Wissen

Heimat der Cucumis Melonen stammen aus Asien

Lange wurde vermutet, dass die botanische Gattung Cucumis, zu der auch Gurke und Melone gehören, aus Afrika stammt. Jüngste Forschungen haben nun ergeben, dass das Gemüse ursprünglich aus Asien kommt.

Melone.jpg

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Melone und Gurke stammen jüngsten Forschungen zufolge ursprünglich aus Asien – und nicht wie bisher vermutet aus Afrika. Dies zeigt eine genetische Analyse, berichtet die Botanikerin Susanne Renner von der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Wir haben zudem eine Reihe verwandter und noch nicht beschriebener Arten nachgewiesen, die aus Australien oder aus Gegenden rund um den Indischen Ozean stammen." Lange wurde laut Renner vermutet, dass die botanische Gattung Cucumis, zu der auch Gurke (Cucumis sativus) und Melone (Cucumis melo) gehören, aus Afrika stammt, weil dort zahlreiche wilde Cucumis-Arten existieren.

Die nun ausgewerteten Daten sprechen den Forschern zufolge aber insgesamt für Asien als Ursprungsregion des gemeinsamen Vorfahren von Gurke und Melone. Für beide Spezies lassen sich Vorgängerpopulationen im Himalaya nachweisen. Die Biologin wies darauf hin, dass die Gurke – weltweit eines der am häufigsten angebauten Gemüse – eine von nur sechs Blütenpflanzen sei, deren Genom vollständig entziffert wurde. Daher sollten sich genetische Studien an dieser und verwandten Arten künftig auf Asien und Australien konzentrieren.

Melonen sind nicht nur lecker, kunstvoll verziert sind sie auch eine schöne Tischdekoration.

Melonen sind nicht nur lecker, kunstvoll verziert sind sie auch eine schöne Tischdekoration.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Wir haben Teile des genetischen Materials von mehreren 100 Cucumis-Herbarbelegen analysiert, die aus Afrika, Australien und Asien stammen", berichtet Patrizia Sebastian, Erstautorin der Studie. "Dabei hat sich gezeigt, dass die wilde Schwesternart der Melone aus Australien stammt, von der sie sich vor etwa drei Millionen Jahren abspaltete." In Asien und Australien gebe es mindestens 25 Cucumis-Arten, die sich vor rund zwölf Millionen Jahren von ihren afrikanischen Verwandten trennten.

Für die Studie griffen die Forscher auf Ressourcen der Botanischen Staatssammlung und des Botanischen Gartens in München zurück. Ein Großteil der untersuchten Pflanzen sei im 19. Jahrhundert in Indien, Vietnam oder Australien gesammelt und – in vielen Fällen – dann wieder vergessen worden. Manche Fundorte existieren heute nicht mehr, weil sie bebaut wurden. Die Resultate sind in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften nachzulesen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen