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Tote durch Übermut und Alkohol Viele Badeunfälle sind vermeidbar

Beim Baden ist die Einhaltung der Grundregeln wichtig.

Beim Baden ist die Einhaltung der Grundregeln wichtig.

(Foto: S. Ziese / imago)

Sommer, Sonne, Baden gehen: Gerade bei hohen Temperaturen zieht es die Menschen ins Wasser. Doch die willkommene Abkühlung birgt auch Gefahren. Jährlich sterben mehrere Hundert Menschen bei Badeunfällen. Die meisten davon könnten durch die Einhaltung einfacher Baderegeln verhindert werden. Die wichtigsten Fragen dazu:

Wie viele Menschen ertrinken in Deutschland jährlich?

Im heißen Supersommer 2018 ertranken mindestens 504 Menschen. Das waren etwa 100 mehr als im Jahr davor.

Wo ist das Risiko am höchsten?

An unbewachten Seen, Teichen und Flüssen - dort kamen 2018 allein 435 Menschen ums Leben, das waren 86 Prozent aller Opfer. An den von Rettungsschwimmern bewachten Badestellen und in Schwimmbädern ist es sicherer.

Was sind die häufigsten Ursachen?

Übermut, mangelnde Schwimmfähigkeiten, Selbstüberschätzung, Alkohol und die Unkenntnis möglicher Gefahren führen der DLRG zufolge am häufigsten zum Ertrinken - vor allem bei Männern. Vier von fünf Todesopfern sind männlich.

Darf man erhitzt ins Wasser springen?

Das sollte vermieden werden. Die Gewässer sind im Frühsommer immer noch kalt. Ein Sprung ins Nass kann zu Unterkühlung und Krämpfen führen und lebensgefährlich werden. Schwimmer sollten langsam ins Wasser gehen und den Körper ans kalte Wasser gewöhnen. Sobald man friert, heißt es raus aus dem Wasser.

Wo ist Baden am ungefährlichsten?

Unbekannte Gewässer bergen Gefahren. Deshalb nie übermütig in einen See springen. Die DLRG empfiehlt, nur an bewachten Badestellen schwimmen zu gehen und immer die Warnhinweise zu beachten. Eine rote Flagge am Meer beispielsweise bedeutet Badeverbot - im Sommer wird dies immer wieder ignoriert. Bei Wellengang entsteht eine Strömung, die staubsaugerartig ins offene Meer zurückzieht. Dies ist vor allem für Kinder und Nichtschwimmer im flachen Wasser gefährlich, weil sie leicht umgerissen werden können.

Kann man auch in Flüssen baden?

Generell ja - in vielen deutschen Flüssen reicht die Wasserqualität nach Angaben des Umweltverbands Bund zum Baden aus. Dies gilt auch für Abschnitte der Elbe oder des Rheins. Vorsicht ist aber bei Niedrigwasser geboten, weil die Wasserqualität dann erheblich sinken kann. Gefahr entsteht zudem durch gefährliche Strömungen, die an der Wasseroberfläche oft kaum erkennbar sind, sowie durch den Schiffsverkehr, Brückenpfeiler, Unterwasserhindernisse und im Fluss schwimmende Äste.

Was ist besonders beim Baden mit Kindern zu beachten?

Wasser zieht Kinder magisch an. Eltern sollten sie an Gewässern daher nie aus den Augen lassen - das gilt übrigens auch für den flachen Gartenteich. Kleine Kinder können bereits in wenige Zentimeter tiefem Wasser ertrinken. Auch Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere bieten keinen Schutz vor dem Ertrinken. Wenn ein Kind im Wasser in Not gerät, ist das für Außenstehende mitunter schwer zu erkennen, warnt die Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder".

Welche Erste Hilfe ist nach einem Badeunfall die richtige?

Bei Atemstillstand ist sofort mit der Mund-zu-Mund-Beatmung zu beginnen, bei Herzstillstand sollte gleichzeitig eine Herzmassage erfolgen. Auf keinen Fall sollte versucht werden, Wasser aus Lungen oder Magen zu entfernen. Das bringt nichts und kostet wertvolle Zeit.

Quelle: ntv.de, Andrea Hentschel, AFP

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