Schweinegrippe 32 Fälle in Deutschland
01.06.2009, 18:11 UhrAm Wochenende wurden vier neue Fälle von Schweingerippe bekannt. Die Behörden berichten von einem infizierten Vierjährigen in Niedersachsen und einem infizierten US-Bürger in Leipzig. Zudem wurden aus Köln zwei Fälle gemeldet.
Die Zahl der Infektionen mit dem Erreger der Schweinegrippe A/H1N1 in Deutschland ist auf 32 gestiegen. Die Behörden berichteten von einem infizierten Vierjährigen in Niedersachsen und einem infizierten US-Bürger in Leipzig. In beiden Bundesländern handelt es sich jeweils um die ersten Infektionen. Die Patienten stehen unter Quarantäne. Zudem wurden in Köln zwei weitere Fälle von Schweingerippe bekannt.
Der Geschäftsmann aus den USA sei auf der Durchreise gewesen und liege bereits seit Mittwoch in einer Leipziger Klinik, teilte das Gesundheitsamt der Stadt mit. In Niedersachsen erkrankte ein vierjähriger Junge aus Schortens im Kreis Friesland, erklärte das niedersächsische Gesundheitsministerium in Hannover. Der Junge sei mit seinen Eltern in New Mexico im Südwesten der USA gewesen. Die Eltern des Jungen hätten bislang keinerlei Beschwerden.
Die beiden Kölner seien bereits auf dem Wege der Besserung, teilte die Stadt mit. Ein 51-Jähriger hatte drei Tage nach der Rückkehr aus seinem Urlaub in den USA Fieber bekommen. Sein Hausarzt wies ihn ins Krankenhaus ein. Der Mann sei mittlerweile beschwerdefrei und könne bald entlassen werden. Ein 25- jähriger Mann kehrte vor vier Tagen aus New York zurück und bekam einen Tag später Fieber, Husten und Muskelschmerzen. Er befinde sich in stationärer Behandlung. Am Freitag war in der Stadt der erste Schweinegrippe-Fall gemeldet worden.
Milde Fälle
Das EU-Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hatte bis Sonntagabend 28 Fälle in Deutschland bestätigt. Neu betroffen waren ein 43-Jähriger aus dem Salzlandkreis (Sachsen- Anhalt), ein 28-Jähriger aus Weimar (Thüringen) sowie ein Mann und eine Frau aus Nordrhein-Westfalen. Die baden- württembergische Sozialministerin Monika Stolz (CDU) berichtete von einem weiteren Fall: "Die Untersuchung des Landesgesundheitsamtes hat gezeigt, dass sich eine Frau aus dem Kreis Karlsruhe mit dem Subtyp der Schweinegrippe infiziert hat." Der 26-Jährigen gehe es den Umständen entsprechend gut.
Die 32 deutschen Fälle verteilen sich inzwischen auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (11), Bayern (7), Sachsen-Anhalt (5), Brandenburg (2), Hessen (2) und jeweils 1 in Thüringen, Hamburg, Baden- Württemberg, Sachsen und Niedersachsen. Das Robert Koch- Institut berichtete vor durchweg milde verlaufenen Fällen, Grund zur Entwarnung gebe es aber nicht.
Impfkampagne in Frankreich
Ebenfalls am Sonntag meldeten Behörden die beiden ersten Fälle von Schweinegrippe in Vietnam. Auch der Libanon ist seit dem Wochenende betroffen, dort wurden drei Fälle bekannt, in Ungarn und Bulgarien ist ebenfalls erstmals jeweils eine Schweinegrippe-Erkrankung nachgewiesen. Der Bulgare war nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag am 27. Mai aus New York zurückgekehrt und zeigte zwei Tage später Grippe-Symptome. Sein Gesundheitszustand sei "gut".
Frankreich bereitet sich derweil auf den schlimmsten Fall einer Schweinegrippe-Pandemie im kommenden Winter vor. Die Regierung werde 100 Millionen Dosen Impfstoff gegen das Virus A/H1N1 kaufen, berichtet das "Journal du Dimanche" am Pfingstsonntag. Unklar sei nur noch, ob die Krankenkasse oder der Fiskus die Kosten der Impfkampagne trage.
Quelle: ntv.de, dpa