Wirtschaft

Energieexpertin glaubt "BP wird Übernahmekandidat"

Die Milliardenschäden durch die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko könnten den Ölkonzern BP seine Eigenständigkeit kosten. Energieökonomin Kemfert sieht in dem Unternehmen einen Übernahmekandidaten.

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Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko entwickelt sich nach Einschätzung der Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zu einer existenziellen Bedrohung für den Ölkonzern BP. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass BP jetzt zu einem Übernahmekandidaten wird", sagte Kemfert bei n-tv. Grund dafür sind die hohen Kursverluste der BP-Aktie in den vergangenen Wochen. BP sei wegen seiner hohen Eigenkapitaldecke ein attraktives Unternehmen, "aber dennoch aufgrund der Krise natürlich deutlich unterbewertet – und das könnte attraktiv sein", so die Ökonomin. Seit der Explosion der BP-Plattform "Deepwater Horizon" am 20. April ist der Kurs der BP-Aktie um mehr als ein Drittel eingebrochen und hat damit eine Marktkapitalisierung von umgerechnet mehr als 66 Mrd. Euro vernichtet.

Sowohl die komplette Übernahme als auch die Zerschlagung in einzelne Teilbereiche hält Kemfert für denkbar. "Natürlich werden jetzt Einzelbausteine von BP interessant – für andere Ölkonzerne; insbesondere Förderstätten auch in anderen Regionen und Einzelteile dieses Unternehmens", so die Energieexpertin im n-tv-Gespräch. Trotz der hohen Schadenersatzforderungen ist BP aus ihrer Sicht "ein sehr gutes und interessantes Unternehmen für andere Konkurrenten, die jetzt natürlich die Chance wittern, preisgünstig einen Konzern zu übernehmen."

Vor rund sechs Wochen war eine BP-Bohrplattform im Golf von Mexiko gesunken. Seitdem strömen aus einem defekten Bohrloch jeden Tag hunderttausende Liter Öl ins Meer. BP ist es bislang nicht gelungen, das Leck abzudichten. Die USA stehen nach Einschätzung von Experten vor der größten Umweltkatastrophe ihrer Geschichte.

Quelle: ntv.de, nne

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