Zukunft der Stadt

Totale Überwachung Verkehrsleitsysteme und City-Maut

Vorher und nachher: verkehrsleitsysteme wirken.

Vorher und nachher: verkehrsleitsysteme wirken.

(Foto: n-tv)

Jedes Auto auf Stockholms Straßen wird seit 2006 registriert, mit dem Ziel den Verkehr in der überfüllten Innenstadt zu reduzieren. An allen Einfallstraßen der schwedischen Hauptstadt fotografieren Kameras, die Nummerschilder der rein- und rausfahrenden Autos. Wer in die Stadt kommt, zahlt eine City-Maut in Form einer Steuer. Das Geld wird wiederum in neue Verkehrsprojekte und in den öffentlichen Nahverkehr gesteckt.

 

Das Projekt ist erfolgreich. In der Rushhour sind heute etwa 25 Prozent weniger Autos unterwegs als noch vor drei Jahren. Das System verlangt den Entwicklern einiges ab. "Wir haben eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent. Wir müssen sicher sein, dass wir immer nachweisbar die richtigen Rechnungen stellen. Das bedeutet, dass wir die Fotos von den Nummernschildern benötigen", erläutert Karin Duermeyer vom City-Mautsystem Stockholm.

 

Gesammelt und ausgewertet werden dazu alle Daten in einem riesigen Rechenzentrum. Über Citymauten wird auch in großen deutschen Städten nachgedacht - bisher vor allem aus Finanzierungsgründen erfolglos. Viele Experten sind sich außerdem einig. Innerstädtische Verkehrsleitsystem sind zwar eine gute Sache, aber um dem wachsen Verkehr zu begegnen, müssen Landes- oder sogar europaweite Lösungen angestrebt werden. "Technische wäre das möglich. Das sehen wir an der Lkw-Maut. Das würde sich auch auf Pkw übertragen lassen. Aus technischer Sicht gibt es keine Einschränkung", so Bernhard Friedrich vom Institut für Verkehr und Stadtbauwesen der TU Braunschweig.

 

Fakt ist: der Verkehr hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht. Verkehrsinfrastruktur, die zur Verfügung steht, wuchs aber nicht im gleichen Maße mit. Verkehrsleitsysteme könnten die Lösung sein. "Ich denke, wir müssen alle möglich Daten aufnehmen. Das heißt Ampelanlagen, Parkplatzleitsysteme, öffentlicher Verkehr, Polizeinachrichten - alles was wir haben. Handys im Auto sind eine gute Quelle. Wenn wir alle diese Daten zusammen fassen, sind wir in der Lage, Auskunft darüber zu geben, wie lange man für eine Strecke braucht - und wir können auch zeitnah umleiten", fast Duermeyer zusammen.

Quelle: ntv.de

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