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Auch unter MenschenaffenEin Kopfschütteln heißt "Nein"

10.05.2010, 13:49 Uhr
bonobo
Bonobos verständigen sich auf vielfältigere Weise als andere Menschenaffen. (Foto: dpa)

Nicht alles, was die Jungtiere der Bonobo-Affen anstellen, gefällt ihren Müttern. Wenn sie ihre Jungen zurechtweisen, geschieht das mitunter durch eine Geste: Sie sagen deutlich "Nein" - mit dem Kopf.

Bonobo-Menschenaffen sind uns vermutlich ähnlicher als wir bisher dachten. Forscher belegten erstmals, dass die putzigen Äffchen den Kopf schütteln, um einem Artgenossen ein "Nein" zu signalisieren. Solche eindeutigen Gesten seien bisher nur bei Schimpansen beobachtet worden, berichten Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, der Freien Universität Berlin und der britischen Universität Portsmouth in der Fachzeitschrift "Primates".

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler um Christel Schneider Bonobos in den Zoos von Leipzig und Berlin sowie im belgischen Tierpark Planckendael beobachtet. Sie wiesen unter anderem nach, dass Bonobo-Mütter ihre Jungen mit einem Kopfschütteln zurechtweisen. So spielte ein Jungtier zum Beispiel mit einem Stück Lauch, was seiner Mutter nicht gefiel. Das Junge gehorchte aber nicht. Daraufhin sah ihm die Mutter in die Augen und schüttelte deutlich den Kopf.

SchimpansenAndere neue Forschungsergebnisse wiesen darauf hin, dass Bonobos toleranter und kooperativer seien als andere Menschenaffen - zum Beispiel Schimpansen, Gorillas oder Orang-Utans, schreiben die Wissenschaftler. Bonobos hätten ein ausgeklügeltes und weniger hierarchisches Sozialsystem. Auch Weibchen können Führungsrollen übernehmen. Bonobos verständigten sich auch auf vielfältigere Weise als andere Menschenaffen. Das Kopfschütteln als Nein-Geste beobachteten sie bei vier erwachsenen Zoo-Tieren. In Freiheit leben Bonobos im Kongo in Afrika, am liebsten im tropischen Regenwald.

Quelle: dpa