Wirtschaft

Finsternis an der Oder First Solar macht Werk dicht

Alles Hoffen in Frankfurt (Oder) war umsonst.

Alles Hoffen in Frankfurt (Oder) war umsonst.

(Foto: dpa)

Das ökonomisch ohnehin schon arg gebeutelte Frankfurt (Oder) erlebt einen weiteren Rückschlag. First Solar schließt wegen geringerer staatlicher Förderung sein Werk in der ostbrandenburgischen Stadt. Hunderte Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Schwerer Schlag für den Solarstandort Deutschland: Das US-Unternehmen First Solar kündigte an, seine Produktionsstätten im brandenburgischen Frankfurt (Oder) zum Herbst zu schließen. Damit werden den Angaben zufolge etwa 1200 Arbeitsplätze wegfallen. Zur Begründung wurde unter anderem angeführt, dass die europäischen Staaten ihre Förderprogramme früher als ursprünglich geplant zurückfahren würden.

"Der europäische Solarmarkt ist zum jetzigen Zeitpunkt ohne Förderung größtenteils wirtschaftlich nicht überlebensfähig", sagte der Geschäftsführer der First Solar GmbH, Christopher Burghardt. Die Kürzungen hätten "dramatische Auswirkungen auf die Nachfrage". Darunter leide insbesondere das Kerngeschäft, der Bau von Photovoltaik-Großanlagen. Das Unternehmen kündigte an, die Auswirkungen für die Mitarbeiter "möglichst sozialverträglich zu gestalten".

First Solar produziert seit 2007 in Frankfurt (Oder) und hatte erst im Herbst 2011 ein zweites Werk eröffnet. Schon zum 1. März wurde die Produktion um 50 Prozent gedrosselt. Seither wird Kurzarbeit gefahren. Die gesamte Solarbranche in Deutschland leidet unter Preisverfall, Billigkonkurrenz hauptsächlich aus Asien und der Kürzung von staatlichen Fördergeldern.

First Solar ist einer von drei Herstellern von Solarmodulen in der Region Frankfurt (Oder). Im März hatte die Firma Odersun Insolvenzantrag gestellt. Der Hersteller von Solarmodulen hat rund 260 Mitarbeiter in Frankfurt (Oder), Fürstenwalde und Berlin.

Quelle: ntv.de, DJ

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