EU-Tabakrichtlinie soll geändert werden Doch keine Ekel-Fotos?
10.03.2013, 06:52 Uhr
So will es die EU: Zigarettenschachteln mit einem möglichen einheitlichem Aussehen und Aufdrucken von Folgeschäden des Zigarettenkonsums.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die EU meint es ernst. Die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln sollen nicht nur wesentlich größer werden. Mit Schock-Bildern von schwarzen Raucherlungen wollen die Politiker in Brüssel den Menschen das Rauchen abgewöhnen. Die Bundesregierung hält offenbar nicht so viel von den Plänen.
Abschreckende Fotos auf Zigarettenschachteln soll es in Deutschland einem Medienbericht zufolge nicht geben. Die schwarz-gelbe Regierungskoalition wolle Änderungen bei der entsprechenden Tabakrichtlinie der EU-Kommission durchsetzen, die die europaweite Einführung von Ekel-Bildern vorsieht, berichtete die "Bild am Sonntag". Nach dem Willen der Bundesregierung solle jedes EU-Land selbst entscheiden könne, ob die Schock-Fotos, etwa von Raucherlungen, auf Schachteln abgebildet werden müssen.
Die Entscheidung in dieser Frage fällt das Verbraucherschutzministerium von Ilse Aigner. Die CSU-Politikerin wolle zwar die Zahl der Raucher reduzieren, bezweifele aber, dass größere Warnhinweise oder Fotos von Raucherkrankheiten den Tabakkonsum tatsächlich einschränken. "Bisher sind diese Maßnahmen umstritten, deshalb ist es jetzt an der EU-Kommission, die Wirksamkeit neuer Warnhinweise zu untermauern", sagte ein Ministeriumssprecher der Zeitung.
Nach den Plänen der EU-Kommission vom Dezember sollen unter anderem Zigaretten- und Tabakpackungen künftig abschreckender gestaltet werden. Vor allem würden größere Warnungen und Fotos etwa von Raucherbeinen Pflicht. Brüssel führt ins Feld, dass pro Jahr in der EU 700.000 Menschen an den Folgen des Rauchens sterben.
Quelle: ntv.de, AFP