anleihen

Unternehmensanleihen Bonitätsrisiko puscht Zinssatz

Unternehmensanleihen, sie werden auch "Corporates" oder "Corporate Bonds" genannt, werden direkt von Unternehmen ausgegeben. Der Zinssatz der Papiere liegt deutlich über dem der Staatsanleihen.

Unternehmensanleihen, sie werden auch "Corporates" oder "Corporate Bonds" genannt, werden direkt von Unternehmen ausgegeben. Der Zinssatz der Papiere liegt deutlich über dem der Staatsanleihen und verdeutlicht damit ein entsprechend höheres Ausfallrisiko.

Der große Vorzug von Unternehmensanleihen gegenüber Aktien ist, dass der Anleger am Ende der Laufzeit 100 Prozent des Nennwerts erhält. Nur eine Bedingung muss erfüllt sein: Der Emittent ist solvent genug, um die Anleihe zurückzuzahlen.

Wegen dieses Bonitätsrisikos werfen Unternehmensanleihen mehr Zinsen ab als Staatsanleihen, bei denen ein Ausfall deutlich unwahrscheinlicher ist. Je schlechter die Bonität oder Zahlungsfähigkeit eines Konzerns, desto höher ist in der Regel die Rendite. Orientierungshilfe für die Bonität ist das Rating, das von der Bestnote AAA bis D (Ausfall) reicht.

Eine Verschlechterung des Ratings während der Laufzeit der Unternehmensanleihe wird in der Regel zu fallenden Kursen führen. Andererseits sind bei Rating-Verbesserungen ggf. auch Kursgewinne zu verzeichnen. Unternehmensanleihen sollten wegen der Unsicherheit nur ein Teil der erworbenen Rentenpapiere ausmachen. Zur besseren Risikostreuung bieten sich auch Unternehmensanleihe-Fonds an.

Höhere Zinsen bieten auch nachrangig besicherte Unternehmensbonds, sogenannte Hybridanleihen. Der Begriff Hybridanleihe deutet die besondere Konstruktion schon an: Hybrid-Anleihen sind nachrangig besichert und stellen - ähnlich wie Genussscheine - eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital dar. Daher werden Zeichner von Hybrid-Bonds erst nach allen anderen Gläubigern bei Zahlungsschwierigkeiten des Unternehmens befriedigt. Wer als Anleger bereit ist, ein solches Risiko einzugehen, muss die Anleihebedingungen genau studieren. Hybrid-Anleihen sind häufig mit unbegrenzter Laufzeit ausgestattet, wobei sich der Emittent zumeist ein Kündigungsrecht (zum Beispiel nach zehn Jahren) vorbehält.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen