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Bilanz der US-Klimabehörde 2023 ist rekordverdächtig warm

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Boote stehen an einem fast ausgetrockneten Ufer des Titicacasees. Aufgrund niedriger Niederschläge und großer Hitze ist der Pegel des Titicacasees in Südamerika unter seinen historischen Tiefstand gesunken.

Boote stehen an einem fast ausgetrockneten Ufer des Titicacasees. Aufgrund niedriger Niederschläge und großer Hitze ist der Pegel des Titicacasees in Südamerika unter seinen historischen Tiefstand gesunken.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Klimawandel treibt die Temperaturen in diesem Jahr weltweit auf neue Höchstwerte. Vor allem der September liegt über dem Durchschnitt und ist damit der "mit Abstand untypischste Monat". Neben der Klimakrise wird auch ein weiterer Faktor in Zukunft für höhere Temperaturen sorgen.

Das laufende Jahr wird laut der US-Klimabehörde NOAA global gesehen mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Für den Zeitraum Januar bis September habe 2023 bereits den Rekord aufgestellt, teilte die NOAA mit. Demnach verzeichneten Juni, Juli, August und September jeweils den heißesten Monatswert. Das bislang wärmste Jahr war 2016.

Ganz besonders stach im laufenden Jahr der September hervor. "Es war nicht nur der wärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen, sondern auch der mit Abstand untypischste Monat in den 174 Jahren, in denen die NOAA das Klima beobachtet", sagte NOAA-Chefforscherin Sarah Kapnick. So habe die globale Durchschnittstemperatur für September 1,44 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts gelegen. Das sei die größte Abweichung gewesen, die jemals für einen Monat registriert worden sei, schreibt die NOAA.

Klimakrise und El Niño als Auslöser

Der EU-Klimawandeldienst Copernicus hatte kürzlich berichtet, dass dieser September um 1,75 Grad wärmer war als die Durchschnittstemperatur für diesen Monat im vorindustriellen Referenzzeitraum von 1850 bis 1900. Die durchschnittlichen Temperaturen 2023 lagen demnach bislang um 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Das sind nur 0,1 Grad unter den als Klimaziel ausgegebenen 1,5 Grad des Pariser Klimaabkommens, die bis zum Ende des Jahrhunderts nicht längerfristig überschritten werden sollen.

Laut NOAA erreichte der September in Afrika, Europa, Nord- und Südamerika sowie in der Antarktis Rekordwerte für diesen Monat. In der Arktis und in Asien war es demnach jeweils der zweitwärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch Deutschland erlebte laut einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes den wärmsten September seit Messbeginn.

Derzeit gewinnt das natürliche Klimaphänomen El Niño an Einfluss. Ein El Niño kann die im Zuge der Klimakrise ohnehin stetig steigenden Temperaturen zusätzlich in die Höhe treiben.

Quelle: ntv.de, mes/dpa

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