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Jodtabletten werden knapp USA halten an Atomkraft fest

Energieminister Chu sieht keine Notwendigkeit für eine Kehrtwende.

Energieminister Chu sieht keine Notwendigkeit für eine Kehrtwende.

(Foto: AP)

Trotz der schrecklichen Nachrichten aus Japan sehen die USA keinen Grund, sich von der Atomkraft zu verabschieden. Energieminister Chu betont, dass die US-Kernkraftwerke für alle Fälle gerüstet seien. Derweil werden in den USA die Jodtabletten knapp, weil die Angst vor Strahlung aus Japan wächst.

Die US-Regierung will trotz der Nuklearkrise in Japan nicht auf den geplanten Ausbau der Atomkraft verzichten. Für Atomkraftwerke in den USA gälten "rigorose Sicherheitsbestimmungen", die "auch Geschehnisse wie Tsunamis und Erdbeben berücksichtigen", sagte Energieminister Steven Chu in einer Kongressanhörung. Die Bürger in den USA könnten "volles Vertrauen" in die Sicherheit der Atomanlagen haben.

Die Regierung in Washington verfolge die Geschehnisse in Japan genau und wolle "von Japans Erfahrungen lernen", sagte der Minister. Die Regierung halte an ihrem Ziel fest, die Energieversorgung des Landes zu "diversifizieren" und so die Abhängigkeit von Ölimporten zu reduzieren. Es wäre "verfrüht", nun über eine Kursänderung nachzudenken, sagte Chu.

Für alle Fälle gerüstet?

US-Atomkraftwerk in San Onofre.

US-Atomkraftwerk in San Onofre.

(Foto: AP)

Der Minister sagte weiter, beim Bau von Atomkraftwerken in Erdbebengebieten würde die maximale Stärke möglicher Erschütterungen in Betracht gezogen. Die Sicherheitsvorkehrungen seien entsprechend ausgerichtet und könnten auch einem Beben standhalten, das "beträchtlich" über der erwarteten Maximalstärke liegt. Kraftwerke in Ufernähe seien zudem auf den Fall von Tsunamis vorbereitet.

Um die Abhängigkeit von Ölimporten zu verringern, hat die Regierung von US-Präsident Barack Obama 18,5 Milliarden Dollar (13,3 Milliarden Euro) an Kreditgarantien für den Ausbau der Kernkraft zugesagt. Mehrere neue Kraftwerke sind in Planung. Washington betrachtet die Atomkraft auch als Möglichkeit, den Ausstoß von Treibhausgasen zu drosseln.

US-Bürger verunsichert

In den USA werden derweil die Vorräte an Jodtabletten knapp: Zahlreiche besorgte Amerikaner kaufen die Pillen, um sich vor befürchteten Folgen der Reaktorunfälle in Japan zu schützen. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, ist die Nachfrage zurzeit so groß, dass einige Präparate bereits ausverkauft sind. Dabei hatte die US-Atomkontrollbehörde am Montag beruhigt: Es sei "sehr unwahrscheinlich", dass schädliche Strahlung von Japan nach Hawaii oder auf das US-Festland gelange. Das Gesundheitsamt in Kalifornien warnte außerdem, dass das Medikament allergische Reaktionen hervorrufen könne und daher nicht ohne Grund und Anweisung eingenommen werden sollte.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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