Tim KröplinDas war Montag, der 24. Juli 2023
Liebe Leserinnen und Leser,
heute war es wohl kein guter Tag, um CDU-Funktionär zu sein - oder Friedrich Merz. Nach seinen Aussagen über CDU, AfD und Körperschaften im ZDF-Sommerinterview schraubten Journalisten wie auch Politiker an Brandmauer-Sprachbildern - irgendwas mit Kopf und Wand, gern geschehen. Innerhalb der Partei bemühte man sich, den Fehltritt ins Braune irgendwie ungeschehen zu machen. Ein kleiner Lapsus könnte man meinen. Warum das nicht so ist, schreibt mein Kollege Sebastian Huld. Natürlich gibt es noch weitere lesenswerte Stücke:
Ich hoffe, Sie kommen gut durch den Abend. Wir sind morgen früh wieder für Sie da und bringen Sie im "Tag" auf den neusten Stand. Machen Sie es gut.
Unwetter treibt Berliner Feuerwehr in "Ausnahmezustand"
In Berlin hat es kürzlich heftig geschüttet, die Feuerwehr spricht von einem Unwetter mit Starkregen und Sturmböen. Entsprechend teilt sie auf Twitter mit, dass sie sich im "Ausnahmezustand" befinde. Bei der S-Bahn gibt es mehrere Störungen. Gegen 20.00 Uhr hieß es auf ihrem Twitter-Account: "Wegen witterungsbedingter Beeinflussung im gesamten S-Bahnnetz kommt es auf allen Linien zu Verspätungen und Ausfällen." Auf verschiedenen Strecken war der Zugverkehr unterbrochen.
Die Feuerwehr teilte mit, die Einsatzbewältigung erfolge nach Prioritäten. Mehrere Freiwillige Feuerwehren seien in den Dienst gerufen worden. Weitere Details zu den Einsätzen gab es noch nicht. Mancherorts hat der kräftige Wind dicke Äste abknicken lassen, Straßen standen unter Wasser.
Hitzewelle führt in Sizilianischer Großstadt zu Stromausfällen
Eine anhaltende Hitzewelle treibt die Temperaturen in der sizilianischen Großstadt Catania in dramatische Höhen. Laut aktueller Behördenmeldung lagen sie heute zeitweise bei 47,6 Grad Celsius. Entsprechend dramatisch ist, dass Hunderttausende Menschen in der Stadt seit vergangenen Donnerstag keinen Zugang zu Strom und Wasser haben.
Mehr als 500.000 Menschen seien seither von Stromausfällen betroffen gewesen, erklärte ein Sprecher der Stadt Catania. Der Netzbetreiber e-distribuzione des teilstaatlichen Stromanbieters Enel machte in einer Erklärung vom Sonntag Hitzeschäden an unterirdisch verlegten Kabeln für die Ausfälle verantwortlich. Dass infolge der Stromausfälle die Wasserpumpen nicht richtig funktionieren, verschlimmert diesen Umstand. Nach Angaben des Wasserversorgers Sidra waren bis Montagmorgen zwischenzeitlich 200.000 bis 300.000 Menschen ohne Wasser.
Justiz-Flüchtiger wird bei Verkehrskontrolle erwischt - mit Leiche im Kofferraum
Bei einer Polizeikontrolle eines mutmaßlichen Holocaust-Leugners in Österreich ist seine tote Ehefrau im Kofferraum seines Fahrzeuges entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft in Linz gehe davon aus, dass die Frau eines natürlichen Todes gestorben ist. Ein recht bizarres Ende einer Fahndung. Die Polizei suchte den 39-Jährigen, weil er die Corona-Maßnahmen mit dem Holocaust verglichen hat. Als der Mann mit seinen Kindern in eine Kontrolle geriet, sagte er, dass er wisse, dass nach ihm gesucht werde, dass er keinen Führerschein habe und sich eine Leiche in seinem Kofferraum befinde, erzählt der zuständige Polizeichef.
Bei der Toten handelte es sich um die 38-jährige Ehefrau des Mannes, die nach dessen Angaben wenige Stunden zuvor an einer Krebserkrankung gestorben war. Laut den Behördenvertretern hatte der Mann offenbar vor, die Verstorbene selbst zu beerdigen. Über den Gesuchten wurde wegen des mutmaßlichen Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz Untersuchungshaft verhängt. Außerdem läuft gegen ihn nun auch ein Verfahren wegen mutmaßlicher Störung der Totenruhe. Die drei Kinder wurden bei Verwandten untergebracht.
Oppenheimer-Szene empört indische Regierung
Julius Robert Oppenheimer lernte Sanskrit und war nach eigenen Angaben von der Bhagavad Gita, einer der zentralen Schriften des Hinduismus, stark beeindruckt. Dass dieser Zusammenhang in Christopher Nolans Film über den US-Physiker landet, ist also wenig überraschend. Wie dieser in den Film geflossen ist, stößt jedoch den indischen Hindus sauer auf.
Denn innerhalb einer Sexszene liest der von Cillian Murphy gespielte Oppenheimer seiner Geliebten etwas aus der Gita vor. "Jetzt bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten", lautet die vorgelesene Stelle. Ein Zitat, dass der echte Oppenheimer im Rückblick auf die ersten Atombombentests benutzt.
Dass das Zitat bei einer Sex-Szene vorkam, sorgte unter anderem für Empörung in der indischen Regierung. "Dies bedeutet einen Angriff auf die Hindu-Gemeinde", schrieb Uday Mahurkar vom Informationsministerium in einem Brief an den US-Regisseur Christopher Nolan. Er forderte den Filmemacher auf, die Szene aus dem Film über den Vater der Atombombe zu entfernen. In Online-Netzwerken verbreiteten sich Aufrufe unter dem Motto #BoycottOppenheimer (Boykottiert Oppenheimer) und #RespectHinduCulture (Respektiert die Kultur der Hindus). Die rechtsgerichtete Hindu-Organisation Vishwa Hindu Parishad forderte den Filmemacher auf, sich bei den Hindus zu entschuldigen. "Deren Gefühle wurden sehr verletzt", sagte ein Sprecher der Organisation.
US-Regierung kritisiert Israels umstrittene Justizreform
Sie sind eigentlich Israel wichtigster Verbündeter, doch nun übt sie scharfe Kritik an dem umstrittenen Votum der Knesset für die Einschränkung der Vollmachten des Obersten Gerichts. "Wir glauben, dass man für größere demokratische Veränderungen auf einen Konsens hinarbeiten muss", sagt ein Mitarbeiter der US-Regierung. Die Entscheidung sei "unglücklich". "Wir fordern die israelische Führung auf, durch einen politischen Dialog auf einen konsensorientierten Ansatz hinzuarbeiten."
Begleitet von umfangreichen Protesten hatte die national-religiöse Koalition unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Kern ihrer seit Monaten angekündigten Justizreform verabschiedet. Damit wird dem Obersten Gericht die Möglichkeit genommen, Regierungsentscheidungen zu kippen. Die US-Regierung hatte Netanjahu schon vor dem Votum gedrängt, bei der Reform einen breiten Konsens anzustreben - was aber nicht passierte.
15-Jähriger von Unbekannten beschimpft, bedroht und verletzt
Ein Trio aus zwei männlichen und einer weiblichen Jugendlichen beschimpfte zunächst einen 15-Jährigen in Würzburg homophob und verletzte ihn anschließend mit einem Messer am Hals. Laut Polizei traf das Opfer am Sonntagabend in der Innenstadt auf die Unbekannten, die ihn auf sein Aussehen ansprachen und homophob beleidigten. Es kam demnach zu einer ersten kleineren körperlichen Auseinandersetzung.
In einem nahen Tunnel drückte einer der Jugendlichen den 15-Jährigen wenig später gegen eine Wand und forderte seine Wertsachen. Er zog zudem ein Taschenmesser und verletzte den Jugendlichen im Halsbereich. Anschließend flüchtete das Trio. Das Opfer wurde ambulant in einem Krankenhaus versorgt. Die Polizei veröffentlichte Personenbeschreibungen der drei anderen Jugendlichen und bat um Zeugenhinweise.
TUI organisiert Rückholaktion für Rhodos-Reisende
TUI kündigte bereits an, wegen der Waldbrände keine Reisenden mehr auf die griechische Urlaubsinsel Rhodos zu bringen. Stattdessen setzt der Reisekonzern zusätzliche Flugzeuge ein, um Urlauber schleunigst zurückzuholen. Sechs sind es an der Zahl. Die fliegen die Reisenden unter anderem nach Hannover, Frankfurt und Stuttgart sowie Großbritannien, erklärt TUI. Auf Rhodos wüteten die außer Kontrolle geratenen Waldbrände derweil weiter.
Männer verbrennen Buch vor irakischer Botschaft in Kopenhagen
Nachdem kürzlich in Schweden der Versuch gescheitert war, einen Koran anzuzünden, setzte eine Gruppe in Dänemark nach. In einer live im Internet gestreamten Aktion vor der irakischen Botschaft verbrannten zwei Männer ein Buch. Laut Angaben der Männer soll es sich um eine Koran-Ausgabe gehandelt haben. Der Stream auf dem Facebook-Auftritt der Gruppe "Danske Patrioter" hatte durchschnittlich etwa 70 Zuschauer. Zu sehen war, wie ein gebundenes Buch in einer Alu-Grillschale schmorte. Einer der Männer wandte sich immer wieder an die Kamera auf Dänisch und Englisch und kommentierte die Aktion. Nach einer Weile bedankte er sich und sagte: "Bitte liken und teilen Sie das Video." Ein doppelter Boden lässt sich dabei nicht ausmachen. Alles deutet auf reine Provokation hin. Hinsichtlich des Namens der beteiligten Gruppe ist das wenig überraschend.
Was hingegen überrascht, ist, dass eine ältere Dame die Aktion stören wollte, jedoch von der Polizei abgehalten wurde. Die Nachrichtenagentur Ritzau meldete später, eine 56 Jahre alte Frau sei wegen versuchten Diebstahls festgenommen worden. Die Polizei in Kopenhagen bestätigte bisher nicht, dass es sich bei der Aktion um eine Koranverbrennung handelte. Ähnliche Aktionen in Schweden hatten zuletzt in mehreren muslimischen Ländern zu wütenden Protesten geführt. In der irakischen Hauptstadt Bagdad wurde sogar die schwedische Botschaft gestürmt.
15 Menschen sterben bei Waldbränden in Algerien
Bei mehreren Waldbränden im Norden Algeriens sind insgesamt 15 Menschen ums Leben gekommen. 26 Menschen wurden bei den Bränden in der Nacht zum Montag in den Provinzen Béjaïa, Bouira und Jijel verletzt, teilte das algerische Innenministerium mit. Insgesamt verzeichnete das Ministerium 97 Brände in 16 Provinzen. In Béjaïa, Bouira und Jijel wüten sie demnach am heftigsten. Dort hätten die Flammen inzwischen auch Wohngebiete erreicht, 1500 Menschen hätten in Sicherheit gebracht werden müssen.
Fremde schänden Grab von Transfrau
Es war September 2021, als sich Transfrau Ella auf dem Berliner Alexanderplatz anzündete. Wie es genau dazu gekommen ist, lässt sich im Nachhinein nicht erklären. Ihre Freunde sagen unter anderem dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, dass ihr Leben von Ungewissheit, Hass und Diskriminierung geprägt war. Ella liegt auf einem Friedhof im Berliner Bezirk Lichtenberg. Ihr Grab wurde in der Vergangenheit von Unbekannten geschändet.
Kürzlich ist es wieder geschehen, wie die zuständige Polizei meldete. Nach Polizeiangaben umspannten Unbekannte das Grab auf einem Friedhof im Bezirk Lichtenberg mit Feuerwehrabsperrband und brachten ein "Warnsymbol" an. Die neuerliche Tat wurde demnach heute Morgen bemerkt.
Nach Angaben der Polizei übernahm der Staatsschutz des Landeskriminalamts die Ermittlungen wegen einer Störung der Totenruhe. Das Grab war bereits mehrfach geschändet worden, indem verunglimpfende Gegenstände darauf abgelegt wurden. Zuletzt ließen Unbekannte im April eine Gummibrust auf der Grabstätte zurück.
Kein Löwe, sondern Wildschwein im Süden Berlins? Kotanalyse liefert neue Erkenntnisse
Sie war vergangene Woche wohl das wildeste Thema: die Löwensuche in den Wäldern Kleinmachnows im Süden Berlins. Perfekter Stoff für ein Sommerloch. Dennoch gab es eine großangelegte Suche, man weiß ja nie. Mittlerweile hat der Bürgermeister Kleinmachnows diese eingestellt, alles deute wohl auf ein Wildschwein, nicht auf eine Löwin hin. Neue Erkenntnisse dürfte die These jetzt zumindest weiter stützen. Eine vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung untersuchte Kotprobe soll laut einem Vorabbericht von einem Pflanzenfresser stammen, nicht von einem Fleischfresser. Die Gemeinde Kleinmachnow bestätigt das Ergebnis.
Ebenso heißt es von der Gemeindesprecherin Martina Bellack, dass eine entnommene Haarprobe ebenfalls nicht von einem Löwen stammen dürfte. "So wurde festgestellt, dass das einzelne aufgefundene Haar keine Eigenschaften hatte, die man von Katzenhaaren kenne. Es hatte eine Grundsteifigkeit, sprich, es ließ sich nicht verformen, sondern nahm immer wieder seine gebogene Form ein", schreibt sie in einer Mitteilung. "Es hatte außerdem ein zerfasertes Ende und war an seinem Anfang (Hautseite) dunkel (fast schwarz). Rein visuell spreche also bereits eine Menge dafür, dass es sich um ein Wildschweinhaar handelt, heißt es in dem Bericht."
Parlament verabschiedet Teil von israelischer Justizreform
Mit einem neuen Gesetz schwächt Israels Regierung die unabhängige Justiz. Das Parlament hat ein entsprechendes Kernelement zum Umbau verabschiedet. Eine Mehrheit der 120 Abgeordneten stimmt für einen Gesetzentwurf, der die Handlungsmöglichkeiten des Höchsten Gerichts einschränkt.
Schichtwechsel
Liebe Leserinnen und Leser,
bisher war der Tag spannend. Elon Musk schießt den Vogel ab, versucht, X als den neuen Namen für den Kurznachrichten-Dienst zu etablieren; der Umweltverband BUND warnt vor Giftstoffen in Kinderspielzeug, das via Online-Shops verkauft wird; der Rheinspiegel sinkt auf ein Jahrestief. Ich löse nun meine Kollegin Hedviga ab. Ab sofort begleite ich Sie weiter durch den Tag. Sollten Sie Fragen, Anregungen oder Kritik haben, melden Sie sich unter tim.kroeplin@ntv.de. Auf geht's!
Weidel: CDU wird "Kontaktverbot" zur AfD aufheben müssen
AfD-Chefin Alice Weidel hält eine Zusammenarbeit der CDU mit ihrer Partei für unumgänglich. "Die CDU wird nicht umhinkommen, das unsinnige Kontaktverbot zur AfD aufzuheben", sagt Weidel der "Süddeutschen Zeitung". "Es führt die CDU in die linke Falle und macht sie zum bloßen Spielball der Grünen."
Nach breiter Kritik auch aus den eigenen Reihen sah Merz sich zu einer Klarstellung veranlasst. "Es wird auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD geben", schrieb er auf Twitter. Weidel warf Merz deswegen einen "Schlingerkurs" vor. Merz habe "nun zum wiederholten Mal Angst vor der eigenen Courage" gezeigt.
Regenbogentreppe einer Schule mit Schwarz-Weiß-Rot übermalt
An einer Schule in Naumburg an der Saale haben bislang unbekannte Täter eine in Regenbogenfarben bemalte Treppe in den Farben der Reichsfahne überstrichen. Es wurden Ermittlungen aufgenommen und eine Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet, wie die Polizei mitteilt. Demnach gehe man von einer politischen Intention aus.
Bisher gebe es keine konkreten Hinweise auf die Täter. Auf Fotos ist zu sehen, dass die Stufen zur Albert-Schweitzer-Schule mit den Farben Schwarz-Weiß-Rot übermalt wurden. Die Farben seien nicht zufällig gewählt und eindeutig der rechten und somit antidemokratischen Szene zuzuordnen, schreibt das regionale Demokratie-Bündnis "Partnerschaft für Demokratie". Die sogenannte Reichsflagge ist eines der häufig verwendeten Symbole der Szene.
15-Jähriger wegen Silvesterkrawallen in Berlin angeklagt
Er soll Feuerlöscher auf Rettungswagen geworfen haben: Rund sieben Monate nach der von Krawallen und Angriffen auf Einsatzkräfte überschatteten Silvesternacht in Berlin klagt die Staatsanwaltschaft einen 15-Jährigen an. Nach Angaben der Behörde soll er zwei Rettungswagen beschädigt haben. Es entstand demnach ein Sachschaden von 32.300 Euro. Menschen kamen laut Anklage bei den Vorfällen nicht zu Schaden.
Der Jugendliche soll außerdem eine Bushaltestelle beschädigt und Mülltonnen auf eine Straße gerollt haben. Ihm werden von der Berliner Staatsanwaltschaft unter anderem tätliche Angriffe auf Rettungskräfte sowie gemeinschädliche Sachbeschädigung vorgeworfen. Das Amtsgericht Tiergarten prüft die Anklage und wird gegebenenfalls nicht öffentlich gegen den minderjährigen Deutschen verhandeln.
Zweite Staffel "Squid Game" kommt: Dreharbeiten laufen
Fans des Netflix-Welthits "Squid Game" aufgepasst: Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel der koreanischen Serie haben begonnen. "Das Shooting läuft, wir produzieren jetzt", sagt Netflix-Manager Don Kang, der in Korea als Vice President of Content tätig ist. "Wir sind auf dem Weg und jeder ist total gespannt darauf, das alles jetzt auf dem Bildschirm zum Leben zu erwecken."
Man habe einen "sehr spannenden Cast" für das Projekt gewonnen. Neue Gesichter sind unter anderem Park Gyu-young, bekannt durch ihre Rolle in der Netflix-Serie "Sweet Home" sowie die Sängerin und Schauspielerin Jo Yu-ri, früher Mitglied der Girlgroup Iz*One. Showrunner Hwang Dong-hyuk, der für die erste "Squid Game"-Staffel einen Emmy gewann, führt laut Netflix-Angaben von Ende Juni auch bei der zweiten Staffel Regie und übernimmt die Produktion. Ein Startdatum für die zweite Staffel nennt Netflix bisher nicht. In Berichten wird aber 2024 gehandelt.
Nur noch 92 Zentimeter: Rheinpegel sinkt auf Jahrestief
Der Pegelstand an der für die Rheinschifffahrt wichtigen Engstelle Kaub ist heute auf ein Jahrestief gefallen. Er liegt nur noch bei 92 Zentimetern und damit sieben Zentimeter unter dem Wert von Sonntag, wie aus Messungen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hervorgeht. "Das ist der niedrigste Stand in diesem Jahr", sagt ein Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein. "Niedriger war der Pegelstand zuletzt im Sommer vergangenen Jahres." Mitte August 2022 waren in dem südlich von Koblenz gelegenen Kaub zeitweise sogar nur 32 Zentimeter gemessen worden, was zu erheblichen Einschränkungen der Binnenschifffahrt auf Deutschlands mit Abstand wichtigster Wasserstraße geführt hatte.
Giftige Stoffe enthalten: Besser kein Kinderspielzeug online kaufen
Ach, ist Online-Shopping nicht einfach bequem und praktisch? Mit einem Klick ist der Teddybär oder der Plastik-Dino gekauft und wird nach Hause geliefert. Doch genau davor warnt der Umweltverband BUND. Demnach überwachen die Behörden den Online-Markt für Kinderspielzeug nicht ausreichend. "Es gibt Spielzeug, das große Mengen gesundheitsschädlicher Chemikalien enthält", sagt BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock. Online gekaufte Spielwaren könnten Chemikalien wie Plastikweichmacher, krebserregende Nitrosamine oder Bisphenol A in hohen Konzentrationen enthalten. Das verstoße gegen EU-Vorschriften.
Der Online-Handel wächst laut BUND so stark, dass die Überwachung nicht mithalte. "Der Internethandel wird leider noch nicht vergleichbar mit dem stationären Handel überprüft", kritisiert von Broock. Das habe ein Gutachten des Verbands ergeben. Der BUND verlangt schnelle Maßnahmen für eine "effektive nationale Marktüberwachungsstrategie".
Nach Kritik: Berlins Bürgermeister verteidigt Löwensuche
Die Suchaktion nach einer angeblichen Löwin am Berliner Stadtrand war nicht nur aufwendig, sondern höchstwahrscheinlich auch sehr teuer. Dafür hagelt es Kritik von allen Seiten. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner verteidigt nun den fast zweitägigen Polizeieinsatz. "Ich hätte gern die Nachrichten gesehen, wenn es dann doch eine Löwin gewesen wäre", sagt er ntv. "Stellen Sie sich vor, es wäre doch eine Löwin gewesen, die vielleicht sogar noch Kinder gerissen hätte." Es sei Aufgabe von Politik und Polizei, Sicherheit zu gewährleisten.
Auch er sei bei Ansicht des Videos nicht davon ausgegangen, dass es nur ein Wildschwein zeige, so Wegner. Letztlich sei es beruhigend, dass es sich am Ende anders darstelle. "Dass es ein Wildschwein war, das lässt doch aufatmen."
Elon Musk macht ernst: Twitter soll zu X werden
Ade Vogel, hallo X? Twitter-Besitzer Elon Musk versucht, X als den neuen Namen für den Kurznachrichten-Dienst zu etablieren. Heute sind zunächst nur kleine Schritte sichtbar: Beim offiziellen Profil von Twitter wurden der Name und das Logo zu einem X geändert, zudem wurde der Buchstabe auf die Firmenzentrale in San Francisco projiziert. Der Account-Name des Profils lautet aber weiterhin "@twitter" und das bekannte Twitter-Logo mit dem blauen Vogel war überall auf der Website und in der App zu finden. Mit einer Umbenennung würde Musk eine mehr als 15 Jahre alte Marke mit weltweiter Bekanntheit und hohem Erkennungswert fallenlassen.
Nächste Insel brennt: 2400 Menschen müssen auf Korfu evakuiert werden
Nach Rhodos werden auch auf der griechischen Ferieninsel Korfu Anwohner und Touristen in Sicherheit gebracht. Wegen der sich ausbreitenden Waldbrände werden mehr als 2400 Menschen evakuiert. Feuer im Norden der Insel im Ionischen Meer hätten zur "vorsorglichen Evakuierung von 2466 Personen" geführt, sagt ein Feuerwehrsprecher. Bisher seien keine Häuser oder Hotels zerstört worden. Über 60 Feuerwehrleute, zwei Helikopter und zwei Löschflugzeuge sind nach Feuerwehrangaben auf Korfu im Einsatz.
Zusammenarbeit mit AFD? Söder auf Distanz, Merz in Erklärungsnot
CDU-Chef Friedrich Merz will auf lokaler Ebene mit der AFD zusammenarbeiten. CSU-Chef Markus Söder will das auf keinen Fall. Der bayerische Ministerpräsident erteilt dem umstrittenen Vorstoß eine klare Absage. "Die CSU lehnt jede Zusammenarbeit mit der AfD ab - egal auf welcher politischen Ebene", schreibt Söder auf Twitter. "Denn die AfD ist demokratiefeindlich, rechtsextrem und spaltet unsere Gesellschaft. Das ist mit unseren Werten nicht vereinbar."
Die AfD fordere den Austritt aus EU und NATO und schwäche damit den Wohlstand und gefährde unsere Sicherheit. "Wir grenzen uns klar ab und setzen dagegen auf gute Politik: Wir nehmen die Sorgen und Nöte der Menschen ernst", schreibt Söder und fügt hinzu: "Die CSU steht für ein starkes und sicheres Bayern, damit unser Land stabil bleibt."
Derweil sieht sich Merz zu einer Klarstellung veranlasst. "Um es noch einmal klarzustellen, und ich habe es nie anders gesagt: Die Beschlusslage der CDU gilt", schreibt er auf Twitter. "Es wird auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD geben."
Haft oder Geldstrafe? Greta Thunberg muss vor Gericht
"Wir wollen nicht nur zuschauen, sondern die Infrastruktur für fossile Brennstoffe physisch stoppen", schreibt Greta Thunberg. Gesagt, getan: Zusammen mit anderen Umweltaktivisten blockiert die Schwedin am vergangenen Montag Zu- und Abfahrten des Hafens von Malmö. Thunberg weigert sich, auf Weisung der Polizei den Ort der Blockade zu verlassen. Jetzt muss sich die 20-Jährige dafür vor Gericht verantworten.
Thunberg droht nach schwedischem Strafrecht eine Höchststrafe bis zu sechs Monaten Haft. Staatsanwältin Charlotte Ottosen sagt jedoch, dass diese Art von Vergehen üblicherweise mit einer Geldstrafe belegt würden.
Fähre kentert in Indonesien: 15 Tote, 19 Vermisste
In Indonesien mit seinen rund 17.000 Inseln sind die meisten Menschen auf Fähren als Transportmethode angewiesen. Allerdings werden häufig die Sicherheitsstandards nicht eingehalten, zudem sind die Fährschiffe oft überfüllt. So kam es auch heute zu einem Fährunglück vor der Küste der Insel Sulawesi. Dabei sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. 19 weitere würden noch im Meer vermisst, teilen die örtlichen Rettungsdienste mit. Die Fähre mit etwa 40 Menschen an Bord sei in der Provinz Buton Tengah unterwegs gewesen, als sie gekentert sei. Sechs Passagiere seien gerettet worden und würden im Krankenhaus behandelt. Die Ursache für das Unglück ist noch unklar. Den Behörden zufolge war das Wetter gut und der Wellengang moderat.
Das wird heute wichtig
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
ich hoffe, Sie sind zurzeit nicht auf Rhodos und planen auch keinen Urlaub dorthin. Denn die griechische Insel steht weiterhin in Flammen. Mittlerweile mussten fast 20.000 Touristen und Einwohner in Sicherheit gebracht werden, nachdem die Waldbrände wegen starker Winde völlig außer Kontrolle geraten waren. Fast 8000 deutsche Urlauber sind allein als Kunden des Reisekonzerns TUI betroffen. Manche haben nicht einmal mehr ihre Ausweise bei sich, weil sie so schnell vor den Flammen flüchten mussten. Eine Entspannung der Situation ist bislang nicht in Sicht.
Das wird heute noch wichtig:
Die konservative oppositionelle Volkspartei (PP) hat die Parlamentswahl in Spanien zwar gewonnen, aber die absolute Mehrheit auch in einer Allianz mit der rechtspopulistischen Vox verpasst.
CDU-Parteichef Friedrich Merz ist mit seinen Äußerungen zu einem möglichen gemeinsamen Vorgehen mit der AfD auf kommunaler Ebene auf heftige Kritik in der eigenen Partei gestoßen.
Israels Präsident Izchak Herzog dringt kurz vor einer entscheidenden Abstimmung im Parlament über einen Teil der umstrittenen Justizreform auf einen Kompromiss zwischen Regierung und Opposition.
Wenige Tage nach dem Stopp des Getreideabkommens durch Moskau hat der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, Russland sei bereit, ukrainische Getreidelieferungen zu ersetzen. Alle weiteren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem Liveticker.
Mit einigen Fragezeichen und gegen Neuling Marokko starten die deutschen Fußballerinnen in die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland.
Mein Name ist Hedviga Nyarsik und ich versorge Sie heute mit den wichtigsten und spannendsten Nachrichten aus aller Welt. Bei Fragen und Anregungen schreiben Sie mir gerne eine E-Mail an dertag@ntv.de. Starten Sie gut in die Woche!
In Griechenland brennt es inzwischen fast überall
Nicht nur auf den Inseln Rhodos und Korfu, auch in zahlreichen anderen Regionen sind in Griechenland nach langer Trockenheit Großbrände ausgebrochen:
Auf Korfu begann in der Nacht zum Montag die Evakuierung der beliebten Ferienortschaft Nisaki. Boote der Küstenwache bringen rund 1000 Urlauber und Einwohner in Sicherheit, wie das Staatsfernsehen berichtet.
Auch auf der Insel Evia, bei Karystos, und auf der Halbinsel Peloponnes nahe der kleinen Hafenstadt Egion werden derzeit große Brände gemeldet. Auch dort werden zahlreiche Dörfer evakuiert. Niemand sei bislang verletzt worden, teilt der Rettungsdienst mit.
Auf Rhodos tobt am Montag den siebten Tag in Folge ein Großbrand. Dort waren am Samstag bei einer der größten Evakuierungsaktionen in der Geschichte Griechenlands rund 20.000 Menschen aus dem Südosten der Insel in Sicherheit gebracht worden.
In allen Fällen werden heute Morgen mit dem ersten Tageslicht Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt, um die Brände einzudämmen.
Wildschwein oder doch Löwin? Ein Funken Unsicherheit bleibt bis zur Spur-Analyse
Heute ist es endlich so weit: Heute erfahren wir mit abschließender Sicherheit, welches Tier vergangene Woche für Aufruhr in Berlin gesorgt hat. War es wirklich ein Wildschwein oder doch eine Löwin, die durch die Wälder bei Kleinmachnow geschlichen ist? Mit Spannung wird das Ergebnis von Analysen von Spuren erwartet, die bei der Suche nach einer vermeintlichen Raubkatze gesichert worden waren. Dabei handelt es sich um Kot- und Haarproben. Heute sollen sie endlich ausgewertet sein, wie die Sprecherin der Gemeinde, Martina Bellack, erklärt. Diese sollen eindeutig Klarheit bringen.
Dach einer Turnhalle stürzt ein - zehn Menschen sterben
In China stürzt plötzlich das Dach einer Turnhalle einer Schule ein, mindestens zehn Menschen werden dabei getötet. Wie staatliche Medien berichten, wird ein weiterer Mensch bei dem Unglück im Nordosten des Landes verschüttet. Die Rettungsarbeiten dauern demnach an.
Das eingestürzte Turnhallen-Dach gehört zu einer Schule in Qiqihar in der Provinz Heilongjiang. Bis heute Morgen konnten laut chinesischen Medien 14 Menschen aus den Trümmern geborgen werden. Vier von ihnen seien "ohne Lebenszeichen" herausgezogen worden, sechs weitere seien "nach vergeblicher Behandlung" gestorben.
Eine erste Untersuchung des Unglücks ergab demnach, dass Bauarbeiter Perlit auf dem Dach des Gebäudes abgelegt hatten. Perlit ist ein vulkanisches Glas, das häufig für den Gartenbau, als Isolationsmaterial oder in der Plastikproduktion verwendet wird. Starker Regen habe dann dazu geführt, dass das Material sich ausgedehnt und das Dach zum Einsturz gebracht habe. Die Verantwortlichen der Baufirma seien "in Polizeigewahrsam genommen" worden.