Ungewöhnlicher Irrgarten Currywurst-Labyrinth lädt ein
26.08.2010, 06:15 UhrHeiß und fettig ist sie nicht, die Currywurst in Berlin-Marienfelde. Dafür kann man sich darin verirren. Ein Institut hat dort ein Feldlabyrinth in Form der Berliner Leibspeise gepflanzt. Auf über zwei Kilometer langen Irrwegen können Besucher Kulturpflanzen bestaunen, die etwas mit der Currywurst zu tun haben.

Aus der Luft betrachtet: Fünf Hektar große Currywurst mit Pommes Frites.
(Foto: dpa)
Das Berliner Currywurstmuseum bekommt von diesem Freitag an harte Konkurrenz: Im Ortsteil Marienfelde lockt bis Anfang Oktober ein riesiges, buntes Currywurst-Labyrinth. Auf mehr als zwei Kilometer langen Irrwegen können Besucher unter freiem Himmel Kulturpflanzen bestaunen, die etwas mit dem Leibgericht der Berliner zu tun haben. Die beste Sicht auf das Feld gibt es aus der Luft: Die Pflanzen wurden auf fünf Hektar Fläche so gesät, dass Piloten eine grinsende Currywurst in einer Schale Pommes Frites erblicken.
Die Idee für das Currywurst-Feld stammt vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Bereits im vergangenen Jahr bezauberte es neben seinem Amtssitz in Marienfelde Besucher mit dem "RisiKuhLabyRind" - einem Maisfeld in Form einer Kuh. Auch die lächelnde Currywurst ist weit mehr als Spielerei: Sie ist erneut ein didaktisches Pflanzenlabyrinth, in dem Kinder und Erwachsene viel über Lebensmittel lernen können. Wie werden Ketchup und Mayonnaise hergestellt? Welche Zusatzstoffe stecken darin? Welche Gewürze gehören ins Currypulver? Wie wird aus einem Schwein eine Currywurst?
Abwechslung garantiert
Abwechslung ist auf dem Weg durchs Labyrinth garantiert. Es gibt Barfuß-Pfade und Fühlkisten, in denen sich etwas Rätselhaftes ertasten lässt. An jeder Kreuzung steht eine Fragetafel. Wer die richtige Antwort weiß, bleibt auf dem rechten Pfad, wer patzt, läuft ein wenig in die Irre. So unergründlich wie ein Barockgarten sei der Currywurst-Slalom aber nicht, versichert BfR-Sprecherin Ariane Girndt. In gut einer Stunde finde jeder wieder den Ausgang.
Für das Pflanzenmosaik hat das Institut bereits seit März unter anderem Mais, Weizen und Amaranth ausgesät. Das gibt dem Currywurst-Feld nun seine grün-gelb-rote Farbe. Und wer weiß schon, wie Lavendel, Sonnenblumen und Phacelia riechen? Der heiße Sommer und viele Regen im August hätte den Gärtnern ihre Idee fast kaputtgemacht. Doch nun sprießt alles wie gewünscht in Reih und Glied - bis hin zur Form einer Plastikgabel im Frittenschälchen.
Auf die Menge kommt es an
Dass es sich bei der kalorienreichen Currywurst nicht gerade um gesunde Ernährung handelt, dürfte dem Besucher schnell klar werden. Verteufelt wird die Berliner Delikatesse aber nicht. "Wie bei so vielen Lebensmitteln kommt es schlicht auf die Menge an, die jemand davon isst", betont Girndt.
Mit dem bis zu 50.000 Euro teuren Currywurst-Feld erfüllt das Bundesinstitut auf spielerische Weise seinen gesetzlichen Auftrag: Es klärt über Lebensmittelsicherheit auf. Dafür fällt der jährliche Tag der offenen Tür weg, der früher fast genauso teuer war.
Quelle: ntv.de, Ulrike von Leszczynski, dpa