Menschenrechtler haben eine dreijährige Haftstrafe gegen einen ägyptischen Studenten wegen Beleidigung des Islams scharf verurteilt. Die Behörden des Landes sollten aufhören, Menschen wegen Atheismus zu verfolgen, erklärte die Organisation Human Rights Watch (HRW) am Dienstag.

Der junge Mann war demnach im November 2014 im Norden des Landes gemeinsam mit anderen in einem Café festgenommen worden. Er sei am vergangenen Samstag verurteilt worden, weil er auf Facebook den Islam beleidigt haben soll, erklärte HRW.

Die Strafe sei inmitten einer koordinierten Kampagne der Regierung gegen vermeintliche Atheisten gefällt worden, hieß es weiter. "Atheisten sind in Ägypten die am wenigsten geschützte Minderheit, obwohl die Verfassung angeblich Glaubens- und Meinungsfreiheit garantiert", sagte HRW-Expertin Sarah Leah Whitson.

Seit dem Aufstand gegen den früheren Langzeitherrscher Husni Mubarak im Frühjahr 2011 habe die Zahl der Anklagen wegen Gotteslästerung stark zugenommen.