Kein Vertrauen in Reformen auf Kuba Vizepräsidententochter flieht
28.08.2012, 09:35 Uhr
Die Revolution stockt, die Reformen auch.
(Foto: REUTERS)
Das sozialistische Kuba will zwar Reformen zulassen. Der Glaube daran ist aber wohl nicht sehr stark, denn noch immer verlassen Kubaner das Land. Gerade gibt es wieder einen prominenten Flüchtling.
Die Tochter des kubanischen Vizepräsidenten Marino Murillo hat sich offenbar zufolge in die USA abgesetzt. Glenda Murillo Diaz sei von Mexiko aus zunächst nach Texas geflohen und lebe nun in Tampa im US-Bundesstaat Florida, berichtete die spanischsprachige US-Zeitung "El Nuevo Herald".
Einen Grund für die Flucht der 24-Jährigen nannte das Blatt nicht. Es wertete den Schritt jedoch als Zeichen, dass die junge Frau "kein Vertrauen" in die zur wirtschaftlichen Öffnung des Landes habe. Ihr Vater gilt als "Reform-Zar" im kommunistisch regierten Kuba. Er ist mit der Umsetzung der von Castro angeordneten Reformen betraut.
Experten haben dem Land drei Prozent Wachstum vorhergesagt, das ist ein Prozent weniger als die gesamte Region erreicht. Kuba hat inzwischen mehr als 380.000 Lizenzen für Selbstständige ausgegeben, allerdings sind die Möglichkeiten, sich selbstständig zu machen, weiter begrenzt. Das Land muss regelmäßig Nahrungsmittel importieren und erhält stark subventionierte Öllieferungen aus Venezuela.
Quelle: ntv.de, AFP