Traumstart einer Rakete Zwei neue Satelliten im All
22.09.2011, 11:01 Uhr
Nach einem halbstündigen Flug befanden sich die Satelliten in ihrer Umlaufbahn.
(Foto: dpa)
Weil Mitarbeiter streiken, startet die europäische Rakete Ariane 5 mit einem Tag Verspätung. Sie bringt zwei Satelliten ins All, die fortan für Fernsehübertragungen und militärische Zwecke genutzt werden. Der Start verläuft problemlos.
Mit eintägiger Verspätung hat eine europäische Ariane 5 zwei neue Telekommunikationssatelliten ins All gebracht. Die Rakete hob in der Nacht zum Donnerstag vom Raumfahrtzentrum Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ab. Nach rund halbstündigem Flug setzte sie die Satelliten auf sogenannten Transferbahnen im Orbit aus. Der vom Betreiber SES in Auftrag gegebene SES-2 soll vor allem Haushalte in den USA mit digitalen Medienangeboten versorgen. Daneben ermöglicht er Telekommunikationsdienstleistungen für Mitarbeiter von Öl- und Gasplattformen und beherbergt ein experimentelles Infrarot-Überwachungssystem der US-Luftwaffe.
Mitarbeiterstreik schuld an Verspätung
Der zweite Satellit Arabsat-5C wird unter anderem Fernsehprogramme in den Mittleren Osten und nach Nordafrika ausstrahlen sowie Übertragungskapazitäten für andere Kommunikationsdiensten zur Verfügung stellen. Er wurde von dem saudi-arabischen Betreiber Arabsat in Auftrag gegeben und von den europäischen Unternehmen Astrium und Thales Alenia Space gebaut. Beide Satelliten sollen mindestens 15 Jahre im All arbeiten.
Die Positionierung auf kreisförmigen Erdumlaufbahnen in rund 35.800 Kilometern Höhe über dem Äquator ermöglicht es, dass sie stets das gleiche Gebiet der Erde abdecken. Die Ariane-5-Rakete mit den Satelliten hatte eigentlich bereits in der Nacht zum Mittwoch starten sollen. Ein Streik von Mitarbeitern des italienischen Unternehmens Telespazio machte allerdings einen Stopp des Countdowns unumgänglich.
Es stellt unter anderem die Radarüberwachung bei Raketenstarts sicher. Der Ariane-Start war bereits der fünfte in diesem Jahr. Die Raketen dieses Typs können Lasten von bis zu zehn Tonnen in den Weltraum transportieren. Die Oberstufe der Ariane 5 wird bei Astrium in Bremen gebaut. Die Schubkammern - das Herz eines Raketentriebwerks - für die erste und zweite Stufe liefern Astrium-Mitarbeiter aus Ottobrunn bei München.
Quelle: ntv.de, dpa