulsarmen Wochenauftakt am Devisenmarkt.

Die neue populistische Regierung in Italien sendete zuletzt gemischte Signale in Richtung Deutschland und Europa. Nach den Irritationen der letzten Wochen zwischen Berlin und Rom wird der neue Regierungschef Giuseppe Conte im Verlauf der Woche Kanzlerin Angela Merkel treffen.

Im weiteren Tagesverlauf rücken Konjunkturdaten wieder etwas stärker in den Fokus der Anleger. Am Vormittag wird mit dem Sentix-Index der erste Indikator zur Stimmung in den Unternehmen der Eurozone für den Monat Juni veröffentlicht.

07:13 Uhr

Dax wird zum Start fester erwartet

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(Foto: dpa)

Die Kurse in Europa dürften sich zum Wochenauftakt zunächst weiter erholen. Der Dax notiert vorbörslich 0,4 Prozent höher bei 12.772 Punkten und befindet sich damit in der Nähe der Hochs vom vergangenen Freitag. Händler verweisen auf die guten Vorlagen aus den USA, aber auch von den asiatischen Börsen, die ihre Durststrecke erst einmal beendet haben.

"Die Lage bleibt erst einmal fragil", sagte ein Händler. Als Belastungsfaktor sieht er weiterhin den Handelsstreit, aber auch die hohen Rohstoffpreise. "Nun stehen die Erzeugerpreise in der Eurozone im Blick", sagt er. Sollten diese darauf hindeuten, dass der jüngste Anstieg der Verbraucherpreise kein Ausreißer sei, gebe es bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Diskussionsbedarf.

"Im Bereich 12.800 bis 12.829 liegen horizontale Hürden", sagt Holger Struck von hs-livetrading. Oberhalb wäre Platz bis 12.875 Punkte, dem 50-Prozent-Retracement des jüngsten Rückgangs. Als Unterstützung gilt das jüngste Tief bei 12.547 Punkten.

07:03 Uhr

Bayer erhöht Kapital für Monsanto-Kauf

Bayer
Bayer 28,16

Wie entwickelt sich heute die Aktie von Bayer? Die Leverkusener wollen sechs Milliarden Euro frisches Kapital für die Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto einsammeln. Die neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung können vom 6. bis einschließlich 19. Juni gezeichnet werden, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Wochenende mitteilte.

Das Dax-Unternehmen übernimmt Monsanto für 62,5 Milliarden US-Dollar. Er steigt damit zum weltgrößten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut auf.

Mehr dazu lesen Sie hier.

Die neuen Aktien werden den Anteilseignern zu einem Bezugspreis von 81 Euro je Papier angeboten. Für je 23 gehaltene Aktien können sie zwei neue Papiere erwerben.

06:38 Uhr

Nikkei startet stark in die neue Woche

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Der versöhnliche Abschluss der vergangenen Handelswoche wirkt nach. Gut aufgenommene US-Arbeitsmarktzahlen haben an den fernöstlichen Börsen die wachsenden Sorgen über den drohenden Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt überlagert und am Montag für freundliche Kurstendenzen gesorgt.

In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 1,4 Prozent auf 22.475 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index legte 1,4 Prozent auf 1774 Zähler zu. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans kletterte um knapp ein Prozent auf 570 Punkte nach oben.

Die US-Regierung hatte am Freitag in ihrem Arbeitsmarktbericht für Mai 223.000 neue Stellen gemeldet. Experten hatten lediglich mit 188.000 gerechnet.

Derweil notierte der Euro wenig verändert bei 1,1689 US-Dollar. Der Greenback wurde mit 109,60 Yen etwas höher gehandelt.

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