Anteile verkauft Arcandor und Cook getrennt
10.09.2009, 18:24 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Mehr als drei Jahrzehnte nach der Übernahme der heutigen Thomas-Cook-Sparte Neckermann Reisen durch die jetzige Arcandor-Tochter Karstadt gehen der Handels- und der Touristikkonzern damit getrennte Wege.
Insgesamt seien mehr als 376 Mio. Thomas-Cook-Aktien zu 240 britischen Pence das Stück platziert worden, teilte die BayernLB im Namen des Bankenkonsortiums in London mit. Der Verkaufserlös belaufe sich damit auf umgerechnet 1,03 Mrd. Euro. An der Londoner Börse legten die Thomas-Cook-Aktien kräftig zu.
Der platzierte Aktienanteil von 43,9 Prozent entspricht der BayernLB zufolge der kompletten Beteiligung, die Arcandor zuletzt an Thomas Cook hielt. Von dem Verkaufserlös dürfte Arcandor allerdings nichts sehen, denn der Konzern hatte seinerzeit den Anteil im Gegenzug für Milliardenkredite an seine wichtigsten Gläubiger wie Bayern LB, Commerzbank und Royal Bank of Scotland (RBS) verpfändet.
Eick verlässt Verwaltungsrat
Arcandor hatte im Juni für sich und die meisten ihrer Töchter den Gang zum Insolvenzrichter angetreten, nachdem dringend benötigte Staatshilfen geplatzt waren. Thomas Cook blieb davon unberührt, verfügt der Reiseveranstalter doch über eine eigenständige Finanzierung. Im Zuge der Arcandor-Insolvenz kümmerte sich das Bankenkonsortium um die Verwertung des Anteils. Dabei wurde auch der Verkauf an einen Investor geprüft. Als Favorit galt lange Zeit die deutsche Rewe. Das Unternehmen ist mit Touristiktöchtern wie ITS und Tjaereborg die Nummer drei in Deutschland und hatte mehrfach Interesse an Thomas Cook bekundet.
Auch personell zieht sich Arcandor bei Thomas Cook zurück. Der Reiseveranstalter hatte mitgeteilt, dass nach erfolgreicher Platzierung des Aktienpaktes, der frühere Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick als Vorsitzender des Verwaltungsrats (Chairman) bei Thomas Cook zurücktreten wird.
Quelle: ntv.de, wne/dpa