Wirtschaft

Steigerung um 34 Cent pro Stunde Mindestlohn-Plus kostet eine Milliarde Euro

Der prophezeite Jobabbau im Niedriglohnsektor blieb aus. Rund vier Millionen Menschen profitieren laut Bundesregierung von der Einführung des Mindestlohns.

Der prophezeite Jobabbau im Niedriglohnsektor blieb aus. Rund vier Millionen Menschen profitieren laut Bundesregierung von der Einführung des Mindestlohns.

Die Bundesregierung hebt den gesetzlichen Mindestlohn von derzeit 8,50 Euro auf 8,84 Euro an. Auf die Wirtschaft kommen erhebliche Mehrkosten zu. Aber auch die Verbraucher dürften das spüren.

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland steigt 2017 von derzeit 8,50 Euro auf 8,84 Euro je Stunde. Das beschloss das Kabinett am Morgen in Berlin. Es ist die erste Anpassung seit Einführung des bundesweiten Mindestlohnes 2015. Die Steigerung von 34 Cent orientiert sich an der allgemeinen Lohnentwicklung. 

Die Mindestlohnkommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hatte sich Mitte des Jahres einstimmig für diese Anpassung ausgesprochen. Grundlage für die Entscheidung des Gremiums ist der vom Statistischen Bundesamt ermittelte Tarifindex. In ihn fließen rund 500 Tarifverträge ein. In den vergangenen eineinhalb Jahren stiegen die Löhne und Gehälter um durchschnittlich 3,2 Prozent.

Die Kommission, die frei von politischer Einflussnahme entscheiden soll, legt die Höhe nun alle zwei Jahre neu fest. Der Mindestlohn gilt für alle volljährigen Arbeitnehmer, außer für Langzeitarbeitslose nach einer Arbeitsaufnahme in den ersten sechs Monaten. Auch für Azubis, Menschen mit Pflichtpraktikum oder Praktikum unter drei Monaten gilt er nicht. Derzeit bekommen etwa vier Millionen Arbeitnehmer den Mindestlohn.

Auf die Wirtschaft kommen mit der Anhebung laut einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" nun Mehrkosten von rund einer Milliarde Euro zu. Dies könne zu einem geringfügigen Ansteigen der Preise für Waren und Dienstleistungen führen.

Quelle: ntv.de, mob/rts/dpa

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