Wirtschaft

Android, das "Trojanische Pferd" EU soll Google bändigen

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(Foto: REUTERS)

Der Erfolg von Googles Handy-Betriebssystem beruht auch auf der starken Vernetzung der Smartphone-Funktionen: Suche, Kalender, Adressbuch – alles kommt aus einer Hand. Die Konkurrenz wirft Google nun vor, das auszunutzen. Mit Hilfe der EU will man sich selbst einen Platz auf den Handys erkämpfen.

Konkurrenten von Google greifen das Smartphone-System Android juristisch an. Sie wollen eine Prüfung durch die EU-Kommission erreichen. Die Organisation Fairsearch, in der Firmen wie Nokia, Microsoft und Oracle organisiert sind, reichte in Brüssel eine Beschwerde ein.

Der Vorwurf: Google wolle durch wettbewerbsfeindliches Verhalten das Geschäft mit mobilem Internet dominieren und seine Kontrolle über Konsumentendaten im Internet zementieren. "Google nutzt das Android-Betriebssystem als ein 'Trojanisches Pferd', um Partner hinters Licht zu führen, das mobile Geschäft zu monopolisieren und Nutzer-Daten zu kontrollieren", heißt es in einer Mitteilung von Fairsearch.

EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sagte der "New York Times", seine Behörde habe Android bereits unter die Lupe genommen. In dem seit rund zwei Jahren laufenden EU-Verfahren wolle Google in dieser Woche Lösungsvorschläge einreichen. Die Kommission will unter anderem, dass bei den Ergebnissen einer Google-Suche eigene Angebote des Konzerns klarer erkennbar sind. Konkurrenten werfen Google vor, dass ihre Angebote zugunsten der Google-Dienste benachteiligt werden. Google konterte stets, man sei für Nutzer und nicht für andere Suchmaschinen da.

Die von Google ins Leben gerufene Android-Plattform hatte zuletzt einen Marktanteil von rund 70 Prozent im Smartphone-Geschäft und ist auch bei Tablet-Computern auf dem Vormarsch. Google-Dienste stehen im Mittelpunkt des Systems. Fairsearch wirft Google schon lange Wettbewerbsverletzungen vor und trug auch zur laufenden Untersuchung des Suchmaschinengeschäfts bei.

Quelle: ntv.de, che/dpa

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