Neue Pläne in Zeiten der Not BA will ehemalige Erzieher zurückholen
15.07.2013, 07:54 Uhr
Kommen hier bald die neuen Erzieher?
(Foto: dpa)
In Kürze tritt der Rechtsanspruch für einen Kitaplatz in Kraft, und nicht alles läuft rund. Noch immer werden Erzieher händeringend gesucht, die Bundesagentur für Arbeit zieht nun alle Register und besinnt sich auf die "stille Reserve".
Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt es offenbar Überlegungen, ehemalige Erzieher wieder in ihrem alten Beruf zu beschäftigen. "Wir wollen abwarten, wie die Situation nach dem 1. August aussieht, aber wenn der Erziehermangel sehr hoch ist, sollte man darüber nachdenken, ob man Teile dieser stillen Reserve aktivieren kann", sagte eine BA-Sprecherin den "Stuttgarter Nachrichten". So sei es vorstellbar, mit den Ländern über eine entsprechende Kampagne nachzudenken.
Dem Bericht zufolge gibt es knapp 210.000 ehemalige Erzieher und Erzieherinnen unter 60 Jahren in Deutschland, die nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten. Sie seien im vorzeitigen Ruhestand, nähmen eine längere Elternzeit oder übten inzwischen einen anderen Beruf aus.
Am dem 1. August tritt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren in Kraft. Die Kommunen bauen zwar massiv Kita-Plätze aus, dennoch gibt es Klagen, dass qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Von bis zu 20.000 fehlenden Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern für eine angemessene Betreuung ist die Rede. In manchen Kommunen werden für Erzieher bislang utopische Gehälter von um die 3000 Euro geboten, um Leute zu finden, die in neuen Kitagruppen arbeiten.
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigte erst vor Kurzem, dass es in Deutschland zu wenige Erzieher gibt. So betreut im Bundesdurchschnitt in einer Kinderkrippe ein Erzieher 4,5 Kinder. Für eine optimale Entwicklung der Kinder empfehlen Bildungsexperten aber einen Personalschlüssel von 1:3.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa