Wirtschaft

Schmaler Gewinn Scania hält sich

Bei Scania hat man die Talfahrt stoppen können.

Bei Scania hat man die Talfahrt stoppen können.

Bei Scania hat man sich wieder berappelt und im dritten Quartal einen knappen Gewinn eingefahren. Allerdings wurden im Vergleich zum Vorjahr rund 44 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft.

Vollere Auftragsbücher beim schwedischen Lkw-Hersteller Scania haben Hoffnungen auf eine Erholung der arg gebeutelten Branche gemacht. Einen schnellen Aufschwung wird es nach Worten von Firmenchef Leif Östling aber nicht geben. Der Abschwung auf dem wichtigen Markt in Westeuropa habe sich deutlich verlangsamt, erklärte die Volkswagen-Tochter. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legten die Aufträge im abgelaufenen dritten Quartal um 30 Prozent zu und übertrafen damit das Niveau der Auslieferungen. Der Gewinn ging vergleichsweise zwar deutlich zurück, dank Kostensenkungen aber weniger stark als befürchtet.

"Der europäische Lkw-Markt zeichnet sich durch geringe Aktivität aus, aber nach Einschätzung von Scania hat sich der Abschwung der Nachfrage in Westeuropa abgeschwächt", teilten die Schweden mit. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Aufträge um lediglich sechs Prozent gesunken. Im Vorquartal verbuchte die Firma noch ein Minus von 55 Prozent. Der operative Gewinn belief sich auf umgerechnet rund 51 Millionen Euro (519 Millionen Kronen) nach 277 Millionen Euro vor einem Jahr. Analysten hatten lediglich mit einem Betriebsgewinn von 24,1 Millionen Euro gerechnet.

Erste Anzeichen einer Erholung

Die wegen der Krise eingeführte Kurzarbeit werde auch im nächsten Jahr in irgendeiner Form bestehen bleiben, kündigte Scania-Chef Östling an. Das Produktionsniveau werde im Schlussquartal 2009 auf ähnlichem Niveau wie im dritten Vierteljahr bleiben.

Seit einem Jahr erleben die europäischen Lkw-Hersteller die schlimmste Krise seit langem. Massive Konjunkturprogramme sowie Aktionen großer Zentralbanken bescheren nun allmählich erste Anzeichen einer zarten Erholung, wovon auch die stark von Konjunkturzyklen abhängige Lkw-Branche profitieren dürfte. Allerdings ist die Nachfrage noch immer vergleichsweise schwach.

Volvo überraschte

Konkurrent Volvo hatte vergangene Woche ebenfalls mit besser als erwarteten Zahlen aufgewartet. Die Lkw-Herstellern profitieren derzeit vor allem noch von Kostensenkungen. Sowohl bei Volvo als auch bei der Daimler AG gab es zuletzt aber Hinweise auf eine allmähliche Erholung der Nachfrage.

"Es gibt nichts Aufregendes in den Kommentaren. Sie bewegen sich in Richtung stabilere Märkte, aber auf einem sehr niedrigen Niveau", sagte Sydbank-Analyst Morten Imsgard. Scania-Aktien lagen bis gegen Mittag kaum verändert bei 96,25 Euro.

Quelle: ntv.de, mme/dpa

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