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Forscher finden neue Hinweise Woher kam der Asteroid, der die Dinos auslöschte?

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Beim Massenaussterben am Ende der Kreidezeit verschwanden 60 Prozent aller Arten - auch die meisten Dinosaurier gehörten dazu.

Beim Massenaussterben am Ende der Kreidezeit verschwanden 60 Prozent aller Arten - auch die meisten Dinosaurier gehörten dazu.

(Foto: imago/Science Photo Library)

Vor 66 Millionen Jahren wird ein Asteroid zum Dinosaurier-Killer. Sein Einschlag im heutigen Mexiko führt wahrscheinlich dazu, dass etwa 60 Prozent der Arten aussterben. Spuren von ihm sind noch über die Erde verteilt. Anhand derer wollen Forschende nun herausgefunden haben, woher der Brocken stammt.

Das Ende der Dinosaurier kam abrupt: Vor 66 Millionen Jahren soll ein gewaltiger Asteroideneinschlag das Aussterben der Giganten verursacht haben. Bislang war jedoch unbekannt, woher der Brocken aus dem Sonnensystem stammte. Ein Forschungsteam um Mario Fischer-Gödde von der Universität Köln hat sich mit dieser Frage befasst und präsentiert nun eine Theorie zum Ursprungsort.

Die Erde hat mehrere Massenaussterben erlebt, zuletzt jenes, das die Dinosaurier auslöschte. Etwa 60 Prozent der damals lebenden Arten starben aus, darunter fast alle Dinosaurier. Nur die Vögel, die ebenfalls zu den Dinosauriern zählen, überlebten. Dieses Ereignis markierte das Ende der Kreidezeit und den Beginn des Paläogen.

Ein massiver Asteroid, der im heutigen Golf von Mexiko einschlug, wird als Hauptursache für dieses Massensterben angesehen. Der entstandene Einschlagskrater, Chicxulub-Krater genannt, liegt auf der Halbinsel Yucatán. Der Asteroid selbst wird daher Chicxulub-Impaktor genannt.

Dünne Schicht zeigt Spur der Verwüstung

Von dem Asteroiden blieb wenig übrig – seine Reste verteilten sich vermutlich über die gesamte Erde. Hinweise darauf liefert eine dünne Gesteinsschicht aus jener Zeit. Diese Schicht, die die Grenze zwischen der Kreidezeit und dem Paläogen markiert, wird als Kreide-Paläogen-Grenzschicht (K/P-Grenze) bezeichnet.

Die 66 Millionen Jahre alte K/P-Grenzschicht zwischen Kreidezeit und Paläogen in Dänemark. Sie enthält den weltweit verteilten Fallout, der durch den Asteroideneinschlag in Mexiko verursacht wurde.

Die 66 Millionen Jahre alte K/P-Grenzschicht zwischen Kreidezeit und Paläogen in Dänemark. Sie enthält den weltweit verteilten Fallout, der durch den Asteroideneinschlag in Mexiko verursacht wurde.

(Foto: Philippe Claeys)

In dieser Grenzschicht finden sich hohe Anteile von Platingruppenelementen wie Iridium, Ruthenium, Osmium, Rhodium, Platin und Palladium. Diese Elemente sind auf der Erde selten, in Meteoriten jedoch häufig. Obwohl auch massive Vulkanausbrüche als Quelle dieser Elemente diskutiert wurden, legt der spezifische Mix im Gestein nahe, dass der Ursprung ein Asteroid war.

Bisher war jedoch wenig darüber bekannt, wie der Dinosaurier-Killer zusammengesetzt war und woher er stammte. Um dies herauszufinden, analysierte das Team um Mario Fischer-Gödde die Verteilung von Ruthenium-Isotopen in drei Proben der Einschlags-Gesteinsschicht, die aus Dänemark, Italien und Spanien stammen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin "Science".

"Jenseits der Jupiterbahn gebildet"

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Die Forschenden verglichen die Zusammensetzung dieser Proben mit Material aus fünf bekannten Einschlagskratern, die vor 36 bis 470 Millionen Jahren entstanden waren. Zusätzlich untersuchten sie zwei kohlenstoffhaltige Meteoriten sowie 3,5 bis 3,2 Milliarden Jahre alte Trümmerschichten, die von einem frühen Meteoriten-Bombardement der jungen Erde stammen.

Das Ergebnis: Die Einschlagskrater könnten von siliziumhaltigen Asteroiden aus dem inneren Sonnensystem stammen. Die alten Schichten deuten jedoch auf kohlenstoffhaltige Brocken aus dem äußeren Sonnensystem hin – ähnlich wie die Grenzschicht zum Zeitpunkt des Dinosaurier-Aussterbens. "Unsere Daten deuten darauf hin, dass der Chicxulub-Impaktor ein kohlenstoffhaltiger Asteroid war, der sich jenseits der Jupiterbahn gebildet hat", folgern die Autoren der Studie.

Quelle: ntv.de

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