Opfer britischer Kolonialherrschaft Cameron als erster Premier an Ort von Massaker
20.02.2013, 11:39 UhrDer britische Premierminister David Cameron hat als erster amtierender Regierungschef den Ort eines Massakers aus der Zeit der britischen Kolonialherrschaft in Indien besucht.
Zum Abschluss einer dreitägigen Indienreise suchte Cameron am Mittwoch überraschend den Ort Amritsar im Nordwesten Indiens auf, wo britische Truppen 1919 das Feuer auf tausende unbewaffnete Demonstranten eröffnet hatten. An der Gedenkstätte für die Opfer legte Cameron einen Kranz nieder. Zwar entschuldigte er sich nicht öffentlich für das Massaker, hinterließ aber eine Nachricht im Besucherbuch.
"Dies war ein zutiefst beschämendes Ereignis in der britischen Geschichte», schrieb der britische Premier. «Wir dürfen niemals vergessen, was hier geschah.» Es müsse gewährleistet werden, dass Großbritannien für das Recht auf friedliche Proteste weltweit eintrete, schrieb Cameron bei seinem Besuch an dem Ort, an dem laut Aufzeichnungen aus der Kolonialzeit rund 400 Menschen getötet worden waren. Indischen Zahlen zufolge gab es rund tausend Todesopfer. Das Massaker hatte dazu beigetragen, die Unabhängigkeitsbewegung gegen die britische Kolonialmacht voranzutreiben.
Quelle: ntv.de, AFP