Wirtschaft

Hohe Preise und Etikettenschwindel Chaos an deutschen Tankstellen

Die Spritpreise könnten über Ostern Rekordniveau erreichen.

Die Spritpreise könnten über Ostern Rekordniveau erreichen.

(Foto: dpa)

Die Wettervorhersagen könnten für das Osterwochenende kaum besser sein. Doch die hohen Spritpreise dürften gerade Reisenden die Laune gehörig vermiesen. Nun stellt sich auch noch heraus, dass an einigen deutschen Tankstellen die Kunden offenbar getäuscht werden.

Die Spritpreise in Deutschland sind schon vor dem Osterwochenende stark angestiegen. Nach Angaben des ADAC schwankt der Literpreis für Super E10 derzeit zwischen 1,57 und 1,59 Euro. Den neuen Kraftstoff gibt es hauptsächlich im Süden und Osten der Republik zu kaufen, am teuersten ist der Liter mit 1,592 Euro in Stuttgart und Erfurt. Insgesamt untersuchte der Automobilclub die Kraftstoffpreise in 20 deutschen Städten.

An einigen Esso-Tankstellen sind die Zapfsäulen offenbar falsch beschriftet.

An einigen Esso-Tankstellen sind die Zapfsäulen offenbar falsch beschriftet.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Demnach müssen an Ostern auch Dieselfahrer wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Während der Liter in Magdeburg mit 1,452 Euro noch am erschwinglichsten ist, müssen Tankstellenkunden in Bremen, Hannover und Bielefeld 1,474 Euro pro getanktem Liter zahlen. Der ADAC erwartet sogar einen weiteren Anstieg der Preise über das Osterwochenende auf das Rekordniveau vom Sommer 2008.

Gleiche Preise, falscher Sprit

Doch nicht nur wegen der hohen Preise ziehen derzeit Tankstellenbetreiber den Zorn ihrer Kunden auf sich. Der "Bild"-Zeitung zufolge wird an einigen Esso-Tankstellen Etikettenschwindel betrieben: Aus den Tankrüsseln fließt Super E5, obwohl die Zapfsäulen E10 als Kraftstoff ausweisen.

In einem internen Schreiben informierte Esso seine Pächter Mitte März darüber, dass man Änderungen bei der Abfüllung vornehmen und die E10-Zapfsäulen mit Super E5 sowie die Super-Tanks mit Super Plus befüllen werde. Die Preise sind zwar gleich geblieben, doch der Kunde kann sich offenbar nicht sicher sein, welchen Kraftstoff er tatsächlich tankt.

ACE fordert Sanktionen

Esso betonte, an den Tankstellen sei die "jeweils zutreffende Sortenbezeichnung" auf die Zapfsäulen geklebt worden. In der Übergangszeit sei aber "nicht jedem der im Schichtbetrieb an der Tankstelle tätigen Mitarbeiter bewusst, wie weit die Umstellung schon gediehen ist. Wir hoffen, dass diese Übergangssituation nicht mehr lange anhält", zitiert die "Bild"-Zeitung Esso Sprecher Karl-Heinz Schult-Bornemann.

Der Sprecher des Auto Club Europa (ACE), Rainer Hillgärtner, forderte Sanktionen: "Wer will, dass die Leute E10 tanken, der darf eines nicht: schummeln. Von Amts wegen müsste jetzt die Gewerbeaufsicht einschreiten und gegebenenfalls abmahnen."

Quelle: ntv.de, tle/dpa

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