Besucherzahlen am Aschermittwoch Hat die CSU gemogelt?
19.02.2013, 13:46 Uhr
Das Gedränge hält sich in Grenzen: Gute Laune unter den maximal 4100 Gästen der CSU.
(Foto: dapd)
7000 Menschen seien am Aschermittwoch in die Dreiländerhalle in Passau gekommen, um Bier zu trinken und den Rednern zu lauschen. Das jedenfalls hatte CSU-Generalsekretär Dobrindt behauptet, schließlich wollte er die SPD übertrumpfen. Nun kommt raus: So viele Gäste hätten gar nicht in die Halle gedurft.
Vielleicht hat Dobrindt (l.) zu tief in den Krug geschaut und die Besucher doppelt gesehen?
(Foto: dpa)
Beim Fernduell der Superlative hat die bayerische Staatspartei CSU möglicherweise mit falschen Zahlen operiert: Zu ihrem Aschermittwochstreffen waren allem Anschein nach weniger Anhänger gepilgert als zur Veranstaltung der SPD.
Sowohl die Christsozialen als auch die bayerische SPD hatten den Sieg im Wettstreit der Besucherzahlen für sich reklamiert. In Vilshofen stellten die Sozialdemokraten ein Bierzelt auf, in das 5000 Gäste passen - 1000 mehr als in die Passauer Dreiländerhalle, in der die CSU ihren Riesen-Stammtisch abhielt.
Anschließend sprach CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sprach von 7000 Besuchern. Eine höchstwahrscheinlich frei erfundene Behauptung: Denn laut einem Brandschutzgutachten dürfen bei politischen Veranstaltungen mit Bestuhlung maximal etwa 4100 Menschen in die Halle.
"Die Gänge waren stets frei"
"Wenn wirklich 7000 Besucher in der Halle gewesen wären, gäbe es einen Handlungsbedarf", sagte Stadtsprecher Herbert Zillinger. Man habe jedoch keine gravierenden Verstöße gegen die gesetzlichen Auflagen festgestellt. Die Gänge und auch die Notausgänge seien stets frei gewesen, sagte der Sprecher.
Es war das erste Mal, dass die sozialdemokratische Veranstaltung an einem Aschermittwoch größer war als die der Konkurrenz. Von der CSU gibt es bislang keine Stellungnahme zur Zahl ihrer Gäste in Passau.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa