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Raketenstart abgebrochen NASA muss Mond-Mission erneut verschieben

Nichts zu sehen heute: Fernsehjournalisten packen am Kennedy Space Center ihre Ausrüstung zusammen.

Nichts zu sehen heute: Fernsehjournalisten packen am Kennedy Space Center ihre Ausrüstung zusammen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Bereits der erste Versuch war wegen eines Lecks in einem Tank abgebrochen worden. Nun scheitert auch der zweite Startversuch der unbemannten Mond-Mission "Artemis 1". Die US-Raumfahrtbehörde NASA bekommt das Problem mit dem Tank offenbar nicht in den Griff.

Die US-Weltraumbehörde NASA hat auch den zweiten Startversuch einer unbemannten Mond-Mission abgebrochen. Die Start-Leiterin von "Artemis 1", Charlie Blackwell-Thompson, habe den Versuch wenige Stunden vor dem geplanten Start abgesagt, wie ein Sprecher mitteilte. Zuvor hatte die NASA bereits ein Leck in einem Tankschlauch bestätigt. Mehrere Versuche, dieses Problem zu lösen, waren gescheitert.

Der Start war in einem zweistündigen Zeitfenster ab 20.17 Uhr deutscher Zeit geplant. Ein erster Startversuch von "Artemis I" war vergangenen Montag ebenfalls wegen eines Tanklecks abgebrochen worden. Außerdem hatte ein Triebwerk nicht auf die nötige Temperatur heruntergekühlt werden können. Als weitere mögliche Starttermine hatte die NASA danach neben dem heutigen Samstag auch Montag, den 5. September genannt.

"Nach dem Startversuch ist vor dem Startversuch"

ESA-Astronaut Alexander Gerst schrieb bei Twitter, dass solche Probleme bei Teststarts komplexer Systeme nicht überraschend seien. "Nach dem Startversuch ist vor dem Startversuch", ergänzte er. "Es ist die richtige Entscheidung. Sicherheit kommt zuerst", schrieb der Direktor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, Josef Aschbacher, ebenfalls bei Twitter.

Am späten Abend deutscher Zeit gab die NASA allerdings bekannt, in der kommenden Woche keinen neuen Startversuch unternehmen zu wollen. Das Team untersuche derzeit, warum es zu den Problemen kam und welche Reparaturen nötig sind, sagte NASA-Manager Jim Free auf einer Pressekonferenz. Noch könne man nicht sagen, ob ein erneuter Startversuch schon im nächsten (19. September bis 4. Oktober) oder im übernächsten möglichen Zeitfenster (17. bis 31. Oktober) erfolgen werde. Montag und Dienstag will das Team weiter beraten.

Der rund 40 Tage dauernde unbemannte Testflug der "Artemis"-Mission soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond einläuten. Die unbemannte Rakete soll eine Orion-Kapsel ins All bringen. Anschließend soll die Orion-Kapsel den Mond in rund 100 Kilometern Entfernung umkreisen. Deutschland leistet unter anderem mit dem hauptsächlich hierzulande gebauten Service- und Antriebsmodul von Orion einen Beitrag zu der NASA-Mission. Die Folgemission "Artemis 2" soll Astronauten in eine Mond-Umlaufbahn bringen, mit "Artemis 3" soll frühestens 2025 eine Mondlandung glücken.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP

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