Politik

Guttenbergs Doktorvater rechtfertigt sich Plagiat 2006 "nicht erkennbar"

Am Samstag in Guttenberg: Vater Enoch bestellt dem Volk die Grüße seines Sohnes.

Am Samstag in Guttenberg: Vater Enoch bestellt dem Volk die Grüße seines Sohnes.

(Foto: dapd)

Guttenbergs Doktorvater Häberle und Zweitgutachter Streinz verteidigen die gute Note, die der CSU-Politiker für seine Dissertation bekam. Eigene Verantwortung sehen sie nicht: Die Erkennung von Plagiaten sei 2006 kaum möglich gewesen, argumentieren die Professoren.

Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist bei seiner Doktorarbeit nach Ansicht seiner Prüfer allein für das Einhalten der wissenschaftlichen Regeln verantwortlich gewesen. "In der Diskussion über die Arbeit sollte man sich stets vor Augen halten, dass die Überprüfung von Dissertationen mit technischen Mitteln 2006 nicht üblich war und bis heute verbreitet (noch) nicht üblich ist", schreiben Guttenbergs Doktorvater Peter Häberle und der Zweitprüfer Rudolf Streinz in einer gemeinsamen Erklärung. Zudem sei "die Erkennung von Plagiaten 2006 mit den seinerzeit vorhandenen technischen Mitteln kaum möglich" gewesen.

Ohne Kenntnis der Vorwürfe habe sich die Arbeit "Verfassung und Verfassungsvertrag" des ehemaligen Verteidigungsministers durch "einen hohen Grad der Durchdringung in allen seinen Facetten" ausgezeichnet, betonen die beiden Juristen. "Anzumerken ist hierbei, dass der Doktorand auch in der mündlichen Prüfung (Rigorosum) auf intensive Fragen zu Methodik und Inhalt der Arbeit souverän antwortete und sich jeglicher Diskussion stellen konnte."

Häberle und Streinz rechtfertigen die damals an Guttenberg vergebene Bestnote "summa cum laude". Die Bewertung der Dissertation sei von einer Leistung ausgegangen, "bei der die Regeln wissenschaftlichen Arbeitens beachtet sind".

Guttenberg hatte die Mängel seiner juristischen Dissertation eingestanden, aber jede absichtliche Täuschung bestritten. Die Universität Bayreuth erkannte ihm den Doktortitel ab. Guttenberg trat am vergangenen Dienstag von seinem Amt als Verteidigungsminister zurück.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

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