Politik

Belastende Berichte veröffentlicht Erdogan droht Chefredakteur

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beschuldigt den islamischen Prediger Fethullah Gülen hinter der Waffenlieferung zu stecken.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beschuldigt den islamischen Prediger Fethullah Gülen hinter der Waffenlieferung zu stecken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der türkische Geheimdienst MIT soll in geheime Waffenlieferungen nach Syrien verwickelt sein. Die regierungskritische Zeitung "Cumhuriyet" veröffentlicht belastendes Material. Der türkische Präsident spricht von einer Spionageaktion.

Nach einem Zeitungsbericht über angebliche Waffenlieferungen an Extremisten in Syrien hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem Autoren Can Dündar offen gedroht. Dündar ist Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung "Cumhuriyet". Der Autor werde "einen hohen Preis dafür bezahlen", sagte Erdogan im Staatssender TRT. Bei dem Bericht handele es sich um "Unterstellungen" und um eine "Spionageaktion". Dündar entgegnete auf Twitter mit Blick auf die Waffenlieferungen: "Derjenige, der dieses Verbrechen begangen hat, wird einen hohen Preis dafür bezahlen."

Die oppositionelle Zeitung "Cumhuriyet" hatte Fotos und ein Video veröffentlicht, die Granaten und Munitionskisten zeigten, die unter Hilfslieferungen versteckt waren. Die Aufnahmen sollen eine Waffenlieferung für Extremisten in Syrien aus der Türkei Anfang 2014 belegen. Die türkische Staatsanwaltschaft leitete am vergangenen Freitag Ermittlungen gegen "Cumhuriyet" wegen Terrorporpaganda und Spionage ein.

Der betroffene Konvoi war im Januar 2014 von türkischen Sicherheitskräften nahe der syrischen Grenze gestoppt und durchsucht worden. Der Fund wuchs sich zu einem politischen Skandal aus, als Dokumente offenbarten, dass die Lastwagen zum türkischen Geheimdienst MIT gehörten. Die Behörden hatten eine Nachrichtensperre über den Fall verhängt.

Erdogan wirft dem islamischen Prediger Fethullah Gülen vor, hinter den entdeckten Waffenlieferungen zu stecken. Er beschuldigt den einflussreichen Imam, den Staat unterwandert zu haben und die Regierung stürzen zu wollen. Am kommenden Sonntag wird in der Türkei ein neues Parlament gewählt.

Quelle: ntv.de, lda/dpa/AFP

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