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Verbot von Stellnetzen gefordert Kalifornische Schweinswale am Rande der Ausrottung

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Der Kalifornische Schweinswal zählt zu den kleinsten Walen der Welt.

Der Kalifornische Schweinswal zählt zu den kleinsten Walen der Welt.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

Der seltenste Meeressäuger der Welt könnte bald von der Erde verschwunden sein. Die ohnehin schon kleine Population der Kalifornischen Schweinswale wird durch illegalen Fang bedroht. Die Internationale Walfangkommission fordert sofortige Maßnahmen, sonst sei es "zu spät".

Erstmals in seiner Geschichte warnt der wissenschaftliche Ausschuss der Internationalen Walfangkommission (IWC) vor dem Aussterben einer Art. Im Golf von Kalifornien in Mexiko gebe es nur noch etwa zehn Exemplare des Kalifornischen Schweinswals, teilte die IWC mit. Nur die konsequente Umsetzung eines Verbots von Stellnetzen in ihrem natürlichen Lebensraum könne das Aussterben der extrem seltenen Meeressäuger - auch Vaquitas genannt - noch verhindern.

Die Schwimmblase der Vaquitas gilt in China als Aphrodisiakum.

Die Schwimmblase der Vaquitas gilt in China als Aphrodisiakum.

(Foto: dpa)

"Das Aussterben des Vaquita ist unvermeidlich, wenn nicht sofort alle Stellnetze durch alternative Fanggeräte ersetzt werden, die sowohl den Vaquita als auch den Lebensunterhalt der Fischer schützen. Wenn dies nicht jetzt geschieht, wird es zu spät sein", heißt es in der Erklärung des wissenschaftlichen Ausschusses, dem rund 200 Forscher angehören.

Der Kalifornische Schweinswal (Phocoena sinus) zählt zu den kleinsten Walen der Welt. Die Tiere werden nur rund 1,50 Meter lang und wiegen etwa 40 Kilogramm. Sie leben im Golf von Kalifornien im Nordwesten von Mexiko.

Immer wieder verfangen sich die Schweinswale in Stellnetzen von Fischern und verenden dort. Zwar wurde der kommerzielle Fischfang mit diesen Netzen in der Region verboten. Trotzdem ging die Population von 567 Exemplaren im Jahr 1997 auf nur noch 10 Tiere im Jahr 2018 zurück. Seitdem ist der Bestand offenbar weitgehend stabil.

Gefährdet sind Vaquitas vor allem durch die illegale Jagd mit Stell- und Treibnetzen auf Totoabas. Die Schwimmblasen dieser Tiere werden in Hongkong und auf dem chinesischen Schwarzmarkt zu hohen Preisen gehandelt. Das darin enthaltene Kollagen wird in bestimmten Suppen verwendet. In China ist der Fisch zudem als angebliches Aphrodisiakum und Heilmittel heiß begehrt.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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