Politik

Nach möglichen Terroranschlägen AfD plant Plakatkampagne gegen Merkel

Die AfD scheint das Terror-Gespenst herbeizusehnen.

Die AfD scheint das Terror-Gespenst herbeizusehnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Falle eines Terroranschlags will die AfD künftig vorbereitet sein: Laut einem Bericht plant die Partei, nach einem Attentat Anti-Merkel-Plakate aufzuhängen. Dahinter stehe laut Kritikern das makabere Ziel, den Terror für die eigenen Ziele zu nutzen.

Führende Politiker der AfD wollen einem Bericht zufolge in Zukunft nach möglichen "islamistischen Anschlägen mit Todesopfern oder Schwerverletzten" Stimmung gegen Kanzlerin Angela Merkel machen. Zum nächsten Bundeskonvent der Partei am 24. September in Kassel habe die hessische AfD-Spitze einen Antrag zu entsprechenden Plakatkampagnen eingebracht, berichtet das Magazin "Der Spiegel".

Hessens AfD-Chef Peter Münch.

Hessens AfD-Chef Peter Münch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hessens AfD-Chef Peter Münch fordere den Bundesvorstand darin auf, "professionelle Plakate" anzuschaffen, die nach schweren Anschlägen "an stark frequentierten Orten aufgehängt" werden könnten. Das Ziel sei, die Bundeskanzlerin mit zum Beispiel "Danke, Frau Merkel!" zum "Rücktritt zu bewegen/ihres Amtes zu entheben".

Der hessische Landesverband der AfD war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. AfD-Politiker hatten der Bundesregierung nach den Terroranschlägen von Würzburg und Ansbach vorgeworfen, solche von Ausländern verübte Taten seien nur durch die liberale Asylpolitik in Deutschland möglich gewesen.

Kritik aus CDU und SPD

CDU-Generalsekretär Peter Tauber reagierte entrüstet auf die AfD-Pläne. "Das zeigt, wes Geistes Kind viele AfD-Funktionäre sind", sagte Tauber "Spiegel Online". "Sie sehnen geradezu terroristische Anschläge herbei, um damit ihr braunes Süppchen kochen zu können." Sich bei Merkel für Opfer von Terroranschlägen zu bedanken, sei "nicht bürgerlich oder konservativ, sondern zynisch, menschenverachtend und unpatriotisch", so Tauber weiter.

Auch SPD-Vizeparteichef und Vorsitzender der Hessen-SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, zeigte sich empört: "Die AfD ist an Lösungen und öffentlicher wie sozialer Sicherheit gar nicht interessiert, weil es ihr den Boden entziehen würde". Die Instrumentalisierung von Angst sei das "Geschäftsmodell der Rechtspopulisten", wer sich aus taktischen Gründen über Anschläge freue, verachte die Grundwerte.

Quelle: ntv.de, apo/AFP/dpa

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