Stimmungswandel in USA Irak-Krieg war ein Fehler
25.06.2004, 07:18 UhrIn der US-Bevölkerung wird die Irak-Politik von Präsident George W. Bush zunehmend kritisch gesehen. Erstmals seit Beginn des Krieges lehnt eine Mehrheit der Bürger das militärische Engagement im Irak ab. Nach einer Umfrage des n-tv Partnersenders CNN und weiteren US-Auftraggebern halten 54 Prozent der Befragten die Entsendung von Truppen dorthin für einen Fehler. Die Mehrheit glaubt auch nicht mehr an das Argument von Bush, die USA seien durch den Irak-Krieg sicherer vor Terroranschlägen geworden.
Bush: "Welt wird sicherer"
Bush selbst bleibt seiner Linie treu und äußerte sich im irischen Fernsehen überzeugt von seiner Außenpolitik: "Ich glaube, dass die Welt ein sichererer Ort ist und wird", so Bush in dem Interview.
Erstmals seit Vietnam kein Rückhalt bei den US-Bürgern
Es ist Medienberichten zufolge das erste Mal seit dem Vietnamkrieg (1964-1975), dass die Mehrheit der US-Bürger in der Entsendung von US-Truppen einen Fehler der Regierung in Washington sieht. Zu Beginn des Irak-Krieges im vergangenen Jahr hatten diesen noch drei von vier US-Bürgern für gerechtfertigt gehalten.
Bush weiter die Nummer eins
Wie die Umfrage weiter ergab, kann Bushs demokratischer Herausforderer im Kampf um die Präsidentschaft, John Kerry, jedoch nicht von dem Stimmungsumschwung im Hinblick auf den Irak-Krieg profitieren.
Laut Umfrage gewann Bush in der Wählergunst sogar hinzu und führt nun mit 48 Prozent vor Kerry, den 47 Prozent der Befragten wählen würden, und dem unabhängigen Kandidaten Ralph Nader, der demnach auf 3 Prozent käme. Die verbesserten Umfragedaten des Amtsinhabers werden von Beobachtern auf positivere wirtschaftliche Erwartungen zurückgeführt.
Quelle: ntv.de