Ein Berg fauler Kredite Island schwimmt noch immer
25.11.2010, 17:40 Uhr
Die "Blaue Lagune" unweit von Reykjavik: Island ist während der Finanzkrise im wahrsten Sinne des Wortes "baden" gegangen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Islands Banken leiden immer noch massiv an den Folgen der Finanzkrise. 39 Prozent der Geschäftskredite hätten ein hohes Ausfallrisiko, heißt es im Finanzstabilitätsbericht der isländischen Notenbank. Zum Jahreswechsel seien es 42 Prozent gewesen.
Selbstverständlich mache ein großer Teil dieser Bankkredite eine Restrukturierung erforderlich, teilte die Zentralbank mit. Positiv sei, dass die Situation immer klarer werde und sich die Banken mehr und mehr darauf konzentrieren könnten, in Not geratenen Haushalten und Betrieben zu helfen. Sie müssten sich allerdings auch darauf vorbereiten, dass einige der Bankkunden noch einen großen Teil der Einlagen abziehen könnten.
Island mit seinen rund 300.000 Einwohnern wurde wie kaum ein anderes Land von der Finanzkrise getroffen. Das gesamte Bankensystem des Inselstaates im Nordatlantik kollabierte 2008 nach Jahrzehnten der aggressiven Expansion in Übersee innerhalb einer Woche. Nur durch die Verstaatlichung seiner Banken und mit Hilfe ausländischer Darlehen in Milliardenhöhe konnte eine Staatspleite verhindert werden.
Quelle: ntv.de, rts