Sorge ums Ersparte Geldanlage und Inflation
19.09.2011, 00:10 Uhr
Mit der Wucht einer gewaltigen Welle soll die Inflation kommen, heißt es allenthalben. Doch noch merken sie die Konsumenten kaum. Aber die vielen Rettungsaktionen für Banken und einzelne Staaten, die zahllosen Konjunkturprogramme erfolgten bis auf wenige Ausnahmen auf Pump. Die Schuldberge sind riesig. Damit steigt die Gefahr der Inflation.

Markus Zschaber, VMZ Vermögensverwaltung: "Inflation bedeutet Kaufkraftverlust. Der Anleger oder der Bürger bekommt für sein Geld weniger – bei beispielsweise nicht steigenden oder nicht fallenden Löhnen. Das könnte in einer anderen Spirale dann enden. Aber klassisch gesehen bedeutet die Inflation Kaufkraftverlust, wenn ich beispielsweise Geld geschaffen habe."
Und das haben die Notenbanken ganz massiv. Am stärksten gefährdet sind dadurch Sparbuch, Festgeld und Anleihen, also Investments mit geringer Verzinsung.
Nicht wenige Anleger suchen nun den ultimativen Ausweg im Gold. Automaten mit "Gold to go" gehören zwar noch nicht zum Alltag. Aber es herrscht Goldfieber. Doch Gold allein schützt nicht vor Inflation.
Burkhard Allgeier, Hauck & Aufhäuser: "Ich würde es eher als Versicherung gegen vielerlei Unwägbarkeiten ansehen. Zum Beispiel eine Versicherung gegen den Zusammenbruch des Europäischen Währungssystems, des Euros, eine Versicherung gegen Staatspleiten. Eine Versicherung gegen Naturkatastrophen. Da hat Gold eine sehr gute Funktion. Aber weniger als puren Schutz vor Inflation."
Um das Geld mehr als nur zu versichern, legt man es besser in Sachwert an, Dinge, die ihren Wert bewahren und steigern können, - also Immobilien, Rohstoffe, andere Edelmetalle wie Silber und durchaus auch in Aktien.
Volker Schilling, Greiff Capital Management: "Sachwerte zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen Preis dafür bezahlen müssen. Und Inflation ist Preissteigerung. Also müssen Preissteigerungen auf Sachwerte positiv wirken. Sie werden aber durchaus Marktphasen gibt, in denen Sachwerte mit steigender Inflation nicht gestiegen sind. Und damit hin es keinen zwangsläufigen Automatismus gibt, dass sie mit einem einzigen Sachwert eine Inflationsentwicklung absichern können. Da würde ich sagen: der Mix macht’s vielleicht."
Im besten Fall erfolgt die Inflation nur moderat. Wenn die Schuldenprobleme kontrolliert werden, wenn gespart wird - und die Wirtschaft trotzdem wächst. Das ist aber ungewiss. Darum bleibt die Sorge um das Geld …
Quelle: ntv.de