Politik

Ölimporte werden stark reduziert Obama setzt auf Atomkraft

Präsident Obama will die USA in eine "sichere Energiezukunft" führen. Dazu setzt er einerseits auf den Ausbau der Atomenergie, andererseits auf den Abbau der Ölimporte. Als Ausgleich soll die heimische Förderung von Öl und Gas ansteigen, auch durch Tiefseebohrungen. Zudem will Obama die Solar- und Windtechnologie massiv ausbauen.

Obama hielt seine Rede zur Energiesicherheit an der Georgetown-Universität in Washington D.C.

Obama hielt seine Rede zur Energiesicherheit an der Georgetown-Universität in Washington D.C.

(Foto: REUTERS)

Ungeachtet des Reaktorunglücks in Japan weist US-Präsident Barack Obama der Atomkraft bei der künftigen Energieversorgung seines Landes eine wichtige Rolle zu. In einer Grundsatzrede an der Georgetown University in Washington bekannte sich Obama zum Bau neuer Atomkraftwerke. Der Präsident gab außerdem das Ziel aus, die Ölimporte der USA binnen gut zehn Jahren um ein Drittel zu reduzieren.

Die Atomkraft verfüge über "großes Potenzial", um die klimafreundliche Energieproduktion der USA zu steigern, sagte Obama. Der Präsident zeigte sich dabei "entschlossen", die Sicherheit der Technologie zu gewährleisten. Aus diesem Grund habe er nach dem Unglück in Japan auch eine "umfassende Sicherheitsüberprüfung" der Atommeiler angeordnet. Die Ergebnisse dieser Überprüfung würden "in die Planung und den Bau der nächsten Generation der Kraftwerke" einfließen, sagte der Präsident. Aktuell sind in den USA 65 Kernkraftwerke am Netz, sie decken etwa 20 Prozent des Strombedarfs.

Heimische Förderung von Öl und Gas ausbauen

Kernpunkt von Obamas Energiestrategie ist die Verringerung der Ölabhängigkeit der USA. Der Aufstieg von Schwellenländern wie Indien und China werde die Preise langfristig steigen lassen, außerdem komme ein Großteil des Öls aus instabilen Weltregionen wie dem Nahen Osten. Seit Jahrzehnten wüssten die USA um diese Gefahren, hätten aber nichts unternommen. Nun sei die Zeit reif für eine "sichere Energiezukunft". Die Ölimporte sollten von elf Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag "in etwas mehr als einem Jahrzehnt" um ein Drittel auf etwa 7,3 Millionen Barrel sinken, verkündete der Präsident.

Um dieses Ziel zu erreichen, will Obama die heimische Förderung von Öl und Gas ausbauen. Dabei setzt der Präsident auch auf Tiefseebohrungen, die vor dem Hintergrund der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im vergangenen Jahr umstritten sind. Seit der Havarie der Ölplattform "Deepwater Horizon" seien aber bessere Sicherheitsstandards eingeführt worden, sagte er.

Obama erklärte, auch die Entwicklung von Biokraftstoffen vorantreiben zu wollen. Außerdem werde er mit den Automobilkonzernen weiter daran arbeiten, Fahrzeuge effizienter zu machen und den Bau von Elektroautos zu fördern. Bei den erneuerbaren Energien nannte Obama ausdrücklich Deutschland, das bei der Solarenergie führend sei. Der Präsident kündigte massive Investitionen in Solar- und Windtechnologie an, damit die USA "die Zukunft gewinnen" könnten.

Quelle: ntv.de, AFP

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