Strompanne im CERNLHC abgeschaltet
Der erst am 10. September in Betrieb genommene weltgrößte Teilchenbeschleuniger LHC bei Genf ist abgeschaltet.
Eine Woche nach seiner Inbetriebnahme steht der weltgrößte Teilchenbeschleuniger LHC wieder still: Wegen einer Strompanne musste er abgeschaltet werden, wie das Atomforschungszentrum CERN in Genf mitteilte. "Probleme mit der Elektrizität" hätten das Kühlsystem des Teilchenbeschleunigers beeinträchtigt, deshalb sei er abgestellt worden, sagte eine Sprecherin. Er "dürfte in den nächsten Stunden" wieder hochgefahren werden. Nach ihren Worten hat der Zwischenfall keine größeren Auswirkungen: Der LHC befinde sich noch in seiner Testphase, und bei einem solch "komplexen System" seien kleinere Probleme normal.
Nach fast 20-jähriger Vorbereitungszeit hatten Wissenschaftler des CERN am 10. September den ersten Protonen-Strahl in die 27 Kilometer lange unterirdische Röhre des weltweit leistungsstärksten Beschleunigers geschickt. Die Forscher wollen in dem mehr als hundert Meter unter der Erde gelegenen LHC Protonen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigen und miteinander kollidieren lassen. Zum Beschleunigen der Protonen ist jedoch eine Temperatur von minus 271,3 Grad Celsius notwendig.
Von den Experimenten erhoffen sich die CERN-Wissenschaftler Aufschluss über fundamentale Fragen wie die Entstehung des Universums und die Struktur der Materie. Dazu wollen sie im Zuge der LHC-Experimente Bedingungen wie unmittelbar nach dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren erzeugen. Der Probebetrieb des LHC soll mehrere Wochen dauern. Kurz nach Inbetriebnahme hatte er bereits eine erste Panne gegeben: Wie erst am vergangenen Wochenende bekanntwurde, waren Hacker in das Informatiksystem des LHC eingedrungen.