ESA veröffentlicht Entwurf Sieht so eine zukünftige Mond-Station aus?
01.09.2022, 20:54 Uhr
Aufblasbare Ringe und große Spiegel spielen eine zentrale Rolle in der Konzeption des Unternehmens Pneumocell.
(Foto: dpa)
Die NASA will am Wochenende eine unbemannte Mission zum Mond schicken. Auch bei der Europäischen Raumfahragentur ESA erlebt der Traum von einer Landung und gar Ansiedlung auf dem Erdtrabanten ein Comeback. Wie eine Station auf dem Mond aussehen könnte, zeigt nun eine Illustration.
Wie große Hügel mit Riesenspiegeln: So könnte eine Raumstation auf dem Mond womöglich aussehen. Ein entsprechendes Bild zu einer Studie hat die in Paris sitzende Europäische Raumfahrtagentur ESA veröffentlicht. Die teils eingegrabenen aufblasbaren Ringelemente sollen der Idee zufolge Gewächshäuser enthalten, die durch Tunnel miteinander verbunden sind. Große bewegliche Spiegel sollen das Sonnenlicht in Krater leiten. Von dort solle es mithilfe weiterer Spiegel in die Gewächshäuser weitergeben werden. Auch Arbeits- und Wohnbereiche aus zweilagiger, aufblasbarer Folie sind vorgesehen.
Die Konzeption kommt vom österreichischen Unternehmen Pneumocell und ist nicht der erste Vorschlag für eine Mondstation, die der ESA vorgelegt wird. Ex-ESA-Chef Jan Wörner hatte mit seiner Vision des sogenannten "Moon Village", einer Art gemeinsamen Basis auf dem Mond, international geworben. Mit dem "Artemis"-Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA ist eine Art Raumstation auf dem Mond nun anvisiert.
Nach dem fehlgeschlagenen Start der unbemannten Mondmission sieht die US-Raumfahrtbehörde inzwischen Samstag als nächstmöglichen Starttermin. Das Team habe nach den Problemen am Montag beschlossen, den Ladevorgang mit Treibstoff zu verändern, erklärte Missionsmanager Mike Sarafin am Dienstag. Der Start war unter anderem wegen eines Triebwerk-Lecks, einer zu hohen Temperatur von einem der vier Triebwerke und aufgrund von Wetterproblemen missglückt. Nun sollen die Triebwerke früher im Startprozess heruntergekühlt werden.
Auch der Start am Samstagnachmittag (Ortszeit) am Weltraumbahnhof Cape Canaveral könnte wegen des Wetters aber noch abgesagt werden, hieß es weiter. Um 14.17 Uhr (20.17 Uhr deutscher Zeit) beginne ein zweistündiges Zeitfenster für einen möglichen Start. Ursprünglich hatte die NASA Freitag und Montag als Startalternativen genannt.
Der rund 40 Tage dauernde unbemannte Testflug "Artemis I" soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond einläuten. Frühestens 2025 will die NASA mit ihrer Mission "Artemis II" wieder Menschen dorthin schicken, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person. Schon bei früheren Tests waren Probleme aufgetreten und der ursprüngliche Zeitplan hatte sich verzögert. Die "Artemis"-Flüge sollen langfristig auch der Vorbereitung von bemannten Missionen zum Mars dienen.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa