Bei der Evakuierung gesunken? Air-Asia-Flieger womöglich notgewassert
01.01.2015, 14:59 Uhr
An der mit "TKP" beschrifteten Stelle befindet sich möglicherweise das Flugzeugwrack auf dem Meeresboden.
(Foto: REUTERS)
Die verunglückte Air-Asia-Maschine ist, so meinen mehrere Experten, nicht in der Luft explodiert. Auch habe es bei der Landung offenbar keinen größeren Aufprall gegeben. Einiges deutet darauf hin, dass das Flugzeug notgelandet ist und die Evakuierung begann.
Dem Piloten der verunglückten Air-Asia-Passagiermaschine könnte nach Einschätzung von Experten eine Notlandung auf dem Wasser gelungen sein. Das Flugzeug mit 162 Menschen an Bord sei wahrscheinlich zunächst noch intakt gewesen und erst später wegen hoher Wellen untergegangen, sagte der indonesische Ex-Verkehrsminister Jusman Syafii Djamal. Flugkapitän Iriyanto, ein erfahrener Ex-Luftwaffenpilot, habe es geschafft, mit dem Airbus A320-200 auf der Meeresoberfläche zu landen, sagte auch der Chefredakteur des Fachblatts "Angkasa", Dudi Sudibyo. Die Notfunkbake habe offenbar kein Signal gefunkt, weil "es bei der Landung keinen größeren Aufprall gab".
Der frühere Luftwaffenkommandeur Chappy Hakim schloss sich dieser Analyse an. Er gehe davon aus, dass "das Flugzeug nicht in der Luft explodierte". Bei der Landung sei die Maschine offenbar nicht zerstört worden. Darauf deute auch der Zustand der bislang geborgenen Leichen hin.
Von hohen Wellen zum Sinken gebracht
Ex-Verkehrsminister Djamal hält es für möglich, dass nach der Notlandung die Evakuierung der Maschine eingeleitet wurde. Darauf könnten die Einstiegstür und eine Notrutsche hinweisen, die an der vermuteten Unglücksstelle im Meer gefunden wurden. "Womöglich haben hohe Wellen das Flugzeug und dessen Spitze erfasst und zum Sinken gebracht", erklärte Djamal.
Die Rettungskräfte setzen ihre Suche nach weiteren Opfern und dem Wrack der Maschine fort. Sie wird durch schlechtes Wetter und hohen Seegang erschwert. "Wir setzen alles daran, die Leichen und das Flugzeugwrack zu finden", sagte einer der Einsatzleiter, Sunarbowo Sandi. Die Ermittler gehen davon aus, dass niemand an Bord den Absturz überlebt hat. Zehn indonesische Experten und je zwei Ermittler aus Frankreich und Singapur seien im Einsatz, um das Wrack zu lokalisieren und die Flugschreiber ausfindig zu machen. Nach Angaben der indonesischen Verkehrssicherheitsbehörde könnten aber noch Tage vergehen, bis die Maschine entdeckt werde.
Flug QZ8501 war am Sonntagmorgen auf dem Weg von Surabaya auf Java nach Singapur kurz nach dem Start vom Radarschirm verschwunden. Das Flugzeug war in einer Höhe von 32.000 Fuß unterwegs, als der Pilot wegen des schlechten Wetters darum bat, seinen Kurs ändern zu dürfen. Die Flugkontrolle untersagte es dem Piloten wegen des dichten Flugverkehrs aber, seine Flughöhe anzupassen. Einige Experten vermuteten, dass das Flugzeug abstürzte, weil es langsam flog oder zu steil aufstieg. Wieso der Pilot keinen Notruf absetzte, ist bislang ungeklärt. Erst die Flugschreiber werden wohl endgültig Aufschluss über die Unglücksursache geben können.
Quelle: ntv.de, asc/AFP