Produktionsverlagerung, um Kosten zu sparen Eifert HTC Apple nach?
23.10.2013, 13:30 Uhr
Viel Lob von Experten, aber schwieriger Absatz: HTC One
(Foto: REUTERS)
HTC stellt seine Geräte bisher in eigenen Fabriken her. Der Smartphonekonzern kämpft aber auch mit Absatzproblemen und verliert immer mehr den Anschluss zu den Marktführern Samsung und Apple. Deshalb soll jetzt gespart werden, rigoros.
Der mit Absatzproblemen kämpfende Smartphonehersteller HTC sucht weiter einen Weg aus der Krise und schreckt dabei offenbar auch vor weitreichenden Maßnahmen nicht zurück. Das bisher in eigenen Fabriken produzierende Unternehmen könnte laut "Wall Street Journal" diese Herstellungsform bald beenden, die Herstellung ausgelagert werden - um die Kosten zu senken. Unklar ist bislang, ob HTC die gesamte oder nur einen Teil der Smartphone-Fertigung auslagern will.
Das taiwanesische Unternehmen habe in den vergangenen Monaten mit mehreren Auftragsfertigern gesprochen, berichtete das Blatt. Darunter sei auch der Hersteller FIH Mobile, eine Tochter aus dem Konzernverbund des Apple-Auftragsfertigers Foxconn, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Erstmals Verluste
HTC kämpft schon seit über einem Jahr mit Absatzproblemen. Auch das von Experten gelobte Flaggschiff-Modell HTC One konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. Der einstmals führende Hersteller von mit dem Betriebssystem Android betriebenen Smartphones, verliert auf dem zunehmend an Bedeutung. Der Marktanteil schmilzt dahin; mittlerweile rangiert HTC nicht mal mehr unter den Top Ten.
Im dritten Quartal schrieb HTC sogar erstmals seit dem Börsengang vor elf Jahren rote Zahlen. Der Aktienkurs ist seit April 2011, als er den Höhepunkt markierte, um mehr als 85 Prozent eingebrochen.
In guter Gesellschaft
Anfang der Woche wurden bereits die Aufgaben im Spitzen-Management neu verteilt: Die Verwaltungsrats-Vorsitzende Cher Wang wird sich stärker um das Tagesgeschäft kümmern, während Firmenchef Peter Chou sich auf Produkte und Innovation konzentrieren soll.
Sollten die Taiwaner ihre Smartphone-Fertigung tatsächlich aus der Hand geben, würden sie sich damit in guter Gesellschaft befinden. Neben dem iPhone-Erfinder Apple lassen beispielsweise auch die angeschlagenen Wettbewerber Nokia und Blackberry außer Haus fertigen. Rühmliche Ausnahme ist Samsung: Der südkoreanische Technologiegigant stellt neben seinen gefragten Smartphones auch viele Komponenten selber her und genießt dadurch die Vorzüge einer vertikalen Integration.
Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa