Szenen des Trojanischen Kriegs Archäologen graben riesiges Mosaik in Syrien aus
13.10.2022, 11:19 Uhr
Das Archäologen-Team vermutet weitere Teile des Mosaiks unter angrenzenden Häusern.
(Foto: AP)
Das "vollständigste und seltenste" Kunstwerk seiner Art: Archäologen machen eine einzigartige Entdeckung. In Syrien graben sie ein antikes, 20 Meter langes und sechs Meter breites Mosaik aus, das Szenen des Trojanischen Krieges zeigt.
In Syrien ist ein bemerkenswert intaktes Mosaik aus der Römerzeit freigelegt worden. Das Kunstwerk befindet sich in der Stadt Rastan im Westen des Bürgerkriegslandes und ist 20 Meter lang und sechs Meter breit, wie die Generaldirektion für Altertümer und Museen meldete. Dargestellt sind darauf unter anderem Szenen des Trojanischen Kriegs.
Das Mosaik sei "nicht das älteste seiner Art, aber es ist das vollständigste und seltenste", sagte Hammam Saad, der bei der syrischen Generaldirektion für Museen für Ausgrabungen und archäologischen Studien zuständig ist. Es gebe "kein vergleichbares".
Um welche Art von Gebäude es sich damals gehandelt hat, könne man noch nicht sagen, so Saad. Ob es ein Badehaus oder etwas anderes war, wisse man erst, wenn die Ausgrabungen abgeschlossen seien. Diese dauern noch an, da die Forschenden vermuten, dass sich noch weitere Teile des Mosaiks unter angrenzenden Gebäuden befinden könnten.
Ein Teil des Mosaiks wurde dem Forschungsteam zufolge bereits vor einigen Jahren unter einem Haus entdeckt, als Oppositionelle im Zuge des Bürgerkriegs dort Tunnel gruben. Im Zuge des Bürgerkrieges wurden in Syrien viele archäologische Stätten zerstört und geplündert. Trauriges Beispiel ist Palmyra: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sprengte die rund 2000 Jahre alten Kulturdenkmäler der Oasenstadt, weil sie darin Bauten von "Ungläubigen" sah.
Die Stadt Rastan war im Krieg hart umkämpft. 2018 brachten Syriens Regierungstruppen das Gebiet wieder unter ihre Kontrolle.
Quelle: ntv.de, hny/dpa