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Uhren schneller als Erde Schaltsekunde in Nacht zu 1. Juli

Die Nacht zum 1. Juli ist eine Sekunde länger als üblich. Denn zum 25. Mal wird eine Schaltsekunde in die Weltzeit eingefügt. Nötig ist dies, weil die Dauer der geltenden Atomsekunden ein wenig zu kurz ist.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der erste Tag im Juli ist in diesem Jahr eine Sekunde länger als die anderen Tage des Jahres. In der Nacht zum 1. Juli wird in die Weltzeit (UTC) und auch in die in Deutschland geltende Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) wieder eine Schaltsekunde eingefügt, wie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig mitteilte.

Es ist bereits die 25. Schaltsekunde seit 1972. Nötig sind die "geschenkten" Sekunden, weil Sonnen- und Atomzeit nicht exakt gleich sind: Verglichen mit den hochgenauen Atomuhren liefert die leicht unregelmäßige Erddrehung ein nach heutigen Maßstäben nicht mehr ausreichend stabiles Zeitmaß.

Das Problem ist, dass die 1967 festgelegte und bis heute gültige Dauer der Atomsekunde sich an astronomischen Daten vergangener Jahrzehnte orientiert, in denen sich die Erde noch etwas schneller drehte als heute. Dadurch ist eine Sekunde zustande gekommen, die minimal kürzer ist als es der Länge eines Tages - geteilt durch 24 Mal 60 Mal 60 - entspricht.

Deshalb folgt nun am 1. Juli auf 01.59.59 Uhr MESZ zunächst 01.59.60 Uhr und dann 02.00.00 Uhr. Uhren, die die gesetzliche Zeit anzeigen sollen, müssen für eine Sekunde angehalten werden. Besitzer von Funkuhren brauchen sich um nichts zu kümmern - die PTB baut die Schaltsekunde in die von ihr verbreiteten Zeitsignale ein. Die Schaltsekunde wurde vom Internationalen Erd-Rotations-Service in Paris angeordnet und gilt weltweit.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP/dpa

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